Bullet Train (David Leitch, Brad Pitt)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    Es gibt 42 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Der siebte Samurai.

      Neuer Trailer.


      Deutsch.


      s-l500

      Gambit schrieb:

      Die ersten Meinungen zu David Leitch's Action-Spektakel "Bullet Train" beschreiben den Film als "lustig", "gewalttätig" und "als hätte John Woo ein Drehbuch von Guy Ritchie in die Finger bekommen."

      Link(Quelle): comicbook.com/movies/news/firs…actions-surface-online/#3


      Ein paar Dinge hab ich gelesen, wo er auch mit John Wick verglichen wird...

      patri-x schrieb:

      Ich mag ja Brad Pitt, aber auch auf mich wirkt das sehr aufgesetzt und künstlich. Deadpool 2 fand ich außerdem extrem kacke. Deshalb erwarte ich hier fast nichts, ne Gurke mit Brad Pitt habe ich aber auch noch nicht gesehen (erinnere mich zumindest nicht).


      Ich hab den Trailer im Kino jetzt gesehen und fand ihn recht gut muss ich sagen....
      Also nicht irgendwie, dass ich ne super Story oder so erwarte - sondern so ein Actionding mit nen paar (gelungenen) Gags...
      Und ich mochte Deadpool 2.... Gerne...
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....
      Was für eine Überraschung. Der Film war ganz anders als der Trailer vermuten ließ. Es ist kein Actionspektakel, das von einer Actionszene zur nächsten springt. Ja, es gibt schön choreografierte Kämpfe, die vom Stil an Jackie Chan erinnern und nicht kaputt geschnitten sind. Es gibt aber auch wirklich viele und teilweise lange Dialoge, die einen an Tarantino oder Black erinnern können, ohne die Klasse je zu erreichen. Der Film ist eine kleine Achterbahnfahrt mit der einen oder anderen Überraschung und ein paar witzigen Cameos.

      Ich hatte nicht so viel erwartet und wurde positiv überrascht.
      Ich habe mir den gestern angeschaut. Die erste Hälfte fand ich noch recht gelungen danach wurde es teilweise leider etwas langatmig bzw holprig. Es ist kein Film der von einer Actionszene zur anderen hüpft sondern teilweise mit einigen sehr langen Dialogpassagen daherkommt aber leider wirkten manchen Szenen etwas zu sehr aufgesetzt. Manchmal hatte ich das Gefühl man wollte krampfhaft von der Erzählweise und den Gags Tarantino Filme kopieren. Das gelingt nicht wirklich. "Bullet Train" geht mit seinen 120 Minuten leider auch viel zu lange. Hätte man den auf 90 Minuten gestrafft und sich vorallem auf coole Actionszenen konzentriert wäre da vermutlich ein kleiner Geniestreich entstanden. Nicht falsch verstehen. Der Film war teilweise wirklich amüsant , es gibt einige nette Actionszenen und auch Brad Pitt scheint richtig Spaß gehabt zu haben in seiner Rolle aber irgendwie wollte der Funke nicht wirklich überspringen bei mir :D
      Der Gewaltgrad war angenehm hoch aber alles noch im Rahmen. Den Vergleich mit John Wick kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Brad Pitts Figur mag überhaupt keine Waffen in den Film. Also den Vergleich muss mir mal einer erklären :uglylol: . Zudem wirkte Pitts Figur in meinen Augen überhaupt nicht wie ein typischer Auftragskiller. Eher wie ein Softie der jeden Ärger aus dem Weg gehen will. Wer jetzt hofft Brad Pitt spielt hier einen knallharten Auftragskiller dürfte enttäuscht werden. Er spielt eine etwas andere Art von Auftragskiller :D
      Der John Woo Vergleich passt hier übrigens auch nicht. Bei John Woo kracht es an jeder Ecke, der Held springt mit 2 Guns in Slowmotion von einem Eck zum anderen erldigt dabei 100er Gegner. All dies trifft auf Bullet Train in keinster Weise zu was daran auch liegt dass es kein typischer Actionfilm ist. Also da liegen wirklich Welten dazwischen.
      Und was ist bitte mit Sandra Bullocks Gesicht passiert? Ist die in ein Botoxfass gefallen? Grundgütiger sah die schlimm aus.
      Wie auch immer. "Bullet Train " bietet einige nette Actionszenen, die Gags sind bedingt lustig aber dafür scheint Brad Pitt richtig Spaß gehabt zu haben in seiner Rolle. Leider geht dem Film nach einiger Zeit die Puste aus und ist mit seinen 2 Stunden Laufzeit leider viel zu lange geraten.
      Keine absolute Kinoempfehlung aber kann man sich definitiv mal anschauen an einem gemütlichen Abend
      6/10 Aktenkoffern

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „mcclane“ ()

      John Wick Regisseur David Leitch beschwört in Bullet Train den Laplace’schen Dämon herauf, dabei bestimmt er die Zukunft seiner Figuren aus ihrer Vergangenheit. Genauer gesagt verläuft die Handlung des Films, genau wie der titelgebende Zug, auf verlegten Schienen, hinein in sein unausweichliches Schicksal. Die herauf Beschwörung des Dämons ist die Abkehr vom Zufall und dem Glauben an ein Deterministisches Weltbild, aus dem es kein entkommen gibt. Etwas prätentiös dem Zuseher ins Gesicht gepresst durch das Narrativ eines Zuges, denn gibt es kaum ein deterministischeres Fortbewegungsmittel als jenes Vehikel. Dieser Umstand schmälert jedoch keineswegs den Filmgenuss. Bullet Train macht sich dabei jederzeit die Prämisse der enge des Zuges zu Nutze. Kein Entkommen, kein zurück. Straight Forward rast diese Geschichte unentwegt in immer dieselbe vorbestimmte Richtung. Endstation Schicksal.

      Der Laplace’sche Dämon, der nach einer These von Laplace den Bewegungszustand der Materie im großen wie im kleinen, also Ort und Impuls jedes einzelnen Atoms zu jedem Zeitpunkt kennt und der in der Lage ist, die Auswirkungen der Wechselwirkungen zu berechnen und damit die Zukunft zu bestimmen treibt hier mit Brad Pitt und Mitreisenden sein Spielchen. Tokio bei Nacht, Auftragskiller Lady Bug (Pitt) gesellt sich in den Bullet Train. Eine Stimme am Telefon instruiert ihn zu seinem Ziel, einen silbernen Koffer, den es in seinen Besitz zu bringen gilt. Doch so wie wir im Laufe des Films noch merken werden ist es gar nicht so einfach diesen Koffer auch zu behalten, wenn das Schicksal nicht auf deiner Seite weilt und es im Zug nur so von Menschen wimmelt, die ihn ebenfalls ihr eigen nennen möchten…

      Leitchs Formel ist scheinbar simpel: ein Koffer, eine Unmenge an skurrilen Typen und einen an den Laplascen Dämon angelehnten Bösweicht Michael Shannon der alle Fäden in der Hand zu haben scheint, alle zusammen gefangen auf den Schienen des unvermeidlichen Schicksals. Neben Brad Pitt gesellen sich das Brüderpaar Auftragskillerpaar Lemon und Tangerine gespielt von Brian Tyree Henry und Aaron Taylor-Johnson sowie Babyface Joey King und Andrew Kojihinzu, die sich im Zug abwechselnd beschießen, bekämpfen, verbrüdern, betrügen und belügen. Die Balance aus Prügel- stich und Schusssequenzen und Humorigen Dialog Szenen bis hin zu Slapstick artigen Einlagen fällt deshalb so angenehm auf, durch den Umstand des Wissen, das es da draußen Abseits von Netflix Produktionen, der letzten Jahre noch jemanden zu geben scheint, der es versteht dies auch wirklich witzig auf die große Leinwand zu bringen. Dabei erweist sich einmal mehr die überragende Synchronisation als echter Glücksfall für das deutsche Publikum. Wobei im Sinne des Films nicht von Glück die Rede sein kann, es war vorherbestimmt das eben jene Synchro einen großen Teil des Spaßes des Films ausmachen würde. In der Tonalität in Pitts Synchro wird jedes Gemurmel oder minimalistische Wörtchen zum Genuss für die Ohren. Pitts Non verbale Kommunikation gepaart mit eben jener Synchro tragen zwar nicht im Alleingang den Film, dennoch kann man sagen das genau wie bei den Spencer/Hill Filmen die Arbeit an einer gelungenen Synchro sich immer auszahlt. Wenn in anderen Ländern sich nicht mal mehr die Mühe gemacht wird und über die Original Stimme einfach darüber synchronisiert wird sind wir in deutschen Gefilden geradezu verwöhnt. Wenn bei der deutschen Komödie gerne mal ein Furz oder ein Gespräch über Pipi und Kacka für den Humor sorgen soll, ist es in Bullet Train der Dialogwitz gepaart mit Situationskomik, der den Spaß bringt. Wenn sich Pitt mit Brian Tyree Henry im Silent Bereich eines Zuges kloppt dann tuen sie es nicht ausschließlich mit den Fäusten, die pointiertheit der Sätze fetzen gleichermaßen auf den Punkt.

      Leitchs gutes Händchen wie auf engstem Raum gekämpft werden kann unter zu Hilfenahme von aller Hand Bord Utensilien ist im Film Jahr 2022 ein Segen. Musste man sich mit allerlei Filmen herumschlagen bei denen Szenen verwackelt, verschnitten oder schlichtweg der Überblick fehlte, jubelt das Actionherz bei Bullet Train in jeder Szene. Hier wackelt nichts, hier verliert das Auge niemals den Überblick um das Geschehen, hier ist der Härtegrad den Waffen angepasst. Fröhliches metzeln im Zugabteil geben sich ebenso die Klinke wie der gute alte Männerfaustkampf. Das entscheidenden das hier aber Leitch immer im Kopf behält ist die Unterhaltung inmitten der Fights. Schaut man sich seine Vita als Stunt Koordinator an kommt dieses handwerkliche Geschick nicht von ungefähr. Immer etwas Neues zeigen zu wollen und nicht zu langweilen gar redundant zu werden zieht sich durch den gesamten Film hinweg durch. Das alles tröstet dann auch locker darüber hinweg das so manche Szene zum Ende des Films nicht der beste CGI Effekt geworden ist.

      Kein Ereignis ohne Ursache

      Ist es beruhigend zu wissen das unser Leben nach den Grundprinzipien der "Mechanisierung des Weltbildes", die die Natur als Uhrwerk (Holbach) und den Menschen als Maschine (de la Mettrie) begreift funktioniert? Alles den Naturgesetzen unterworfen ist? Für Bullet Train kann die Antwort nur ja lauten. Daher ist auch der Schauplätz des Films mit Japan nicht zufällig gewählt sowie das Fortbewegungsmittel, in dem sich das Assemblee befindet. Ob es im echten Leben beruhigend ist oder man es damit hält, nicht an ein deterministisches Weltbild zu glauben muss jeder für sich selbst entscheiden. Leitch hat hier für sich entschieden das seine Figuren darüber nachdenken sollen, was Schicksal und Karma bedeuten. Pitts Charakter weißt gleich mehrmals im Gespräch mit seiner Auftraggeberin darauf hin, dass er durch seinen Psychiater zur Änderung seiner Einstellung zum Leben gelangt sei, was ihm sichtlich guttäte. An anderer Stelle wird deutlich, kulminiert im Charakter „Des Ältesten“ das es manchmal ein gewisses Alter benötigt um ins Schicksal vertrauen zu haben, das einen dorthin führen wird um seine Rache zu bekommen. In Bullet Train gilt die Kausalität als oberste Maxime, unter der sich alles unterzuordnen hat. Passiert das eine folgt das nächste. Die Moral am Ende von Bulett Train bündelt sich in der Gewissheit das das Schicksal in einer Fiji Wasser Flasche stecken kann.

      Anders gesagt: Wer in Bulett Train eine spaßige, actiongeladene Bahnfahrt sieht kann damit ebenso glücklich werden wie jene die durch den Film dazu angeregt werden über Determinismus zu sinnieren. Der Determinismus geht davon aus das wir völlig, äußeren Einflüssen unterlegen sind. Wir sind in all unserem tun -determiniert, vorherbestimmt. Wir unterliegen als Mensch auch den Gesetzen der Physik und damit den Gesetzen der Kausalkette. Daraus folgt das wir keinen freien Willen haben. Freie Entscheidungen sind nur eine Illusion. Ein Gedankenexperiment: Stellen wir uns vor wir werfen einen Würfel. Jede Seite des Würfels hat eine 1/6 Chance am Ende oben zu liegen. Würden wir den Würfel 10.000-mal werfen werden wir feststellen das jede Zahl ziemlich gleich oft vorkommt. Die Annahme der Wahrscheinlichkeit von 1/6 bestätigt sich. Betrachten wir jetzt doch jeden einzelnen Wurf genau, die Stärke des Wurfs kennen würden, die Raumtemperatur, die Oberflächen Beschaffenheit des Tisches, die genaue Beschaffenheit des Würfels, den Abwurfwinkel beim Wurf und so weiter. Dann könnten wir in der Theorie kurz nach Abwurf berechnen, auf welcher Seite der Würfel landen würde noch bevor er landet, ergo wäre es kein Zufall mehr, sondern kann berechnet werden, wenn man alle benötigten Eigenschaften kennt. So wie es für den Würfel vorherbestimmt ist auf welcher Seite er landen wird so ist der Theorie nach auch alles andere in der Welt genau diesem Dogma unterworfen.

      Was Bulett Train mit dem Beispiel des Würfel Experiment vereint ist die Tatsache das wir alle Parameter, Personen und Äußeren Umstände kennen. Demnach sich eine Kausalität der Ereignisse ableiten lässt bis hin zum finalen Akt. Physik auf Zelluloid. einfach verpackt in zwei Stunden Lauflänge. Vielleicht eine clevere Alternative für den Unterricht in stickigen Vorlesungsselen- mal öfter ins Kino zu gehen. Wissen muss nicht zwangsläufig langweilig sein, oder doch?

      8/10

      Filme nicht nur sehen sondern lesen
      Mein Film Blog
      Habe den Film gestern spontan als Stream bei Amazon käuflich erworben und fand ihn nach anfänglichen Problemen insgesamt doch ganz gelungen. Das Darstellerensemble macht einen guten Job und ist recht prominent, die Actioneinlagen sind gut choreographiert und die Dialoge sind witzig.

      ABER:

      Warum gibt es den nicht in der deutsch synchronisierten Fassung? Und warum funktionieren dann auch noch die deutschen Untertitel nicht? Das hat mir doch einiges an Spass versaut. Auch wenn es natürlich mal nett ist, einen Film in englischer Sprache zu schauen. Allerdings hätte ich ohne die englischen Untertitel nur die Hälfte verstanden. So ging es und ich konnte folgen. Aber auf englisch schaue ich Filme eingentlich immer erst, wenn ich sie schonmal gesehen habe. So ist das Verständnisproblem nicht vorhanden. Aber der Akzent von Aaron Taylor-Johnson war schon ein Kracher.

      KENNT EINER DEN GRUND DAFÜR, WARUM ES KEINE DEUTSCHE TONSPUR GIBT? Das ist ja doch eher ungewöhnlich...


      GODZILLA MINUS ONE AB 30.02.2025 IM STREAM

      Das war mal eine positive Überraschung! Bullet Train lebt sicher von seinem Humor, alleine Brad Pitt ist wieder großartig. Trotzdem war es kein reiner Klamauk, die Action war ebenfalls durchaus gut gemacht. Während manche Tarantino Anleihen finden, erkenne ich eher Guy Ritchie, ist aber natürlich ein ähnlicher Fall.

      Das ist sicher nicht jedermanns Sache, für mich aber vielleicht sogar der beste Film 2022 im gleichzeitig wohl schlechtesten Filmjahr meiner Geschichte.

      7,0/10
      Was für eine angenehme Überraschung Bullet Train nach den eher durchschnittlich angehauchten Trailern doch ist. Die größte Überraschung dürfte wohl sein, dass der Humor ziemlich oft zündet und gerade Brad Pitt ein ziemlich gutes Timing dafür beweist. Auch ist der Film schön anzusehen, die Action ist nicht überbordend und gleichzeitig sogar cool verpackt, die Gegner sind allesamt ziemlich cool inszeniert und dargestellt. Hier hat man auch die Chance genutzt und ein paar Cameos eingebaut, über die man sich freuen konnte.

      Zwar ist Bullet Train etwas zu lang geraten und an der ein oder anderen Ecke dann doch teils etwas albern geworden, aber die 126 Minuten sind ziemlich gute Unterhaltung mit viel Spaß und gut aufgelegten Darstellern. Dazu gesellt sich eine überraschend verzwickte und über die Maßen witzige Handlung, die gerade mit ihrer Verzwicktheit spielt und hier ein paar sehr unterhaltsame Momente rausholt.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase