Homicide: Life on the Street (1993 - 1999)

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    Es gibt 3 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Wuchter.

      Homicide: Life on the Street (1993 - 1999)

      Homicide: Life on the Street



      (Series intro: Seasons 1 & 2)


      Created by Paul Attanasio
      Basierend auf dem Buch Homicide: A Year on the Killing Streets von David Simon

      Network NBC
      Laufzeit 31. Januar 1993 - 21. Mai 1999 (Serie Erstausstrahlung), 13. Februar 2000 (Film Erstausstrahlung)
      Umfang 122 Episoden über sieben Staffeln + Homicide: The Movie

      Executive Producers Jim Finnerty, Tom Fontana, Barry Levinson, Henry Bromell
      Producers Gail Mutrux, Julie Martin, James Yoshimura, Anya Epstein

      Besetzung

      Daniel Baldwin -- als -- Beau Felton (Seasons 1 - 3 + Film)
      Richard Belzer -- als -- John Munch (Seasons 1 - 7 + Film)
      Andre Braugher -- als -- Frank Pembleton (Seasons 1 - 6 + Film)
      Clark Johnson -- als -- Meldrick Lewis (Seasons 1 - 7 + Film)
      Yaphet Kotto -- als -- Al Giardello (Seasons 1 - 7 + Film)
      Melissa Leo -- als -- Kay Howard (Seasons 1 - 5 + Film)
      Jon Polito -- als -- Steve Crosetti (Seasons 1 - 2 + Film)
      Kyle Secor -- als -- Tim Bayliss (Seasons 1 - 7 + Film)
      Ned Beatty -- als -- Stanley Bolander (Seasons 1 - 3 + Film)
      Iabella Hofmann -- als -- Megan Russert (Seasons 3 - 5 + Film)
      Reed Diamond -- als -- Mike Kellerman (Seasons 4 - 7 + Film)
      Michelle Forbes -- als -- Julianna Cox (Seasons 5 - 6 + Film)
      Max Perlich -- als -- J. H. Brodie (Seasons 4 - 5 + Film)
      Peter Gerety -- als -- Stuart Gharty (Seasons 4 - 7 + Film)
      Jon Seda -- als -- Paul Falsone (Seasons 5 - 7 + Film)
      Callie Thorne -- als -- Laura Ballard (Seasons 6 - 7 + Film)
      Toni Lewis -- als -- Terri Stivers (Seasons 5 - 7 + Film)
      Michael Michele -- als -- Rene Sheppard (Season 7 + Film)
      Giancarlo Esposito -- als -- Michael Giardello (Season 7 + Film)
      Željko Ivanek -- als -- Ed Danvers (Seasons 1 - 7 + Film)

      Inhalt und Kritik

      Homicide: Life on the Street basiert auf dem Tatsachenbuch Homicide: A Year on the Killing Street von David Simon, einem damals noch unbescholtenen Journalisten der Baltimore Sun, der die Mordermittlung in Baltimore ein Jahr lang begleiten durfte mit der Intention, in einem quasi-dokumentarischen Roman darüber zu berichten. Das Buch, das auch sein späteres HBO-Meisterwerk The Wire maßgeblich beeinflussen sollte, wurde von Paul Attanasio als TV-Serie umgesetzt und war durchgehend ein moderater Quotenerfolg und ein Liebling bei den Kritikern. Wohl aber aufgrund ihrer eher pessimistischen Natur hat die Serie nicht die Begeisterung bei der breiten Masse auslösen können, wie dies andere Vertreter des Genres wie Law & Order oder NYPD Blue konnten. NBC bestand durchgehend darauf, die Serie publikumsfreundlicher zu machen. Bereits zu Beginn musste das Wort 'killing' aus dem Titel entfernt werden - 'life' klingt lebensbejahender und fröhlicher. Der Sender hat die Entlassung von Jon Polito veranlasst - dessen körerpliche Erscheinung dem Sender wohl missfallen hat - und wollte ständig mehr Schießereien und Verfolgsjagden. Aber Homicide: Life on the Street war nicht konzipiert als Serie, die massentaugliche Verlangen befriedigen sollte. David Simon sagte einst "The greatest lie, I think, in dramatic TV is the cop who stands over a body and pulls up the sheet and mutters, 'Damn' and looks down sadly. To a real homicide detective, it's just a day's work." Und das spricht Bände über eine typische Episode dieser Serie und was sie von anderen Network Procedurals unterscheidet. Homicide: Life on the Street ging es mehr um soziale Themen, um das Stadtleben der armen und der schwarzen Bevölkerung - der Unterklasse der Gesellschaft sozusagen - und um schmutzige Verbrechen, die oft moralisch schwammig waren und in denen nicht immer der klassische Bösewicht dingfest gemacht wurde.

      Homicide: Life on the Street war das rothaarige Stiefkind des Senders, das erfolgreich genug war, um Verlängerungen zu rechtfertigen und nie genug auffiel, um zu Problemen zu führen. Gelegentliche Gewinne bei diversen Award-Shows - Braugher hat den Emmy und den Golden Globe für seine Arbeit an der sechsten Staffel bekommen - sicherten der Serie weiteres Wohlwollen beim Sender. Ich habe mir die DVD-Box aus den USA importieren lassen, da ein Stream in Deutschland nicht auffindbar war. Die ersten beiden Staffeln habe ich nun zu Ende gesehen. Sie bestehen aus gerade mal 13 Episoden und wie man so liest, war das Homicide at its best. Und ja, die Serie war Anfangs etwas befremdlich, aber ich habe zwischenzeitlich wirklichen Gefallen an ihr gefunden und möchte gerade außergewöhnlich gut konzipierte Episoden wie Three Men and Adena, Night of the Dead Living und Bop Gun hervorheben. Letztere kann mich einem Gastauftritt von einem umwerfenden Robin Williams und einem gaaaanz jungen Jake Gyllenhaal begeistern. Auch sonst kann die Serie mit beachtlichen Gaststars aufwarten. Inszeniert mit einer Optik, die an von Hand gehaltenen Kameras erinnert, hat die Serie einen fast schon dokumentarischen Look, was den Realismus nochmals etwas verschräft. Skurrile Charaktere, die zu einer großen Zahl auf Detectives der Homicide Unit in Baltimore basieren, beleben die Serie auf eine tolle Weise und heben die oftmals äußerst drückende Stimmung auf etwas Familiäres und fast schon Angenehmes.

      Für Fans von David Simon und The Wire ohnehin ein Muss, hat er doch einige Folgen an der Serie selbst geschrieben und wurde ab der vierten Staffel sogar zu einem vollwertigen Mitglied des Autorenstabs der Serie befördert. Homicide: Life on the Street ist nicht das typische Police Procedural, sondern hat Arcs, die sich über viele Episoden erstrecken und oftmals im Nichts verlaufen. Es ist eine düstere, nicht immer angenehme Serie, denn Mordermittlung soll nicht angenehm sein und die Serie versteht dies vielleicht besser, als die meisten anderen Vertreter ihrer Art. Wer seine Finger hieran bekommt, dem kann ich Zuschlagen empfehlen.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von „Data“ ()

      @Wuchter :

      Die ersten vier Staffeln sind in Deutschland auf jeden Fall auf DVD raus, freilich mit deutschem Ton. Danach ist wohl die Produktion eingestellt worden. Den Grund hierfür kann ich dir nicht nennen. Und wo du die restlichen Seasons auf Deutsch bekommen kannst, kann ich dir leider genauso wenig sagen.

      https://www.amazon.de/Homicide-Life-Street-Staffel-DVDs/dp/B00QRWETPC/ref=pd_lpo_74_t_0/260-7980468-7028439?_encoding=UTF8&pd_rd_i=B00QRWETPC&pd_rd_r=0267ac37-61fa-4215-9975-e30e5edcef53&pd_rd_w=vADCx&pd_rd_wg=fQuWl&pf_rd_p=6c290515-1b0a-46b9-9906-0c4501cef1b4&pf_rd_r=XQWNGTV9WYK1F26YMN2A&psc=1&refRID=XQWNGTV9WYK1F26YMN2A (Affiliate-Link)

      P.S.: Frag mich nicht, wer sich die Aufteilung hier ausgedacht hat. Staffel zwei hat gerade mal vier Folgen und trotzdem gibt es eine Staffel 2.1 und 2.2 in dem Set.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase