Luzifer (2021)

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      Luzifer (2021)



      Originaltitel: Luzifer
      Studio/Verleih: Indeed Film
      Land/Jahr: Österreich 2021
      Regie: Peter Brunner
      Laufzeit: 103 Minuten
      Genre: Horror
      Release: Fantasy Filmfest Nights 2022
      Darsteller: Franz Rogowski, Susanne Jensen, Monika Hinterhuber, Theo Blaickner

      Inhalt:

      Eine religiös besessene Mutter und ihr behinderter Sohn werden auf ihrer Almhütte zunehmend tyrannisiert, als der Berg verkauft werden soll. Eine körperliche wie psychische Tour de Force von Peter Brunner, produziert von Ulrich Seidl.


      Fazit:

      Peter Brunner‘s Luzifer war ein sehr erdrückender Film, den man nach der Sichtung erstmal verdauen muss. Weil ein lockerer und leichter Film, sieht anders aus. Zu sehr wird der Zuschauer mit düsteren, provokanten und überladenen Emotionen konfrontiert. Kein einfacher Film und kein Film für die große Masse. Ich vermute bei einer Kinoauswertung wird Luzifer nicht gut abschneiden, aber für Festivalbesucher wird evtl. ein Meisterwerk oder ein interessanter Filmbeitrag dabei raus kommen.

      Religion, Erziehung, Trauerbewältigung und Isolation prägen das Bild von Peter Brunner’s und machen die ca. 103 Minuten zu einem mutigen und schwermütigen filmischen Erlebnis. Ein Kammerspiel um zwei Menschen, die in der Abgeschiedenheit einer unglaublichen Kulisse, der Berge Tirols zusammen einen Inneren Kampf/Konflikt ausfechten. Kameramann Peter Flinckenberg sind beeindruckende Aufnahmen gelungen, welche die düstere Zweisamkeit der beiden Hauptdarsteller brilliant einfängt.

      Mir wurde es aber nach der Hälfte des Filmes einfach nur langweilig, weil die Geschichte um Mutter und Sohn in der Isolation sich wie ein Kaugummi in die Länge zieht. Viele verschiedene Themen wurden in das 103 minütige Kammerspiel gepresst, leider verliert Luzifer mehrmals den Fokus auf den Schwerpunkt eine mitreißende und kontroverse Geschichte zu erzählen.

      Ein sehr bedrückender und stellenweise intensiver Film, der jedoch zu plotreduziert ausgefallen ist, um vollends punkten zu können. Der Film berichtet vielmehr über Umstände und Eindrücke, anstatt eine Geschichte zu erzählen. Wir erleben eine skurrile wie tragische Haltsuche zweier Menschen, während um sie herum die naturbelassenen Lebensräume schwinden. Das alles hat viel Symbolkraft und es gab durchaus Momentaufnahmen, die mir Gänsehaut bereiteten. Beklemmende und verstörende Bilder, bemerkenswertes Schauspiel und eine souveräne Kameraarbeit sorgen für Qualität, doch leider ist Luzifer in seinem Kunstfilm-Dasein nicht stark genug, um derart plotreduziert zu Werke gehen zu können. Das ging über die gesamte Laufzeit gesehen leider nicht ganz auf. Ich bereue die Sichtung jedoch keinesfalls und die Sympathien sind meinerseits da, doch am Ende überschätzt sich Luzifer ein wenig und kann nicht nur von seiner Atmosphäre leben.


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