Niemals Selten Manchmal Immer [engl. Never Rarely Sometimes Always] (Eliza Hittman)

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    Es gibt 7 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Burning.

      Niemals Selten Manchmal Immer [engl. Never Rarely Sometimes Always] (Eliza Hittman)

      Niemals Selten Manchmal Immer ist ein intimes Porträt zweier Teenagerinnen im ländlichen Pennsylvania. Konfrontiert mit einer ungewollten Schwangerschaft und nicht vorhandener Unterstützung in der Gemeinde, begbeben sich Autumn und ihre Cousine Skylar auf einen Roadtrip nach New York City und erleben dabei eine Reise voller Freundschaft, Mut und Mitgefühl.

      Der Film stammt aus der Feder von Eliza Hittman, welche auch Regie führte. In den Hauptrollen werden Sidney Flanigan und Talia Ryder zu sehen sein. Außerdem wird Ryan Eggold mit von der Partie sein.



      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Deutscher Trailer




      Der Film startet hierzulande am 01. Oktober 2020 in den Kinos.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase





      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Mit Niemals Selten Manchmal Immer zeichnet Regisseurin Eliza Hittman ein intimes Porträt einer 17-jährigen, aus dem ländlichen Pennsylvania, die ungewollt Schwanger wird und sich mit ihrer Cousine auf eine Odyssee nach New York begibt, um eine Abtreibung durchführen zu lassen. Hittman schafft es dabei ihre wichtige Geschichte ohne Klischees oder falsche Romantisierungen zu erzählen. Sie lässt ihre Bilder unkommentiert wirken und zeigt en passant soziokulturelle und politische Probleme, die in den USA (besonders in den ländlichen, weniger entwickelten Orten) herrschen.

      Niemals Selten Manchmal Immer ist trostlos inszeniert und um die Intimität zu bestärken ist die grossartige Kamera immer sehr dicht an den beiden Charakteren dran. Der Film verfügt nur über wenige Dialoge und wird zu großen Teilen ohne Worte erzählt. Dies bekräftigt die Stille, innerlich brodelnde und jeder Zeit zu explodieren drohende emotionale Lage der Protagonistin Autumn umso mehr. Besonders eine 4-5 Minuten lange, unglaublich intensive Szene, in der die Kamera gnadenlos auf das Gesicht von Autumn hält, sticht hervor. Diese Szene ist schmerzhaft anzusehen und voller negativer Emotionen, sodass man gar nicht mehr zusehen möchte. Hier schafft es die Hauptdarstellerin Sidney Flanigan, die über keinerlei schauspielerische Erfahrung besitzt, eine unglaublich ergreifende und authentische Darstellung zu zeigen. Dies gelingt ihr einzig durch nuancierte Gesten und Blicke.

      Niemals Selten Manchmal Immer ist unerschütterlich ehrlich und doch voller Empathie. Der Film verweilt an den notwendigen Stellen so unangenehm lange und zwingt den Zuschauer diese Momente so zu erleben, wie es die Protagonistinnen gerade erleben. Regisseurin Eliza Hittman schafft es den Schmerz, die Angst und die Einsamkeit von Autumn mit gewaltiger Wucht zu vermitteln. Ein großer Teil davon ist Sidney Flanigans Verdienst, die es mit ihrer hervorragenden Performance schafft, die Emotionen ungekünstelt und sehr authentisch zu transportieren. Schonungslos zeigt Niemals Selten Manchmal Immer die aberkannte körperliche Autonomie und den in jeder Ecke schleichenden sexualisieren Terror, den diese jugendlichen Protagonistinnen durchleben müssen.

      Niemals Selten Manchmal Immer ist ein wichtiger und schmerzhafter Film, der zum Nachdenken anregt und den Zuschauer einen Schlag in die Magengrube verpasst.
      Ein schweres, nüchtern vorgetragenes und intensives Werk, das auf Subtilität anstatt Theatralik setzt und sich dem Thema "Abtreibung" auf eine nur möglichst ehrliche Weise nähert. Eine überforderte und allein gelassene junge Frau, welche dringend ein Umfeld benötigt, das sie auffängt und aufklärt, sieht sich stattdessen vielmehr mit fehlender Empathie, Belehrung und Ungewissheit konfrontiert. Die Kamera fängt trostlose und kühle Bilder ein, lässt aber auch hoffnungsvolle Momente zu, während der Zuschauer die komplexe Gefühlswelt der Protagonistin angenehm entschleunigt und klischeebefreit miterlebt. Aber auch viele weitere feministische Aspekte werden hier verarbeitet, ohne überschwänglich vorgetragener Wertung, da die Situationen sowieso ausdrucksstark genug sind. Starker Film, der einen wertvollen Beitrag zur Enttabuisierung der Thematik leisten kann.