Zwergenzorn (Arbeitstitel)

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    Es gibt 3 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Schwambo.

      Zwergenzorn (Arbeitstitel)

      Lore-Thread usw:

      Der "Zwergenzorn"-Diskussions-/Feedback-/Lore-Thread


      "Meine Güte, heute abend ist es hier aber wirklich voll!", dachte sich Caldo als er die Taverne betrat. "Nun ja, das erhöht die Chancen dass willige Vertreter der holden Weiblichkeit anwesend sind." Der Barde nahm seine Tasche von den Schultern und ließ seinen Blick durch die Taverne streifen. In einem kleinen Eck erspähte er einen Tisch, der tatsächlich noch leer war. Er ging sogleich schnellen Schrittes dort hin, ließ seine Tasche auf den Stuhl fallen und legte behutsam seine Leier darauf.

      Ein paar Minuten später hatte er es sich in dem Eck bequem gemacht und holte seine Pfeife heraus. Er stopfte sie mit feinstem Pfeifenkraut und nachdem er sie angezündet hatte paffte er gemütlich vor sich hin. "Ahhh, das tut gut. Jetzt brauche ich erstmal was zu Beißen und ein Horn Met um das Ganze hinunterzuspülen". Bei der Schankmaid, die zufällig vorbeikam, bestellteer sich die gewünschten Dinge. Während er wartete schaute er sich um:
      Im zerbrochenen Krug, so hieß die Schenke, herrschte reger Betrieb. Allerlei buntes Volk erspähte er, zu seiner Überraschung erkannte er in der Menge auch einige Waldelfen. "Seltsam", dachte er sich, "Diese Stadt ist doch recht weit von der Grenze zu Ruven entfernt. Was die Waldelfen wohl hier wollen?". Er war noch ganz in seinen Gedanken versunken als plötzlich die Türe der Taverne mit einem lauten Knall aufgestoßen wurde.

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      Azesha hing im Baum vor der Taverne ab. Und diese Formulierung war keinesfalls zufällig gewählt denn ihre Haltung konnte man in der Tat als "abhängen" bezeichnen. Die Hälfte ihrer Ausrüstung hatte sie im Geäst aufgehängt, wo keine Menschen- und auch keine sonstige Seele außer ihr herankommen würde. Zugegeben: Würde ein Riese vorbeikommen und sich entscheiden, den Baum vor der Taverne als Prügel zu benutzen, würde die Lage weit weniger angenehm sein. Aber die Chance auf einen Riesen hier war ausnehmend gering. So konnte Azesha in der Krone des Baumes abhängen, während nur gelegentlich durch die Fenster des zweiten Stocks Licht auf ihr fein gezeichnetes Gesicht mit der Stupsnase fiel. Die Elfin hasste Menschen, hasste Aufläufe und diese Taverne bot gerade beides. Aber hier im Geäst war sie in der Nähe ihres Volkes und zugleich auf Abstand. Das leise Rascheln des Windes in den Blättern des Baumes war Musik in ihren spitzen Ohren und während vom Inneren der Taverne grobe Musik von noch gröberen Instrumenten ihr Gehör belästigte, schloss sie die Augen und konzentrierte sich auf ihre Gedanken. Sie konnte sich diesen Moment der Unachtsamkeit leisten, da ihr graubraungrüner Umhang zwar alles andere als schick war (das war auch nie seine Aufgabe) aber sie vor neugierigen Augen exzellent verbarg und ihre Figur verhüllte.

      Der Geruch von brennendem Pfeifenkraut stieg ihr in die Nase. Beißender Geruch von toten, brennenden Pflanzen. Keineswegs ein angenehmer Geruch für die Elfin aber sie hatte gelernt, dass die Nähe zu anderen Völkern so etwas mit sich brachte. Sie dachte an ihre Heimat, ihren Weg und was er noch mit sich bringen würde. Ihre Mundwinkel zuckten mal zufrieden und mal erheitert, während sie in Gedanken ihren Weg ging - den Weg, der sie hierher geführt hatte. Sie öffnete ihre Augen alarmiert erst wieder, als unter ihr ein Krachen zu hören war. Ein Krachen, das von einer bis an die Belastungsgrenze ruppig aufgeworfenen Tür kündete. Wie im Reflex waren alle ihre Sinne wieder da - geschärft wie ihre Klingen. Und entsprechend beißend empfand sie jetzt den Gestank von Pfeifenkraut und Menschenschweiß als sie nach dem Urheber der Ruhestörung hinabsah.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Rowan beobachtete den Neuankömmling, tat aber sonst ihr bestes, sich so unauffällig wie möglich zu verhalten. Gestaltwandler waren nicht gerne gesehen, aber dank ihrer roten Haare und leicht spitzen Ohren verwechselten die meisten sie mit einer Waldelfe. Sie war sich aber nicht sicher, ob echte Waldelfen denselben Irrtum unterlegen würden. Deshalb machte sie gewöhnlich auf ihren Reisen einen Bogen um Ruven. Nun konnte sie nur hoffen, dass niemand ihr Beachtung schicken würde.

      Zum Glück hatte sie ihren Stab für den Abend beiseite gestellt und halb unter ihrem Mantel verborgen. Jener Stab hätte viel Aufmerksamkeit erregt, denn er zeichnete sie als Läuferin aus, jemanden, der Nachrichten von Stadt zu Stadt brachte. Sie hatte noch nicht entschieden, in welche Richtung sie als nächstes gehen wollte, also hatte sie das Zeichen ihren Standes für den Abend beiseite gelegt. Ihre letzte Reise war nicht sehr erträglich gewesen, hatte sie jedoch in diese Taverne geführt, wo der Wirt ihr zur Belohnung für geleistete Dienste ein großzügiges Mahl und einen großen Krug Zwergenbier serviert hatte. Letzteres war zwar nicht ihr Fall, aber ein guter Durstlöscher.

      Doch nun, da das Essen verspeist und der Krug so gut wie leer war, hatte der Wirt schon mehrmals ungeduldig zu ihr hinübergesehen. Sie konnte förmlich seine Gedanken lesen "Hoffentlich erwartet die nicht Getränke für den ganzen Abend" und "Ich sollte den Tisch für zahlende Kunden freimachen". Eigentlich hätte sie ihm schon längst den Gefallen getan, aber der einzige Weg raus führte an den Waldelfen vorbei. Schnell rechnete sie ihn ihrem Kopf aus, wieviel Geld sie noch übrig hatte. Vielleicht war es besser, schnell noch etwas zu ordern, bevor der Wirt entschied, dass sie seine Gastfreundschaft überstrapaziert hatte. Oder vielleicht sollte sie die Aufmerksamkeit, die der Neuankömmling auf sich zog, als Ablenkung nutzen um endlich den Wirtshaus zu entkommen.