Malcolm & Marie (Sam Levinson; John David Washington, Zendaya)

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    Es gibt 10 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von TheKillingJoke.

      Malcolm & Marie (Sam Levinson; John David Washington, Zendaya)

      Kommender 'Netflix'-Film, der komplett während der Pandemie gedreht wurde, erzählt die Geschichte eines Liebespaares, das sich neuen Hürden stellen muss. Von den beiden Darstellern John David Washington und Zendaya zu großen Teilen aus eigener Tasche finanziert.

      Malcolm & Marie erzählt die schmerzhaft romantische Geschichte eines jungen Paares. Er ist Filmemacher und kehrt nach einer gefeierten Filmpremiere zurück nach Hause zu seiner Freundin. Der gemeinsame Abend nimmt nimmt plötzlich eine Wendung, als einige Dinge über ihre Beziehung ans Licht kommen und die Stärke ihrer Liebe auf dem Prüfstand steht.

      Einen Starttermin gibts noch nicht, soll aber wohl noch dieses Jahr erscheinen.


      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

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      Das sieht absolut großartig aus. Nach The Greatest Showman und Euphoria hat mich Zendaya begeistert und hier scheint sie problemlos daran anzuschließen. Aber am meisten positiv überrascht bin ich von Washington, der für mich bisher immer blaß blieb und dem Schwarz-Weiß-Stilmittel - beides hat mich zumindest im Trailer komplett abgeholt. Ich freue mich sehr auf dieses Kammerspiel.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „ElMariachi90“ ()

      Auch wenn der Konsens eher durchschnittlich ist, muss ich sagen, dass mir der Film sehr gut gefallen hat. Malcolm & Marie ist ein zutiefst intimies Kammerspiel, das sich voll und ganz auf seine Darsteller verlassen. Zendaya und John David Washington spielen ungemein gut auf. Die Chemie der beiden stimmt bis ins letzte Detail und man nimmt ihnen jeden Gefühlsausbruch ab. Dem Film wird ja gerne vorgeworfen, dass er inhaltlich relativ leer ist, aber gerade diese Leere bringt doch das eigentliche Thema gut auf den Punkt. In Beziehungen hat nicht jeder Streit einen tiefgreifenden Grund, manche sind sinnlos und vor allem überflüssig. Aus einer Kleinigkeit geboren, schaukeln sich die titelgebenden Figuren immer weiter hoch, werfen sich schreckliche Dinge an den Kopf und zeigen sich dennoch, dass sie sich lieben und auch gegenseitig brauchen. An einigen Stellen wird hier zwar gerne der Holzhammer ausgepackt, aber im Großen tut das dem Ganzen keinen Abbruch.

      Die Message mag vielleicht abgehalftert sein und schon tausendfach durchs filmische Dorf getrieben worden sein, aber niemals sah es so schön aus. Der schwarz/weiß-Stil weiß zu gefallen, untermauert mit schönen Bildeinstellungen und einer modernen Kulisse. Untermalt mit einigen teils kitschigen Songs, die jedoch stets komplett passten, gab es auch noch etwas für die Ohren.

      Gewiss kein perfekter Film, aber ich hatte wie gesagt sehr viel Spaß damit. Und diesen beiden Darstellern in ihren Rollen zuzusehen, war ein Genuss.
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      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Ich kann mich dem vorherigen Beitrag anschließen.
      Ich mag diese minimalistischen Filme. Ein Raum/ein Set - zwei Darsteller und los geht es. In solchen Fällen lassen die Filme meist sehr viel Tiefe zu, tauchen tief in die Gedankenwelt und die Psyche der menschlichen Abgründe, Sehnsüchte, etc. ab und ein.

      Der Film ist manchmal "drüber" und
      Spoiler anzeigen
      der in einem Fall vorgetäuschte Gefühlsausbruch deutlich erkennbar,
      dennoch tut das dem Film keinen Abbruch sondern passt zur aufgeladenen Stimmung.

      Der Film ist in schwarz weiß gehalten, dazu das Set ein sehr modernes Luxushaus mit klaren Strukturen - die Stimmung die so eingefangen wird, trägt zur Atmosphäre bei. Keine Ablenkung außer die Protagonisten selber.
      Mir hat der Film Spaß gemacht und besonders John David Washington ist spätestens seit Tenet auf meiner Beobachtungsliste.
      Von mir bekommt der Film eine 8/10.
      - Malcom & Marie

      Sam Levinsons Malcom & Marie ist der erste Film, der komplett im Covid-Shutdown geschrieben, produziert und gedreht wurde und nun auf Netflix veröffentlich worden ist. Das titelgebende Paar besteht aus Malcom Elliott - er ist ein Regisseur und ein aufstrebendes Wunderkind in Hollywood - und Marie Jones - sie ist eine nun saubere Drogenabhängige mit einem langen und schwierigen Genesungsweg. Sie kehren spät nach Hause von der Fimpremiere seines Regiedebüts zurück und geraten in einen Streit, der sich über verschiedenste Themen und bis lang in die Nacht hinein erstreckt und dabei viele Wahrheiten ans Licht bringt, die sich beide vorher wohl nicht eingestehen wollten.

      Die beiden Haupt- und auch einzigen Darsteller im ganzen Film sind John David Washington und Zendaya. Regie und Drehbuch liegen beide Levinson zu Grunde, mit dem Zendaya schon an Euphoria zusammengearbeitet hat. Ich hatte etwas Schwierigkeiten, den obigen Plot zusammenzufassen oder auf das Notwendigste herunterzubrechen. Mir stellt sich die Frage gerade, warum das so war und im Prinzip kann ich nur mit einer Antwort daherkokmmen: Der Plot existiert in dem Sinne nicht. Ja, ich weiß: Es gut um ein paar, das nach Hause kommt und anfängt zu streiten über alles mögliche, angefangen davon, dass der eine die andere nicht in seiner Rede benannt hat, über Stigmatisierung in Hollywood und was Kritiker alles falsch verstehen, bis hin zu fundamentalen Beziehungsfragen und warum die beiden überhaupt zusammen sind.

      Am Ende weiß ich alles über die beiden Charaktere, denn es wurde mir in langen, ausschweifenden Monologen und dramatischen Darstellungen erklärt. Warum es mir erklärt wurde, darüber bin ich mir nach wie vor nicht so recht schlüssig. Ich erinnere mich, dass ich mir während des Films - vermutlich zum ersten Mal nach den ersten zwanzig Minuten oder so - die Frage gestellt habe, warum ich diesen Leuten dabei zuschaue, wie sie einander ihre dreckige Wäsche waschen. Und wie lange ich mir das noch anschauen soll, denn der Film scheint über 1 Stunde und 40 Minuten nicht zum Punkt kommen zu wollen: Einer der Darsteller bekommt einen großen Monolog, in dem er oder sie alles auspacken kann, was sie in der Schauspielschule gelernt haben. Dann ist der Zweite dran und liefert einen noch längeren, noch dramatischeren Mehrzeiler ab. Und damit ist der Ball zurückgespielt und es geht wieder von vorne los. Als irgendwann zwischen den beiden wieder alles gut erscheint, sie beinahe Sex gehabt hätten und er nur kurz aufsteht, um sich einen neuen Drink zu machen, frägt sie "Malcom?". Washingtons erschöpftes Ausatmen und seine ermüdete Antwort, die "Yeah?" frägt aber "What is it now?" sagt, hat mir in dem Moment aus der Seele gesprochen.

      Schön ausgeleuchtet und elegant aufgenommen in Schwarz-Weiß, ist Malcom & Marie wirklich hübsch anzusehen. Warum Schwarz-Weiß? Ich persönlich hab nicht erkannt, was die künstlerische Entscheidung dahinter war. Andererseits: Vielleicht hab ich das auch nicht zu hinterfragen, denn womöglich wollte der Regisseur nur Spaß damit haben. Ich weiß nicht, ob mir das als Antwort dienen darf, aber das scheint sie nun mal zu sein. Der Film existiert in der Tradition von Dialogfilmen wie My Dinner with André oder Kammerspielchen wie Who's Afraid of Virgina Woolf? Dabei erreicht der Dialog in Malcom & Marie nie die Tiefe dieser Filme und klingt zu keinem Zeitpunkt glaubwürdig, fundiert oder realistisch. Alles wirkt etwas zu gekünstelt, zu konstruiert, zu... performed und zur Show gestellt. Die Darstellungen sind gut, aber leider sind sie eben nur das: Darstellungen, die so leer sind wie der Film selbst leer und luftlos ist, geschrieben von jemandem, der wusste, dass er was machen wollte, aber nicht genau, was dieses Etwas sein sollte. Und ich denke, daran scheitert Malcom & Marie letztlich: An einem fantasielosen, ideeenfreien Drehbuch, das keine Ahnung hatte, was es erzählen wollte und einem Publikum, das nicht weiß, warum es sich daher scheren sollte.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „Data“ ()

      Schöne schwarz-weiß Bilder und zwei Darsteller, die eine gute Chemie haben und sich wirklich die Seele aus dem Leib spielen. Was den ganzen Themenkomplex Beziehung angeht, gibt es hier und da Punkte, wo ich mich irgendwie identifizieren konnte. Das gibt einige Pluspunkte. Aber für die Lauflänge hat das Kammerspielchen am Ende doch irgendwie zu wenig zu erzählen. Es wirkt hinten raus repetitiv und so, als würde es sich leer laufen. Das gibt Minuspunkte.

      Ich pendle mich also bei einer ordentlichen 7/10 ein. Kann man sich durchaus mal anschauen, vor allem, weil man ansonsten ja kaum was aktuelles anschauen kann.