Die junge Jashaun (Jashuan St. John) und ihre älteren Brüder leben in einem Reservat im US-Bundesstaat South Dakota, wo sie versuchen das moderne Leben mit ihrem traditionellen Lebensstil zu vereinen. Die starke Verbindung zwischen Jashaun und ihrem geliebten Bruder Johnny (John Reddy) wird auf die Probe gestellt, als ihr entfremdeter Vater stirbt. Johnny will nun erst recht seiner Freundin nach Los Angeles folgen, während Jashaun von Johnnys Abschied wenig begeistert ist... (filmstarts)

Regie: Chloé Zhao
Darsteller: John Reddy, Jashaun St. John, Taysha Fuller, Eleonore Hendricks
Laufzeit: 94 Minuten
FSK: ab 16 Jahren
Rottentomatoes
Metacritic
IMDb

Was für einen wunderschönen Film Chloé Zhao hier wieder einmal auf die Beine gestellt hat. In erstklassig fotografierten Bildern dieser umwerfenden, nach wie vor beinahe unberührten Landschaften, erzählt Songs My Brothers Taught Me eine traurige, aber auch aufbauende Momentaufnahme einer Familie, die nach dem Tod des Vaters noch mehr zerrissen ist, als ohnehin schon. Wie in ihren restlichen Werken, setzt Chloé Zhao einmal mehr auf Laiendarsteller, und es funktioniert auch hier wieder wunderbar. Dadurch erweckt der Film eine viel größere Nähe zum Thema, und kann auch eine Art von Rohheit an den Tag, die durch die kalte und triste Inszenierung noch unterstrichen wird. Der Einblick in diese zutiefst beschädigte Familie, die tagtäglich zu kämpfen hat, aber auch das Gute im Leben sieht und fest daran glaubt, entwickelt durch das sehr langsame und ruhige Erzähltempo einen ganz eigenen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Die Figuren sind verletzlich, nah und überaus glaubwürdig gezeichnet. Songs My Brothers Taught Me ist ein unaufgeregter Genuss, der zum Schwelgen einlädt und in gerade mal 98 Minuten eine fast hypnothische Wirkung aufbaut.