Limbo (Soi Cheang)

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    Es gibt 13 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Data.

      Limbo (Soi Cheang)

      Bewertung für "Limbo". 2
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      Der Action-Regisseur Soi Cheang ("Motorway", "Accident" und "SPL II") aus Hong Kong kehrt in seinem neuen Film, dem Crime-Thriller "Limbo" mit seinem charakteristischen, brutalen Action-Stil zurück.

      Aus der Feder des Drehbuchautors Au Kin Yee ("Running on Karma", "Mad Detective") folgt "Limbo" dem erfahrenen Cop Jin (Lam Ka Tung) und seinem neuen Partner (Mason Lee), die in den dunklen Gassen des stürmischen Hongkongs einen schwer fassbaren Serienmörder aufspüren.

      Der Film wird von Sun Entertainment Culture, Erdong Pictures Group und Bona Film Group finanziert und vertrieben. Ein Kinostart in Hongkong, Europa und den USA wird für 2021 angestrebt. Shan Ding berät beim internationalen Vertrieb des Films.


      Läuft gerade im Rahmen der Berlinale 2021. "Die Hongkong-Antwort auf "Sieben", sagt Filmstarts.
      s-l500
      Deutscher Trailer und deutscher Veröffentlichungstermin


      Obwohl ich kein Fan des Schwarz-Weiß-Stilmittels bin, gefällt mir das, was man bisher zu sehen bekommen hat, richtig gut. Auf den Film bin ich wirklich gespannt.
      Atmosphärisch ist Limbo ziemlich kräftig auf der Brust, nicht zuletzt dank der starken schwarz/weiß-Optik, welche das dreckige Setting im Armenviertel von Hong Kong besonders hervorhebt. Der Film bietet viele starke Bilder, einige sehr hübsche Kamerapostionen in stillen Szenen und vom Grunde her sogar eine hochinteressante Story, die viel Potential für eine spannende Ermittlung geboten hätte.

      Doch leider schafft Limbo es nicht, all das in einen runden Film umzumünzen. Inhaltlich will Limbo viel zu viel, stopft noch einen überflüssigen Nebenplot um das Privatleben des Ermittlers ins Geschehen - was ebenfalls interessant hätte sein können, wenn man es denn vernünftig umgesetzt hätte. Doch auch die Hauptstoryline funktioniert eher holprig, vieles geschieht durch unglaubwürdige Zufälle, die sich mit zunehmender Laufzeit viel zu sehr häufen. Das Finale wiederum ist spannend inszeniert, verlangt seinem Publikum aber auch jede Menge Suspension of Disbelief ab.

      Schade, dass hier das viele Potential für einen harten, düsteren Thriller nicht genutzt wurde und man sich in zu vielen Kleinigkeiten verrennt.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Burning schrieb:

      Schade, dass hier das viele Potential für einen harten, düsteren Thriller nicht genutzt wurde und man sich in zu vielen Kleinigkeiten verrennt.


      Habe mir den Film letztens für die üblichen 0,99€ bei Prime geliehen. Aber nach meinen eher negativen Erfahrungen mit dem asiatischen Kino allgemein in jüngster Vergangenheit, ist meine Motivation ihn tatsächlich anzusehen bei Null. Deine Meinung bestärkt mich nur mehr darin. Hmpf.






      Bavarian schrieb:

      Habe mir den Film letztens für die üblichen 0,99€ bei Prime geliehen.

      Da hatte ich ihn auch geliehen. Theoretisch müsstest du ihn zeitlich noch zurückgeben können. Sind zwar nur 0,99€, aber wenn du ihn jetzt eh nicht mehr gucken möchtest ;)
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      Bavarian schrieb:

      Burning schrieb:

      Schade, dass hier das viele Potential für einen harten, düsteren Thriller nicht genutzt wurde und man sich in zu vielen Kleinigkeiten verrennt.


      Habe mir den Film letztens für die üblichen 0,99€ bei Prime geliehen. Aber nach meinen eher negativen Erfahrungen mit dem asiatischen Kino allgemein in jüngster Vergangenheit, ist meine Motivation ihn tatsächlich anzusehen bei Null. Deine Meinung bestärkt mich nur mehr darin. Hmpf.


      Würdet ihr sagen, dass ihr aus dem asiatischen Kino im Verhältnis mehr Schrott als gute Filme bisher gesehen habt? Ich bin im asiatischen Kino ja auch recht spät angkeommen und habe bis jetzt hauptsächlich welche aus koreanischem Hause gesehen. Aber ich würde sagen, dass ich überwiegend mehr positive Eindrücke habe als Negative. Aber gut, ich mochte auch Die Frau im Nebel, Memories of Murder und A Taxi Driver etwas mehr als du, @Bavarian. :)

      Ich frage das nicht, um zu provoizieren. Mich würde nur interessieren, ob das Kino anderer Länder (den USA beispielsweise) im Verhältnis nicht mindestens genauso viel Schrott produziert - der dann aber halt in der Masse nicht so sehr ins Gewicht fällt als bei den vergleichsweise wenigeren Filmen, die aus beispielsweise Südkorea kommen.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Data schrieb:

      Würdet ihr sagen, dass ihr aus dem asiatischen Kino im Verhältnis mehr Schrott als gute Filme bisher gesehen habt?

      Ist bei mir eher das Gegenteil. Ich bin zwar auch noch nicht ganz so lange im asiatischen Kino unterwegs, aber habe da viele sehr gute Sachen bisher gesehen. "Aloners" oder davor "Our Little Sister". Habe zwar auch den Größtenteil aus Korea gesehen, aber auch Japan hat einige gute Beiträge geleistet oder auch China mit "Ash is Purest White". Wie gesagt, ich bin mehr oder weniger auch noch in der Ankommensphase, habe bisher aber einige sehr gute Filme aus Asien gesehen. Vor allem 'Mubi' ist da eine große Hilfe. Ich sehe es vielleicht nicht ganz so drastisch wie @Wucki, aber ich kann dem dortigen Kino auch ungemein viel abgewinnen mittlerweile.
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      Burning schrieb:

      Data schrieb:

      Würdet ihr sagen, dass ihr aus dem asiatischen Kino im Verhältnis mehr Schrott als gute Filme bisher gesehen habt?

      Ist bei mir eher das Gegenteil. Ich bin zwar auch noch nicht ganz so lange im asiatischen Kino unterwegs, aber habe da viele sehr gute Sachen bisher gesehen.


      Wie gesagt, ist bei mir eher auch so herum der Fall.

      Ich habe mir die Frage nur gestellt, weil der Bayer mit seinen "negativen Erfahrungen" sehr, sehr pessimistisch klang. Aber ich persönlich nehme beispielsweise auch von weniger Filmen aus Südkorea Notiz, als beispielsweise aus den USA, weswegen allein ich schon weniger davon sehe. Daher würden natürlich drei schlechte Filme (bei fünf Gesehenen) vom Gefühl her mehr ins Gewicht fallen. Wenn die Anzahl an gesehenen Filmen im Allgemeinen steigt, mag die reine Verteilung an Zahlen gleich bleiben - aber emotional gesehen gesehen würde es sich vielleicht wieder relativieren.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Data“ ()

      Data schrieb:

      Würdet ihr sagen, dass ihr aus dem asiatischen Kino im Verhältnis mehr Schrott als gute Filme bisher gesehen habt?


      Nein, würde ich nicht. Auch wenn meine aktuelle, persönliche/subjektive Wahrnehmung und Meinung gerade anders klingen mag. Das war ein plumper Einzeiler aus einer Stimmung heraus, aber freilich keine faire Gesamtanalyse. Natürlich grabe ich im US-amerikanischen und ebenso im europäischen Kino bedeutsam tiefer, sehe mehr und kann daher auch kein objektives Gleichnis liefern.

      @Burnings Worte zu Limbo haben da lediglich meiner situativen Verstimmung bestens in die Karten gespielt. ^^

      Merci, dass du die Diskussion angestoßen hast!

      Data schrieb:

      weil der Bayer mit seinen "negativen Erfahrungen" sehr, sehr pessimistisch klang.


      Jau, also auch bei meinen sehr kritischen Tönen zuletzt gegenüber A Taxi Driver z. B., habe ich ja dennoch zeitgleich versucht zu vermitteln, dass ich das asiatische und insbesondere das südkoreanische Kino durchaus schätze, da es mir schon sehr viel in Vergangenheit gegeben hat. Zuletzt häuften sich aber bei mir die negativen Erfahrungen. Evtl. bin ich in irgendeiner Form übersättigt von diesem Markt, obwohl ich nicht einmal so deep drin bin. Oder habe die Sympathie für gewisse Macharten verloren. Oder sehe die Filme gerade einfach nur in einer für mich falschen Reihenfolge, sodass es mir gerade negativer vorkommt, als eigentlich ist.

      Meine aktuelle Haltung entspringt letzten Endes einer subjektiven Momentaufnahme, die nicht zu pauschalisieren ist. Leider hatte ich mit meinen letzten asiatischen Sichtung so meine Problemchen. Teilweise auch dicke Probleme. Bei aller Wertschätzung für die in der Regel pedantisch starken Inszenierungen, aber meine letzten vier oder fünf Sichtungen (du hast da schon drei treffende Kandidaten aufgezählt, @Data), gingen mir allesamt ein wenig bis arg auf den Sack. Natürlich habe ich auch schon fünf beschissene US-amerikanische Filme am Stück gesehen und dann den Konsum aus diesem Markt nicht derart in Frage gestellt, doch im Falle des asiatischen Kinos betreffend, waren es in der Regel zuletzt Filme, die bei Fans wie Kritikern recht beliebt sind, die sich stilistisch und inhaltlich für mich hochinteressant angehört haben und die teilweise sogar von Filmmachern stammen, die mir in der Vergangenheit bereits Freude bereitet haben. Und es waren dann auch immer ähnliche Faktoren, die mich störten, was für mich gerade bedeutet: Etwas Abstand nehmen.

      Überzeichneter Humor und Dramaturgie, irgendwie zweckdienlich, befremdlich, zerfahren, kitschig, konstruiert und künstlich. Adjektive, die im Filmkontext freilich nicht partout negativ behaftet sein müssen, in diesen Fällen es aber (für mich) waren und sind. Nicht immer treffen all diese Beschreibungen zu, aber doch meistens drei davon. Zumindest zuletzt. Bei mir.

      Ich denke an viele sehr starke Filmerfahrungen aus Fernost zurück. Sei es Mother (2009), Drive my Car, Uncle Boonmee oder Burning. Also eher die ruhigeren, ernsteren Sachen und in mancherlei Hinsicht vielmehr europäisch wirkenden Werke (von Boonmee mal abgesehen, da war gerade das Befremdliche so wunderbar). Auch die soliden Parasite und Taschendiebin waren sehenswert, wobei es da auch schon ein wenig in die Richtung geht, die mir persönlich nicht so gefällt. Es ist natürlich auch nicht so easy, die verschiedenen asiatischen Produktionsländer in einem Satz zu nennen und ich will da jetzt auch nichts über einen Kamm scheren, soll aber nun für diese Diskussion in diesem Kreis reichen.

      Ich denke, der südkoreanische The Wailing dient als gutes Beispiel, was mir am südkoreanischen Kino zuletzt öfters missfallen ist: Klamaukig (wobei insbesondere Humor eine stark kulturelle Sache ist), stimmungstechnisch sowie inhaltlich zerfahren und überzeichnet. Keine allgemeingültige Aussage für die gesamte Kinolandschaft, keinesfalls, aber mein Eindruck, der sich zuletzt so summiert hat. Eine Machart, die scheinbar nicht so selten vorkommt.

      Nehme Film-Anregungen mit Kusshand an, die in Richtung der Werke gehen, die ich als für mich positiv hervorgehoben habe. Kratze hier ja auch nur an der Oberfläche und will auf keinen Fall urteilen.






      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Bavarian“ ()

      @Bavarian: Sehr cool. Hatte ich nicht wirklich erwartet, wie ich es beschrieben habe, bin dann aber jetzt doch ein bisschen erleichtert, deine Ausführungen dazu gelesen zu haben. Macht ja auch durchaus Sinn, was du sagst.
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