Horrorfilme, die man gesehen haben muss

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    Es gibt 50 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Data.

      GregMcKenna schrieb:


      Zwar hast du damit recht, dass "Angst" die angestrebte Kernemotion eines Horror-Filmes ist - aber nur weil eine Sequenz eines Filmes diese Emotion zum Ziel hat, macht es noch lange nicht den ganzen Film zum Horror-Film. Ein Teil von "Toy Story" (die Sequenz in Sids Haus) ist komplett auf Horror ausgerichtet und soll Angst machen (von den missgestalteten Gegnern bis zum "Shining"-Teppich und ein Gewitter wird da jedes Register gezogen). Aber das macht "Toy Story" noch nicht zu einem Horror-Film. Auch Lecters Ausbruch ist meines Erachtens eher Thriller als Horror aber das ist eine Debatte, die wir gerne im dem entsprechenden Film-Thread führen können. :P

      Woher diese Parallele aber kommt: Es gibt eine dramaturgische Grundstruktur namens "Monster In The House". Danach sind viele Horror-Filme ("Halloween", "Jaws", "The Shining") gebaut. Aber diese Struktur kann auch auf andere Genres angewendet werden ("Independence Day", "Whiplash", "Jurassic World"). Daher finde ich es problematisch, dramaturgische Abläufe als definierendes Element von Horror zu verwenden.


      Das waren zwei Beispiele, die ich als besonders prägnant in Erinnerung habe. Ich hab die genommen, um mein Argument auszuschmücken, dass ich finde, dass sich die Stimmung dieser Szenen durch den ganzen Film zieht. Ist nicht in jeder Minute spürbar, aber wenn, dann ist das doch sehr dominant. Natürlich ist Toy Story kein Horrofilm - man muss ja das Gesamtwerk vor Augen haben und der Film hat eindeutig andere Ziele, als dem Zuschauer durchgehend Angst einzujagen. Wie gesagt, Silence ist ein schwieriger Fall, zu definieren. Ich würde ihm aber unter keinen Umständen seine Horrornatur absprechen wollen und den am ehesten in die Kategorie des psychologischen Horrorthrillers stecken.

      GregMcKenna schrieb:

      "Going to Pieces" kenne ich aber (noch) nicht. Danke für den Tipp.


      Jau, viel Spaß damit. Hab den auch noch irgendwo auf DVD rumliegen, der wär mal wieder ne Sichtung wert.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      @GregMcKenna - wobei bei Toy Story die Szene, nicht der Film darauf ausgerichtet sind ;) Da seh ich schon nen Unterschied (zumal das ja in Toy Story auch durchaus als Homage zu werten ist).

      Das mit dem Übersinnlichen klappt leider aber nicht - weil sonst "The Hills have Eyes", "TCM" und alle anderen Terrorfilmchen kein Horror wären ;) Mal abgesehen vom Tierhorror...
      Oder den Horror den du ertragen musst, wenn du meine Posts liest... Da ist nix übersinnliches dabei... Pure Boshaftikeit :uglylol:
      Und ich Frage für einen Freund, wie kriegt man ein Muttermal weg, dass unangenehm wie 666 aussieht? :uglylol:
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „joerch“ ()

      joerch schrieb:


      Das mit dem Übersinnlichen klappt leider aber nicht - weil sonst "The Hills have Eyes", "TCM" und alle anderen Terrorfilmchen kein Horror wären ;) Mal abgesehen vom Tierhorror...


      Nicht nur Terror- und Tierhorror. Auch viele psychologische Horrors würden dann nicht mehr als Horror durchgehen. Schau dir die beiden Filme von Robert Eggers an, The Witch und The Lighthouse. Selbst der hier schon erwähnte Wicker Man - seines Zeichens ja ein Klassiker des Genres - müsste dann neu eingeordnet werden. Und wer weiß, was in Blair Witch Project vor sich ging.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Data“ ()

      joerch schrieb:

      @GregMcKenna - wobei bei Toy Story die Szene, nicht der Film darauf ausgerichtet sind Da seh ich schon nen Unterschied (zumal das ja in Toy Story auch durchaus als Homage zu werten ist).

      Und ich würde sagen, dass "Das Schweigen der Lämmer" als Gesamtfilm auch nicht auf Horror sondern auf Thrill(er) ausgerichtet ist - nicht auf ein Angst- sondern ein Spannungsgefühl. Die Kernfrage des Films ist ja auch nicht "Wird Starling überleben?" sondern "Wird es ihr gelingen, Buffalo Bill zu fassen?". Vielleicht muss ich mich auch ein bisschen präzisieren. Mit "Gibt es etwas Übernatürliches darin?" ist konkreterweise eher gemeint, ob es in dem Film ein Element gibt, dass in unserer Welt logisch so nicht existieren kann. Hintergrund ist die Albtraumlogik. Albträume sind furchteinflößend, weil sie sich jeglicher Logik entziehen - und so funktionieren auch Horrorfilme.

      Deine Boshaftigkeit will ich aber nicht bestreiten. :P

      Aus Spaß (und Selbstüberprüfungsgründen) nehme ich mal in Bezug auf meine Theorie eure genannten Gegenbeispiele her. Bei Tierhorror kann ich nicht drauf eingehen, weils da auch wieder Unterschiede gibt ("Friedhof der Kuscheltiere") zb. ist übernatürlich. Vorsichtigerweise in Spoilern:

      Spoiler anzeigen
      TCM - Ich nehme mal den Film von 1974 her. Klar, ist eher ein Terrorfilm a la "Töte alle Teenager", bei dem einem die Hauptfiguren eher unsympathisch sind und man sie gerne sterben sieht. Der übernatürliche Teil liegt hier in der überzeichneten Schlachterfamilie, die eine Ansammlung von "schlimmen" Attributen ist und die wir uns in der realen Welt so nicht vorstellen können. Wenn solche Figuren in der echten Welt auftauchen, werden sie deutlich geerdeter dargestellt. ("Rohtenburg").

      The Hills Have Eyes - Wieder der Klassiker - von 1977. Funktioniert ein bisschen wie TCM und Zombies gemeinsam: Es gibt eine superdegenerierte, superböse Familie mit superbösen Absichten. Die Atomtests sorgen natürlich dafür, dass aus Menschen superböse Mutanten werden und nicht, dass die Mutationen - wie in der echten Welt - dafür sorgen, dass die Neugeborenen keine paar Minuten lebensfähig sind.

      The Witch - Hier gibt es den Teufel und er steckt in einem Ziegenbock. Klarer Fall. Fairerweise muss man sagen, dass der Horror hier sehr low inszeniert ist und er quasi hart an der Grenze zum Mystery-Thriller ("Mothman Prophecies") ist.

      The Lighthouse - Hab ich nicht gesehen, kann ehrlicherweise nichts dazu sagen. Wenn ich mal Wikipedia bemühe, ist der Fall aber wie bei "Midsommar": Hier wird eine in sich geschlossene Welt erzählt, die aber in unserer so nicht existieren könnte bzw. rasch auffallen würde und die man nicht dulden könne. Der Wahnsinn, der Wake in "The Lighthouse" befällt, ist hier der übernatürliche Teil des Horrors (siehe auch viele Werke von Lovecraft, etc.).

      Wicker Man - Also falls du den Cage-Film meinst: Ist auch kein Horror sondern Thriller.

      Blair Witch Project - Die Hexe von Blair existiert ja durchaus tatsächlich. Erkennbar an den Legenden zu Beginn und den Figürchen, die im Wald aufgehängt von den Protagonisten gefunden werden.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."

      GregMcKenna schrieb:

      Und ich würde sagen, dass "Das Schweigen der Lämmer" als Gesamtfilm auch nicht auf Horror sondern auf Thrill(er) ausgerichtet ist
      #

      Dem hab ich ja auch nicht im geringsten widersprochen :) Ich Stufe ja auch Psycho als Thriller ein...
      Warscheinlich ist @Data einfach nen Weichei und gruselt sich schnell :uglylol: :knuddel: <-- für Data :)

      GregMcKenna schrieb:

      Die Kernfrage des Films ist ja auch nicht "Wird Starling überleben?"


      Die Kernfrage ist glaub ich "wie bereitet man sie am besten zu und wie schmeckt sie" :uglylol:
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....
      Hier mal die Liste mit den Horror/Grusel-Lieblingen des alten Mannes :

      Dracula (Terence Fisher / 1958)
      Die Stunde, wenn Dracula kommt (Mario Bava / 1960)
      Blut für Dracula (Terence Fisher / 1965)
      Nächte des Grauens (John Gilling / 1966)
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      Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe (Dario Argento / 1970)
      Schloss der blauen Vögel (Fernando Di Leo / 1971)
      Dracula jagt Mini-Mädchen (Alan Gibson / 1972)
      Jack The Ripper - Der Dirnenmörder von London (Jess Franco / 1976)
      Das Omen (Richard Donner / 1976)
      Shock Waves – Die Schreckensmacht der Zombies (Ken Wiederhorn / 1977)
      Suspiria (Dario Argento / 1977)
      Damien - Omen II (Don Taylor / 1978)
      Nosferatu – Phantom der Nacht (Werner Herzog / 1979)
      Salem's Lot - Brennen muss Salem (Tobe Hooper / 1979)
      Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies (Lucio Fulci / 1979)
      ################################################################
      In der Gewalt der Zombies (Joe D'Amato / 1980)
      The Changeling – Das Grauen (Peter Medak / 1980)
      The Fog – Nebel des Grauens (John Carpenter / 1980)
      Der Schlitzer – House on the Edge of the Park (Ruggero Deodato / 1980)
      King Kobra (Bob Claver / 1981)
      Über dem Jenseits - Die Geisterstadt der Zombies (Lucio Fulci / 1981)
      Wolfen (Michael Wadleigh / 1981)
      Das Ding aus einer anderen Welt (John Carpenter / 1982)
      Halloween 2 (Rick Rosenthal / 1982)
      Haus der langen Schatten (Pete Walker / 1983)
      Fright Night – Die rabenschwarze Nacht (Tom Holland / 1985)
      Ragman - Trick Or Treat (Charles Martin Smith / 1986)
      Demons 2 (Lamberto Bava / 1987)
      The Lost Boys (Joel Schumacher / 1987)
      Hardcover - I, Madman (Tibor Takacs / 1989)
      ################################################################
      Split Second (Tony Maylam & Ian Sharp / 1992)
      High Tension (Alexandre Aja / 2003)


      Für mich persönlich kam nach den 80ern nicht mehr allzu raus, was in irgendeiner Form Kult-Charakter entwickeln können. Sicherlich gibt es auch da gute bis sehr gute Filme, aber die kommen nun mal nicht an meine ollen Kamellen heran.
      @GregMcKenna: Natürlich meine ich nicht den Film mit Nick Cage. Wenn ich über Psycho spreche, dann übrigens auch nie über die Version mit dem Typen aus Dodgeball. :uglylol:

      Und ob The Witch so ein klarer Fall war, wie du meinst, will ich auch mal in Frage stellen. Ich denke, der Film hat es äußerst offen gelassen, ob das alles tatsächlich in der Realität passiert oder nicht doch eher in den Köpfen seiner Protagonisten. Ich meine, letztlich war es ja das, worauf Eggers hinaus wollte...

      joerch schrieb:

      GregMcKenna schrieb:

      Und ich würde sagen, dass "Das Schweigen der Lämmer" als Gesamtfilm auch nicht auf Horror sondern auf Thrill(er) ausgerichtet ist
      #

      Dem hab ich ja auch nicht im geringsten widersprochen :) Ich Stufe ja auch Psycho als Thriller ein...
      Warscheinlich ist @Data einfach nen Weichei und gruselt sich schnell :uglylol: :knuddel: <-- für Data :)


      Na, dann liegt ihr halt beide falsch. Soll auch vorkommen. Es gab ja Zeiten, da glaubten auch mehr als eine Person, dass die Erde flach sei. :uglylol:
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Data“ ()

      kinski schrieb:


      Schloss der blauen Vögel (Fernando Di Leo / 1971)

      Eine Nervenheilanstalt in einem alten Schloss eingerichtet und natürlich ist die Waffenkammer noch präsent und für jeden Patenten frei zugänglich. :tlol:

      Fernando Di Leo, die wohl unbekannteste Regie-Legende. :tongue:
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      @captainanna

      Ich persönlich bin ebenfalls ein großer Fan des Anthologie-Konzepts, welches vor allem in den letzten Jahren auf die total verrückte Schiene umgelegt wurde:

      - The ABCs of Death
      - The ABCs of Death 2
      - V/H/S – Eine mörderische Sammlung
      - S-VHS
      - Tales of Halloween
      - Trick 'r Treat

      Andere wie Southbound, XX, Holidays, V/H/S Viral, 5 Senses of Fear, The Theatre Bizarre etc. finde ich eher schlecht.

      Mein britisches Lieblings-Studio, Amicus Productions (~ 1962 bis 1977) hat einige dieser sog. Omnibus-Filme produziert:
      - Die Todeskarten des Dr. Schreck
      - Der Foltergarten des Dr. Diabolo
      - Totentanz der Vampire
      - Geschichten aus der Gruft (nach dem "Paten" der erfolgreichste Film 1972 in den USA)
      - Asylum
      - In der Schlinge des Teufels
      - Tür ins Jenseits

      Ebenfalls klassische:
      - Die 3 Gesichter der Furcht (Mario Bava)
      - Creepshow (George A. Romero)
      - Die Nacht der Schreie (mit Vincent Price)
      - Geschichten, die zum Wahnsinn führen (Freddie Francis)
      - Necronomicon (Brian Yuzna)
      - Der grauenvolle Mr. X (mit Vincent Price)

      Und der Klassiker unter diesen Filmen "Traum ohne Ende" ("Dead of Night") in s/w von 1945.

      Ein ganz spezielles Sub-Genre, welches hoffentlich irgendwann wieder den Weg auf die Leinwand findet. :)
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Oh, ja:
      "Trick 'r Treat" u. "Tales of Halloween" sind gut.
      Und bei "Creepshow" würde ich noch Teil 2 nennen.
      (Muß sagen, mag ihn lieber als Teil 1.)
      "Albträume" (Ein Kurzgeschichtenfilm vom 1983 oder so)
      (Habe ihn leider lange nicht mehr gesehen, fand ihn aber gut.)

      Und ich würde jetzt noch "Es 1 u. 2" nenen. (Die neueren Filme.)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Dr. Loomis“ ()

      Weil ich mich am Samstag erst mit @Tomtec drüber unterhalten habe, hier noch zwei richtig gute David Lynch-Filme, die ich ebenfalls zu den besten im Genre zähle (und die mir irgendwie partout nicht einfallen wollten):

      Eraserhead
      - für viele ein arty-fartsy-Film - für mich einer, der zu Lynchs beeindruckendsten Werken zählt, sowohl visuell, als auch tontechnisch ein absolutes Meisterstück und den er stilistisch von Anfang bis Ende unter voller Kontrolle hatte. Mir fallen wenige Regisseure ein, die ein so selbstsicheres Erstlingswerk gemacht haben, das gleichzeitig merkwürdig, wie auch persönlich ist. Der Film lebt von seinen tollen Effekten, seinen Kulissen und Kostümen, seinen schrägen Charakteren, seiner fragmentierten Erzählweise und von Jack Nance in seiner vielleicht denkwürdigsten Schauspielerleistung.

      Ein zweiter, absoluter unteschätzter Lynch-Film, von dem ich vorab so viel Negatives gehört habe, dass ich bereit war, ihn zu hassen, ohne ihn gesehen zu haben, war Twin Peaks - Fire Walk with Me. Liebhaber der Serie verabscheuen den Film dafür, dass er so anders war und weil er nicht genug derer Elemente mit auf die Leinwand brachte. Ich fand ihn absolut fessselnd, verstörend, unsagbar brutal und erbarmungslos. Der Film geht mit seinen Zuschauern um, wie der Täter mit seinem Vergewaltigungsopfer - und hat dabei das schreckliche Schicksal von Laura Palmer tonal besser eingefangen, als es die Serie mit ihrer durch ihre Fernsehnatur bedingte Zensur jemals gekonnt hätte. Selten habe ich einen Lynch-Film so intensiv wahrgenommen. Ein vom damaligen Publikum mehr als unfair behandelter Film, bei dem ich sogar soweit gehen und ihn als einen von David Lynchs Allerbesten beschreiben würde.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Data“ ()