A Taxi Driver (Song Kang-ho, Thomas Kretschmann)

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    Es gibt 10 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Bavarian.

      A Taxi Driver (Song Kang-ho, Thomas Kretschmann)

      A Taxi Driver dreht sich um einen deutschen Reporter, der bei seinem Japanaufenthalt von Unruhen in einer koreanischen Provinz hört. Auf eigene Faust reist er nach Südkorea. Dort engagiert er einen Taxifahrer, der ihn in dem für ihn noch unbekannten Land begleiten soll. Der Taxifahrer, der seinem Beruf den Rücken kehren möchte, aber noch ein wenig Geld für seine zukünftigen Pläne benötigt, bringt dem Deutschen nebenbei das Land, seine Menschen und Traditionen näher. Als die beiden in Gwangju ankommen, der Gegend, in der die Demonstrationen stattfinden sollen, stoßen sie gleich auf studentische Demonstranten und werden schon bald Zeugen von dem gewaltsamen Vorgehen des koreanischen Militärs gegen die zum größten Teil friedlichen Studenten.

      Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt die fiktionale Geschichte des Taxifahrers, der damals den deutschen Reporter Jürgen Hintzpeter während seines Aufenthalts begleitete und ihn somit unter anderem nach Gwangju in mitten der Unruhen fuhr.

      Darsteller: Song Kang-ho (Parasite), Thomas Kretschmann (King Kong)
      Regie: Hun Jang (The Front Line)
      Erscheinungstermin (D): 23.09.2021 (Heimkino)

      Originaler Trailer (OmeU)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „-Makaveli-“ ()

      ElMariachi90 schrieb:

      Erscheinungstermin (D): 23.09.2021 (Heimkino)

      Das ich das noch erleben darf 8o Wird dann natürlich schnellstmöglich gesichtet, danke für den Hinweis!
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Für mich einer der besten koreanischen Filme der letzten Jahre, nicht nur da er eines der dunkelsten Kapitel der jüngeren koreanischen Geschichte ergreifend thematisiert.
      Und Song Kang-ho ist in dem Werk in absoluter Bestform. Man erlebt selten jemanden, der so punktgenau Komik und Dramatik in ein und dem selben Werk setzt wie dieser Mann. Und in diesem Film gelingt ihm das noch einmal außergewöhnlich gut.

      Ich habe den Film das erste Mal in Südkorea auf koreanisch ohne Untertitel gesehen. Ich hatte kaum etwas verstanden, und trotzdem hat der Film mich bis zum Ende gefesselt.
      A Taxi Driver beschreibt eines der dunkelsten und beschämendsten Kapitel der südkoreanischen Geschichte und weist dabei eine inszenatorische Raffinesse auf, die gleich deutlich macht, mit welcher Art von Kaliber Film man es hier zu tun hat. Es ist unfassbar, wie unbeschwert und leichtfüßig A Taxi Driver beginnt, dann zunehmend immer düsterer und ernster wird, bis er dann am Ende die Schlinge komplett zuzieht und den Zuschauer einen nicht schluckbaren Kloß in den Hals presst. Der Film überzeugt mit düsteren Bildern, die es hervorragend schaffen, den damals gefühlten Terror nachempfinden zu lassen. Auch das erzeugen von Hoffnung klappt grandios, gerade wenn man zusammen mit den Protagonisten denkt, dass es nicht mehr schlimmer werden kann, kommt durch eine neue mutige Heldentat wieder Hoffnung auf. Generell schafft es der Film mit vielen Emotionen zu spielen, vorwiegend jedoch mit genannter Hoffnung, aber auch viel Traurigkeit und Niedergeschlagenheit. A Taxi Driver malt ein wunderschönes Bild aus Widerstand gegen Unterdrückung, sehr viel Menschlichkeit, wahres Heldentum und Freundschaft in den schlimmsten Zeiten. Der Film spricht viele Gefühle an und weiß seine Wirkung mit fortlaufender Zeit immer weiter zu entfalten und setzt genau dort an, wo es schmerzt.

      Song Kang-ho liefert einmal mehr eine überragende Leistung ab; fantastisch was für eine Bandbreite an schauspielerischem Talent dieser Mann besitzt und auszustrahlen vermag. Aber auch Thomas Kretschmann weiß in seiner Rolle durch die Bank zu überzeugen. Eine Schande, dass dieser Film in all seiner Pracht nicht auf den hiesigen Kinoleinwänden bewundert werden durfte. Nichtsdestotrotz ein überaus lohnenswerter Film, der gerade durch seinen rasante Achterbahnfahrt der Gefühle lange im Gedächtnis bleiben wird.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Auch endlich gesehen. Auf Südkorea ist einfach Verlass und für mich ist das nach den USA wohl der interessanteste Markt für Filme der letzten 20+ Jahre.

      Eigentlich möchte ich gar nicht mehr viel schreiben, da die beiden Kritiken hier im Thread bereits alles gesagt haben, was ich nur noch einmal wiederholen würde. Werde daher nur meinen einzigen Kritikpunkt am Film hier lassen, nämlich die Verfolgungsjagd am Ende. Die ist mir dann doch irgendwie zu hollywoodesque inszeniert. Sie macht den Film keinesfalls kaputt und ist ja auch irgendwie rührend, aber wirklich passend fand ich sie nicht.

      Ansonsten aber wirklich top. Sollte man sich anschauen, auch falls man normalerweise keinen Zugang zu asiatischen Filmen findet. Der hier ist einfach zu schauen.

      8,5/10

      Hab ihn mir auch auf Prime für 0,99€ geliehen. Danke nochmal @Burning, für den Tipp.

      Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass Scorsese mit dieser Fortsetzung nicht enttäuscht. Hab gehört, der Titel Son of Taxi Driver konnte wegen zu großer Ähnlichkeit mit dem Titel Baby Driver nicht verwendet werden.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Südkoreanische bzw. generell asiatische Filme bleiben für mich weiterhin komplett unberechenbar, wie sie letztendlich auf mich wirken. Vom Meisterwerk (Drive my Car, Burning) bis hin zum Totalausfall war bei mir in den letzten Jahren die volle Bandbreite vertreten. Dabei hatte ich bei A Taxi Driver ein wirklich gutes Gefühl, da mich die Story sehr interessierte im Vorfeld, jedoch hat mich der Film überhaupt nicht abgeholt. So gar nicht mein Fall.

      Irgendwo kann ich nachvollziehen, wenn man den Film mag und auch ich wollte ihn mögen, wirklich - er ist ja im Kern durchaus sehr herzlich sowie sympathisch und verarbeitet wichtige Begebenheiten - doch der überwuchernde Kitsch, die plakative Dramaturgie und die schrecklich zweckdienlichen Dialoge ließen das leider nicht zu. Da machte sich wieder diese Machart breit, die ich einfach nicht mehr abkann.

      Der Stimmungswechsel während des Films mag heftig sein, doch für sich stehend sind beide Seiten des Werks für mich nicht sonderlich gelungen. Die Leichtfüßigkeit und Drolligkeit negierte für mich in diesem Falle nahezu schon die wichtige Bedeutung des Films. Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, schwergewichtige Themen auch mal drumherum leichtfüßig zu inszenieren, doch in diesen Fall hat das für mich überhaupt nicht funktioniert. Im Mittelteil kam ich mir mehrmals vor, als wäre ich in einer Kindes-Wissens-Sendung, die mir etwas über Demokratie, Pressefreiheit und Propaganda erklären will. Der banale, überzogene Humor, die konstruiert getimten Abläufe und die Berechenbarkeit vieler Szenen strengten mich ungemein an und machten mir das Durchhalten oftmals schwer. Daran änderten auch die harten Eindrücke nichts, die mich erschreckend kalt ließen.

      Zwar kann ich allein schon wegen der generell ansehnlichen Inszenierung, dem guten Schauspiel und einigen herzerwärmenden Momenten von keinem gänzlich schlechten Film sprechen, aber aufgrund beschriebener Kritikpunkte auch von keinem Guten. Dass einige meiner Kritikpunkte generell auf die Machart asiatischer Filme abzielen, ist mir freilich bewusst, was mein Empfinden natürlich noch subjektiver macht als es eh schon ist. Womöglich sollte ich meinen FIlmkonsum aus diesem Markt etwas drosseln, wobei ich dann Sorge tragen würde, die vereinzelten Sachen, die mich in Vergangenheit umgehauen haben, zu verpassen.

      Leider bleibt die Real-Szene im Abspann der für mich beste Moment des Films.






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