Decision To Leave (Park Chan-wook)

Ich werde mich dem Film auf jeden fall widmen , bin gespannt ob es mich auch aus den Bahn wirft.

Habe mich durchaus auf das Werk gefreut. Umso größer war dann aber die Ernüchterung. Was Park Chan-wook hier kreiert hat und welche Intentionen dahinter stecken, ist mir bewusst, denke ich, nur konnte ich mit dieser Machart herzlich wenig anfangen. Das beginnt bereits mit einem überhasteten Start und den schnelllebigen Schnitten und Settingwechseln, die mir so überhaupt nicht schmeckten. Das zerriss diverse Male langsam aufkommende Stimmungen und wirkte eher holprig-gehetzt als dynamisch. Der Humor zerrte an meinen Nerven und die gesamte, bewusst sehr konstruierte Charakteristik nicht viel weniger. Ein moderner, theaterhafter Noir-Film klingt in der Theorie erstmal alles andere als schlecht, doch diese Ausführung, mit diesem schrecklich zweckdienlichem Storytelling und konstruiert wirkenden Dialogen, prallte komplett an mir ab. Sehr unnahbar alles. Und auf keine subtil-spannende Art und Weise, sondern lediglich distanzierend. Ab einem gewissen Punkt war ich dann auch kaum mehr aufmerksam.

Grundsätzlich war der inszenatorische Aufwand natürlich sehr beachtlich. Messerscharf und extrem aufwändig. Die überspitzten, zu gewollten Retro-Kamera-Manöver ließen mich in ihrer Wirkung zwar eher erschaudern, aber rein technisch zweifelsfrei höchstes Niveau. Da konnte ich in Vergangenheit mit Die Taschendiebin und Stoker deutlich mehr anfangen. Doch am besten gefällt mir das asiatische Kino wohl nach wie vor, wenn es sich vielmehr europäisch gibt (Burning, Drive my Car...).