Astronaut (Richard Dreyfuss)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    Es gibt 4 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Kaibear.

      Astronaut (Richard Dreyfuss)

      Jahr: 2019

      Erscheinungsdatum: 15.10.2020

      Story: "Sein ganzes Leben lang hat der pensionierte Straßenbauingenieur Angus Stewart (Richard Dreyfuss) davon geträumt, als Astronaut ins All zu fliegen. Nun, mit 75 Jahren rückt die Erfüllung seiner Sehnsucht plötzlich noch einmal in greifbare Nähe: Im ersten kommerziellen Weltraumflug des visionären Selfmade-Milliardärs Marcus Brown (Colm Feore) soll der letzte Platz über eine Fernsehlotterie vergeben werden. „Wann, wenn nicht jetzt“, denkt sich Angus, der gerade auf Initiative seiner Tochter Molly (Krista Bridges) wegen gesundheitlicher Probleme in ein Altersheim umziehen musste. Mithilfe kleiner Tricks und seines Enkels (Richie Lawrence) kommt er tatsächlich als ältester Bewerber in die Vorauswahl um das begehrte Freiflugticket. Doch nicht nur sein Gesundheitszustand macht Angus zu schaffen, kurz vor dem Launch entdeckt er eine gefährliche Schwachstelle in Marcus‘ Raumfahrtprojekt. So beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, in dem nicht nur Angus‘ Flug zu den Sternen auf dem Spiel steht…"



      Joa, komme gerade aus der Sneak.

      Astronaut... da fehlt der Artikel. Das ist sozusagen die Einleitung zu einem Film, der einem stetig aufzeigt, dass da etwas fehlt.

      Richard Dreyfuss spielt in diesem Was-Auch-Immer den alten Rentner Angus. Ja, Dreyfuss ist wohl das was den Film zieht. 1978 Oscar als bester Hauptdarsteller. Nun, mit 72, spielt er wieder einmal. Aber dann halt auch recht blass. Gefühle bekommt er nicht allzu sehr auf die Leinwand gespielt. Da ist aber nicht er sondern Shelagh McLeod für verantwortlich. Ihr Drebuch und Regie geben keine Chancen für Emotionen.

      Angus ist Witwer und muss aufgrund der Schulden seiner Frau das Familienhaus verkaufen. Nun kann er nicht mehr von daheim einen Kometen beobachten. Was macht man mit Rentnern dann? Sie werden ins Heim gesteckt. Sein Enkel Barney überredet den alten Mann zur Teilnahme an einer Lotterie für einen zivilen Weltraumflug.

      Was schon klingt wie die Einleitung in ein herzerwärmendes Drama wie Another Earth, bleibt dann allerdings auf der Start- und Landebahn ziemlich festgefahren.

      Es folgen Szenen auf Szenen, bei denen sich der Zuschauer fragt, ob man mit dem Film ein Drama durchziehen will oder eine entspannte Komödie im Altersheim. Da der Film aber weder aus Frankreich kommt, noch über einige sehr unterschwellige Witzchen hinaus geht, soll es wohl das Drama sein. Zeigt sich auch gut an der Schlussszene. Noch nie in meinem Leben habe ich mich durch die Musik eines Films gestört gefühlt. Astronaut hat für mich das erste Mal schmerzhafter Beschallung bereitgehalten. Zu laut gemixtes Ensemble aus Geige und Klavier. Da kamen sogar die JBL Boxen an ihre Grenzen.

      Das Highlight des Films war für mich dann eigentlich Colm Feore. Der Mann, der meinem lange verstorbenen Großvater ähnelt und mir erst kürzlich durch "For all Mankind" aufgefallen war. Sogar mit ähnlicher Rolle. Dort spielt er Werner von Braun, der die NASA im Apollo Programm unterstützt. Hier gibt er sich als Elon Musk Verschnitt, der ein Raumfahrt-Unternehmen betreibt. Warum Verschnitt? Nur als Besitzer einer SpaceX Kopie? Nö. Nicht nur. Das Design der Raumanzüge, der Helme... es ist fast so wie bei SpaceX. Aber als man dann eine Autofahrt im Tesla mit ihm sieht, kommt man nicht drumherum den Vergleich zu ziehen.

      Nach gut 90 Minuten ist der Film dann auch schon gelaufen. Ohne Tränen, ohne großes Drama und gänzlich ohne bleibenden Eindruck.

      Man kämpfte sich durch Zeit seines Lebens, weil auf der Leinwand alle Story-Elemente erzwungen abgeklappert wurden. Natürlich wusste der alte Mann über alles Beacheid. Bis hin zum exakten Gewicht des Raumschiffs und der Belastungsgrenze einer Startbahn. Der Komet? Dominant hervorgehoben aber nie mit tieferen Sinn oder Metapher. Das sind die Momente, die einem die Luft aus der Lunge drücken. Betont vom Seufzen.

      Blass, emotionslos und einfach nichts besonderes. Er ist zumindest keine Challenger oder Columbia. Aber definitiv kein Apollo. Dem Film hat nebst Artikel einfach ein Triebwerk gefehlt. Die Besatzung musste somit einfach am Boden bleiben.

      4/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „-Makaveli-“ ()