Lamb (Noomi Rapace)

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    Es gibt 9 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Bavarian.

      Lamb (Noomi Rapace)

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      Im Trailer zu "Lamb" von A24, der am 8. Oktober in den Kinos anläuft, geht es wild zu.

      In den Hauptrollen zu sehen sind Noomi Rapace, Hilmir Snær Guðnason, Björn Hlynur Haraldsson und Ingvar Sigurðsson. Der Film folgt einem kinderlosen Paar im ländlichen Island, das eine alarmierende Entdeckung in seinem Schafstall macht. Nachdem sie sich dem Willen der Natur widersetzt haben, um ihren Schmerz zu heilen, sehen sie sich bald dunklen und bösartigen Konsequenzen gegenüber.


      Der Film, ein übernatürliches Volksmärchen, das bei den Filmfestspielen in Cannes uraufgeführt wurde, hat die Kritiker dazu veranlasst, keine Informationen preiszugeben, da selbst einfache Beschreibungen der Geschichte den Film zu verraten drohen. Aber diejenigen, die "Lamb" rezensiert haben, lobten ihn als "fesselnd", "bizarr" und "erfrischend originell."

      Regisseur Valdimar Jóhannsson, der zusammen mit dem isländischen Dichter Sjón auch das Drehbuch geschrieben hat, gibt sein Spielfilmdebüt.
      Bilder
      • lamb-poster.jpg

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      s-l500

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      Deutscher Trailer.


      s-l500

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Gambit“ ()

      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Burning schrieb:


      Verstörend, aber sehenswert.


      Sehenswert, jep. Da würde ich mitgehen. Verstörend? Eher nicht. Gewisse Bilder im Film haben sicherlich das Potential dazu, aber der Trailer hat hier meiner Meinung nach viel aus dem Kontext gerissen und im letztendlichen Film hat das alles nicht mehr so heftig gewirkt, wie einem Vorab u.U. versprochen wurde. Ein Kritiker meinte damals über den Film The Witch, dass dieser sich wie etwas anfühle, was "man nicht hätte sehen sollen" - das war ein Film, der wirklich verstörende Qualitäten hatte.

      Lamb war eher etwas, das eine nette Ausgangsidee hatte, aber dann in der Umsetzung nicht zu 100 % funktionieren wollte. Ein tonal irgendwie unausgewogener Film, mit einem tollen, stimmigen ersten Drittel, das sich dann in ein sehr seichtes - teils albernes - Familiendrama entwickelt hat. Wirklich schädlich aber fand ich dann tatsächlich die CGI, mit welcher Tochter Ada ins Leben gerufen wurde. So gut ihr Gesicht auch animiert war (die Augen im Besonderen), sie selbst hat sich leider nicht so recht in ihre Umgebung eingefügen wollen. Ich fand die Bewegungen holprig und die Interaktionen mit ihren nicht-animierten Gegenparts nicht glaubwürdig. Das hat mich dann teilweise echt aus dem Film gerissen.

      Ja, ich mochte den auf eine gewisse Weise. Die Leistungen von Noomi Rapaca und Hilmir Snær Guðnason waren schon richtig gut. Auch das isländische Setting wusste zu gefallen, ebenso wie die starken Themen über Verlust und dem Wiederfinden von Glück entgegen jeglicher Erwartungen. Aber gewisse Elemente - unter anderem auch der von dir beschriebene schleppende B-Plot - haben das Sehvergügnen beeinträchtigt. So bleibt Lamb ein Film, dessen Ambitionen seinem Durchhaltevermögen hinterherhingen und auch wenn ich ihn mochte, wäre da mehr drin gewesen.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Ein Film mit Nachwirkung, der sich in seiner Ambition zwar vor allem im 2. Akt etwas uneins zu sein scheint, insgesamt mit seiner unkonventionellen Story sowie Atmosphäre jedoch sehr zu punkten weiß. Das erste Kapitel fand ich brutal stark. Ich hatte dieses flaue und beklemmende Gefühl in der Magengegend, so wie ich mir das im Vorfeld gewünscht hatte. Das Ungewisse, dieses bombastische isländische Setting, die majestätisch-tristen Farben und die feinen Gestiken. Das war sehr ausdrucksstark sowie einnehmend und ließ bei mir, wie erwartet, gewisse The VVitch und The Killing of a Sacred Deer-Vibes aufkommen. Mir gefiel ungemein, wie die Kamera das Wesen der gezeigten Tiere einfing. Großartig. Dann der Offenbarungsmoment, was Sache ist. Sehr catchy und durchaus verstörend. Zumindest gefühlt stand ich da in meinem Sessel.

      Tatsächlich ließ der Film die Story im Mittelteil dann aber als zu "normal" und gegeben wirken. Mag sein, dass das bewusst derart strukturiert wurde, nur um das Finale dann heftiger wirken lassen zu können, doch für mich hat das nicht komplett funktioniert und wirkte etwas holprig. Mit einer geschickten Inszenierung und den richtigen Sätzen im Skript, hätte man das Geschehen für die Familie zwar als normal darstellen können, dem Zuschauer jedoch dennoch das Gefühl der Absurdität lassen können. Und genau dieses ist mir zu sehr geschwunden.

      Dennoch konnte das Ende dann wieder punkten und hat solide gezündet. Schauspielerisch sehr souverän und inhaltlich wie emotional durchaus interessant. Zwar bin ich, was die Mythologie von Mischwesen/Chimären/Metamorphosen etc. angeht, nicht gänzlich ungebildet, aber ob hier eine spezielle Sage oder sonstiges verarbeitet wird, weiß ich nicht. Rein emotional erlebte ich jedenfalls eine trauernde Familie, die sich an ein Glück klammert, das falsch und evtl. illusionär zu sein schien und letztendlich von der schmerzhaften Realität eingeholt wurde. In gewisser Weise auch eine Geschichte über das groteske Phänomen der übersteigerten Tierliebe, in welcher das Tier zum Babyersatz wird. Zumindest schoss mir das zwischenzeitlich immer mal wieder durch den Kopf.

      Insgesamt ein guter Film, dessen verstörende und starke Story sich jedoch bedauerlicherweise etwas verliert. Trotzdem bin ich immer sehr froh über derartig unkonventionelle und atmosphärische Filme, die aus Mustern ausbrechen und weiß daher auch Lamb absolut zu schätzen. Da will ich auf jeden Fall nochmal ran und könnte mir vorstellen, bei einem vernünftigen Blu-ray-Preis zuzuschlagen.






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