The Pope’s Exorcist (Russell Crowe)

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    Es gibt 44 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Burning.

      Gestern war nicht so mein Abend - irgendwie erst eine mittelmäßige Folge Dark, dann der bisherige Tiefpunkt vom Cabinet of Curiosities ... und weil ich dann zu faul war, um aufzustehen und mir was Schmackhaftes aus dem Regal zu holen, hab ich vor lauter Faulheit beim Pope's Exorcist auf Play gedrückt. Und hab die Entscheidung bereits nach der Eröffnungsszene bereut.

      Ganz plumpes, gähnend langweiliges und völlig klischeebeladenes Action-Kino mit gelegentlichen übernatürlichen Einlagen. Ich weiß, das verkauft sich als Horror ... aber nicht mal mit allem guten Willen der Welt kann ich das Ding hier als Solches wahrnehmen. Von den story beats wird der Film von Friedkin fast Schritt für Schritt nachkopiert, weil es halt ein Film über einen Exorzismus ist und was soll man auch schon anderes hier machen. Irgendwie bringt man in den Plot noch eine verworrene und nie so ganz aufgehende, den Vatikane involvierende Verschwörung in einer Nebengeschichte ein ... aber auch das hat leider null gezündet. Wenn das Ganze dann wenigstens als Grusler fuktionieren würde, aber das Kind, das den besessenen Jungen spielt, ist einfach lächerlich schlecht, und Dank fragwürdiger Pupmusikeinlagen und keinem Gespür für so Sachen wie Szenenaufbau oder Kamera kommt auch wirklich keinerlei Atmosphäre, keine Spannung, kein Grusel auf - als das Mädel vor dem Spiegel stand und plötzlich das Licht ausfällt, ist wohl der knallartige Soundeffekt das, was einem einen Schrecken einjagen sollte ... das ist so in etwa das Level, das man hier in Sachen jump scares erwarten sollte.

      Das Exorzismus-Thema ist filmtechnisch für mich einfach ausgetreten ... und auch Russell Crowe mit seiner zugegeben gut aufgelegten Darstellung konnte dem keinen frischen Wind verleihen.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Horror ... ja, Horror war der Film auf jeden Fall. Doch leider trifft das in diesem Fall ausschließlich auf die Qualität des Films zu. Inhaltlich komplett ausgelutscht, wird so ziemlich jedes Exorzistenklischee mitgenommen, welches man nur finden kann. Fluchen, Körperteile verdrehen, Beten, es ist einfach alles dabei und wird gleich mehrmals abgefrühstückt. Dazu so belanglos und uninspiriert erzählt und gefilmt, The Pope's Exorcist ist definitiv einer der schlechtesten und langweiligsten Blockbuster, die das Kino in den letzten Monaten hervorgebracht hat.

      Inszenatorisch eine absolute Katastrophe, die Kamera ist lahm, die durch billigste Jump Scares erzeugte Atmosphäre ist einschläfernd und dazu noch ein Schauspieler schlechter als der andere. Insbesondere Jungdarsteller Peter DeSouza-Feighoney sticht hier heraus, seine Darstellung des besessenen Jungen ist hochgradig lächerlich und schlecht gespielt, es gab etliche unfreiwillig lustige Momente mit seiner Figur. Einzig Russell Crowe und sein Ferrari-Roller machen eine halbwegs gute Figur. Das desaströse Skript kann er zwar auch nicht retten, doch zumindest gibt er sich redlich Mühe, aus diesem Clusterfuck etwas anständiges herauszuholen.

      The Pope's Exorcist ist ein weiterer überflüssiger Eintrag ins totgenudelte Subgenre des Exorzismusses, das absolut keinerlei Existenzberechtigung hat. Dann lieber ein weiteres Mal den Klassiker von Friedkin schauen, da steckt selbst nach 50 Jahren noch so viel mehr Tiefe und Klasse drin, da schlackert dieses Machwerk ungläubig mit den Dämonenohren.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Dachte schon, ich wär der einzige hier, der dem Schauspiel vom besessenen Kind nix abgewinnen konnte. :uglylol:
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase