Druk - Der Rausch (Mads Mikkelsen)

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    Es gibt 19 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Bavarian.

      Druk - Der Rausch (Mads Mikkelsen)

      Deine Bewertung für "Der Rausch". 9
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      Another Round
      Dänemark 2020

      Regie: Thomas Vinterberg
      Drehbuch: Thomas Vinterberg
      Darsteller: Mads Mikkelsen
      Genre: Drama, Komödie
      Laufzeit: 115 Minuten
      Release: ??? Cannes 2020

      Trailer:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „-Makaveli-“ ()

      Filmstarts sah den neuen Vinterberg auf dem Filmfest Hamburg!

      Fazit: „Another Round“ begeistert vor allem dann, wenn er die positiven Seiten des Rausches zelebriert – das Ergebnis ist eine der besten Buddy-Tragikomödien seit „Ganz oder gar nicht“.

      Quelle: filmstarts.de/kritiken/275050/kritik.html

      Rotten Tomatoes: rottentomatoes.com/m/another_round
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      "Another Round" kommt am 4. Dezember in die Kinos und am 18. Dezember auf VOD.

      s-l500
      Ein ungewöhnlicher Film über Alkohol, den Vinterberg hier gedreht hat. Irgendwo zwischen Altherren-Partyfilm und Alkoholiker-Drama angesiedelt. Ich weiß nach dem Abspann nicht, ob ich ein Bierchen will oder nie wieder trinken sollte. "Druk" fängt also die Vor- und Nachteile des Alkoholkonsums perfekt ein. Mikkelsen herausragend wie immer, aber die Chemie der vier Hauptdarsteller ist fast noch besser. Der Auslandsoscar sei dem Film gegönnt.

      8/10

      Ohhh jetzt bin ich aber angefixt!
      Mal sehen ob das auch so eintrifft mit dem geilsten Ende 2021




      "Ich bin der Dude! Und so sollten Sie mich auch nennen, ist das klar! Entweder so, oder seine Dudeheit, oder Duda, oder ... oder auch El Duderino, falls Ihnen das mit den Kurznamen nicht so liegt."
      Ein Experiment, das unglaublich schief geht. Oder auch nicht? Druk geht der Frage nach der Menge des Alkoholkonsums jedenfalls auf seine ganz eigene Art und Weise nach. Der Film unterhält vorzüglich, vor allem die erste Hälfte ist, wie der deutsche Titel schon andeutet, ein absoluter Rausch. Party ohne Ende, es gibt viel zu lachen. Ja, bis dann irgendwann erst die 0,5% Promille nicht mehr ausreichen, und die erhöhte Dosis dann natürlich auch nicht mehr. Dass Druk nicht durchgängig mit seiner komödiantischen Seite strahlt war von Anfang an klar, aber der Absturz ist dann umso burtaler. Mads Mikkelsen spielt klasse wie eh und je, doch das Highlight ist ganz klar die Gruppe als Ganzes, wie @freido schon sagt. Hier geht so viel, hinter jedem gesagten Wort und jedem Blick steckt noch so einiges mehr. Jede Figur bringt ihre eigene Persönlichkeit mit und der Film weiß diese auszuspielen.

      Starkes Charakterdrama, das Thomas Vinterberg hier präsentiert. Die Mischung aus feuchtfröhlichem Humor und dramatischen, teils düsteren Momenten, funktioniert perfekt. Hier liegen die Emotionen nicht nur bei den Protagonisten äußerst nah beinander, auch vor der Leinwand kommt man zunächst aus dem Lachen kaum raus, während man später nur noch in seinem Sitz versinken möchte. Ganz großes Kino, das zum Nachdenken anregt und als Mahnbild funktioniert, dabei aber gleichzeitig auch jede Menge Spaß und Unterhaltung bietet. Grandios.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Alles in allem mein Lieblingsfilm dieses Jahr bisher. @Burning hat das schön in Worte gefasst. Ich mochte sehr, dass man hier nicht moralisiert oder pädagogisiert hat. Das Ende, welches richtig gut ist, ist für mich sehr ambivalent und zwingt den Zuschauer, selbst über das Thema Alkohol nachzudenken.

      Data schrieb:

      Steht am Mittwoch auf der Liste.

      Viel Spaß :winke:

      TheKillingJoke schrieb:

      Ich mochte sehr, dass man hier nicht moralisiert oder pädagogisiert hat.

      Ich finde es ja generell sehr gut, dass der Film nicht mit dem Finger zeigt- nicht, dass ich das bei Vinterberg erwartet hätte. Hier passt seine nüchterne Inszenierung wie die Faust aufs Auge, wie auch schon bei "Die Jagd".
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      - Druk

      Eins muss ich gleich vorab loswerden: Ich habe zu Druk weder einen Trailer gesehen, noch den Plot gekannt. Alles, was ich wusste, war, dass Mads Mikkelsen mitspielt und dass mit Thomas Vinterberg ein Däne sich dem Alkoholismus zuwandte. Meine Gedanken assoziierten diese Informationen umgehend mit Mikkelsens jahrelanger, erfolgreicher Zusammenarbeit mit Anders Thomas Jensen und ich war umgehend ‚sold‘.

      Dementsprechend hatte ich mir Druk auch mehr wie eine schwarze Komödie vorgestellt, was zugegeben die völlig falsche Erwartung an diesen Film ist. Druk ist mehr eine Untersuchung, welche gesellschaftliche Rolle der Alkohol übernimmt und erzählt dies in Form einer intimen Charakterstudie. Das Ganze geschieht aus dem Blickwinkel von Martin, der als Gymnasiallehrer in einem Job feststeckt, der ihn nicht erfüllt, und dessen Ehe ihre aufregendsten Tage längst hinter sich hat. Zusammen mit seinen drei besten Freunden und Arbeitskollegen Tommy, Peter und Nikolaj startet er einen Versuch, den Tag mit einem gewissen, aber konstanten Alkoholpegel zu verbringen. Belebt es wirklich die Geister, wie der norwegische Psychiater Finn Skårderud vorschlägt? Das Experiment bringt die Vier auf eine Reise der Selbstfindung, an dem sie zu ihren tiefsten Punkten und ihren höchsten Höhen finden.

      Es ist ein ungewöhnlicher Film, der die dunkelsten Seiten des Alkoholkonsums aufzeigt und dabei gleichzeitig auf überraschende Art lebensbejahend ist. Eine seltsame Mischung und kein leichter Akt, gab es doch Momente im Film, an denen ich mir nicht sicher war, wohin die Narrative gehen soll oder was uns Druk sagen möchte. Ist es okay, zu trinken? Hat unsere Gesellschaft diese legale Droge im Griff, die auf alle Konsumenten ein gewisses Suchtverhalten auswirkt? Der Film nimmt zu dieser Frage – vielleicht wenig überraschend – keine wirkliche Stellung. Er nimmt seine Charaktere hin, wie sie sind und auch wenn Druk sich nicht davor scheut, die hässlichen Seiten des Alkohols zu thematisieren, so versteht er ihn doch als Teil unserer Kultur und welchen Beitrag er unserer Gesellschaft leistet.

      Mads Mikkelsen gibt eine äußerst bedächtige Darstellung ab. Es gibt eine Szene relativ früh im Film, am Geburtstagstisch von Nikolaj, während der er einen ersten, kleinen Nervenzusammenbruch zu haben scheint, und ständig versucht, diesen zurückzuhalten. Die Mimik, das kleinste Zucken im Mundwinkel, die Tränen, die nicht ganz austreten wollen – Mikkelsen zeigt als Schauspieler eine wahnsinnig starke Disziplin und Druk mag eine seiner besten Arbeiten sein, die ich bis dato von ihm gesehen habe.

      Ich bin mir sicher, Druk wird nicht Jedermanns Nerv treffen. Es ist ein ausgesprochen ruhiger Film, zuweilen ein Familiendrama, zu anderen Zeiten eine Charakterstudie über eine nicht ganz abwegige Mid-Life-Crisis. Im einen Moment froh und herzerwärmend und im nächsten vorahnend und dunkel. Das Hoch der Party, währenddessen man singend um das Piano herumtanzt und das letzte Bier für den Weg nach Hause schnappt. Das schreckliche Gefühl am Morgen nach dem Blackout. Druk deckt die emotionale Bandbreite des typischen Rausches – gerade, wenn man ihn öfter erlebt - auf erschreckende Weise genau ab. Ich habe meine eigenen Momente darin erkannt, bei denen ich nickend zustimmen musste. Aber ich habe auch einen Film gesehen, der nicht wertend auf seine Charaktere herabblickt, sondern deren Lebensumstände und ihre Entscheidungen als menschlich akzeptiert. Es gibt keinen Zeigefinger am Ende, der uns ins Gesicht gestreckt wird, wir sollen doch mit dem Trinken aufhören. Stattdessen will der Film sagen: Leute, lebt. Genießt es, denn es ist kurz. Und nach jedem Tal, so tief es auch sein mag, kommt ein Gipfel, dessen Aussicht wir wieder genießen können.

      So ungewöhnlich er es auch vermittelt, Druk ist ein verdammt positiver und wohltuender Film und so wenig das oben genannte eine neue Erkenntnis ist, so will ich doch betonen, wie unkonventionell, ungeniert und unverfälscht Vinterberg seine Lebensphilosophie zu kommunizieren vermag.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Die E-Mail der Woche bei Kermode and Mayo thematisiert Druk [engl. Another Round]. Sehr interesseresant, sicher auch für all meine anderen Hobbykritiker hier im Forum, blickt er auf den Film doch aus einer völlig anderen Perspektive, als - wie ich lese - die meisten das hier wohl getan haben (inkl. mir selbst), ebenso wie viele professionelle Kritiker, wie eben Mark Kermode.

      Die anonyme Person, welche sich als 'trockenen Alkoholiker' bezeichnet (ich bevorzuge ja nach wie vor den treffenderen, englischen Begriff 'recovering'), empfindet das Ende eben nicht als das Ja zum Leben, das ich beispielsweise wahrgenommen habe, sondern als Aufgabe und Scheitern und dass die Sucht gewonnen hat. Wohlbemerkt, macht das den Film für den Autoren nicht schlechter. Nur war es wohl eine gänzlich andere Erfahrung. Äußerst elegant geschrieben und, wie gesagt, eine interessante alternative Aufnahme des Films.

      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Besonders die starke und subtile Performance von Mads Mikkelsen beeindruckt hier. Der Rausch ist ein sehr gelungenes Drama, das erst heiter beginnt und die Charaktere immer weiter in eine Abwärtsspirale führt. Dabei behandelt Thomas Vinterberg sein Thema mit dem nötigen Respekt und holt zu keinem Zeitpunkt den Holzhammer raus. Die Reflexion überlässt der Film jederzeit dem Zuschauer, der gezwungen wird sich mit dem gezeigten auseinanderzusetzen. Bemerkenswert ist es, wie viel Der Rausch zwischen den Zeilen erzählt.

      Der Rausch ist ein sehenswertes Drama, das in der ersten Hälfte viele unterhaltsame Momente bietet und in der zweiten zum nachdenken anregt, sowie dem Zuschauer mit einem dicken Kloß im Hals zurücklässt.
      Puh, ich habe meine Schwierigkeiten mit dem Film. Ich hätte hier eine deutlichere Positionierung des Machers besser gefunden. Denn so ist mir der Film für Interpretationen zu offen. Grundsätzlich könnte man es nämlich so zusammenfassen: Alkohol löst keine Probleme, sondern macht auch welche, aber ist egal, kipp dir einfach einen hinter die Binde und hab Spaß. Ja, anders geht es auch, aber ich war die halbe Zeit nur angeekelt, schwer erträglich für mich. Ich habe selber Alkohol getrunken, habe mit Briten und Iren zusammen gewohnt, aber die letzten Jahre einfach damit aufgehört. Ich betrachte den gesellschaftlichen Umgang mit Alkohol sehr kritisch. Wenn du nichts trinken willst: "Bist du schwanger? Nur ein Glas!" Dass ich noch mit dem Auto nach Hause muss und nichts vertrage, interessiert keinen. Es ist fatal.
      Und hier fehlt mir der kritische Umgang damit. Ja, vielleicht geht es in dem Film auch nicht darum, dann habe ich es mir falsch vorgestellt. Aber worum es genau gehen soll, kann mir der Film wie gesagt auch nicht sagen. Am Ende gab es keine Entwicklung.
      Nein, ich bin ziemlich entgeistert. Mikkelsen hingegen großartig, der Mann hat auch eine unglaubliche Ausstrahlung und Präsenz.
      Ich fand den Film sehr gelungen

      Aber die Message ist echt bisschen seltsam.

      Oder sagen wir künstlerisch frei ... aber realistisch ist das nicht. Es werden zwar auch Schattenseiten gezeigt - aber viel zu sauber das ganze. Die hässliche Fratze von Alkohol ist nämlich sehr viel schlimmer. Viel düsterer - und wahsinniger - und kränker.

      Naja aber sonst - n interessanter Film - mit vielen tollen Schauwerten.

      Das warten hat sich gelohnt.
      Ein gutes Drama, definitiv. Jedoch waren meine aufgebauten Erwartungen anhand mancher Kritiken etwas höher, um ehrlich zu sein. Der Regisseur zeigt geschickt auf, welche Wahrheiten, Erkenntnisse und Missstände der Konsum von Alkohol letztendlich triggert und wie erstaunlich gewinnbringend sich diese fragwürdig initiierte Losgelöstheit auf Mitmenschen und Umgebung auswirkt. In meinen Augen lässt es das Werk ziemlich unkommentiert, ob Alkohol gut oder schlecht ist, sondern erklärt vielmehr grundsätzlich, wie förderlich und erquickend es sein kann, aus seinen Routinen auszubrechen. Denn Kritik am Alkoholkonsum findet sich durchaus. Doch letztendlich ist nicht alles schwarz und weiß, wie vor allem die letzten Sekunden des Films beweisen. Aber gerade in dem Punkt dürfte die Wahrnehmung noch subjektiver sein als sowieso schon. Und mein sechszehnjähriges Ich hätte das wahrscheinlich auch anders/falsch interpretiert.

      Schön frei und ungeniert erzählt, zu jeder Sekunde unterhaltsam, aber doch ein wenig höhepunktlos. Nicht falsch verstehen, ich bin der letzte, der theatralische Dramen braucht und der erste, der Subtilität und Ruhe liebt, aber wirklich intensiv oder mitreißend war Der Rausch für mich selten. Immer gut. Selten sehr gut. Die letzten Sekunden des Films haben mich in ihrer Zwiespältigkeit jedoch richtig gepackt. Das war sehr fein inszeniert.

      Ich selbst bin dem Alkohol (am Wochenende) ja keinesfalls abgeneigt und schon immer begannen die großartigsten Anekdoten mit einem Bier und eher selten mit laktosefreier Milch, aber wie immer im Leben, entscheidet das Maß. Dennoch belasse es wohl lieber bei 2x im Monat 1,5, anstatt dauerhaft 0,5 Promille. ^^