KBBSNT schrieb:

Alexander Finkenwirth: Alexander von Bach

Grüße an Alex gehen raus. Hatter verdient.

naja royals.

kann man von denken was man will - aber jeder penner der sich durschlägt ist ne interessantere figur.

ich werds ganz sicher nicht gucken - so wie ich auch the queen nicht gucke

das liegt gar nicht an der qualität (die bestimmt vorhanden ist) - aber dieses ganze milleu find ich im ansatz schon so furchtbar langweilig.

naja geschmäcker halt...

Ich hab's gesehen und ich fand's unterm Strich unterhaltsam und ordentlich gemacht.

Beide Hauptdarsteller haben mich als Sisi und Franz überzeugt und haben eine gute Chemie miteinander. Das reicht von romantischen und leidenschaftlichen Szenen bis hin zu Auseinandersetzungen, die mal subtil, mal sehr direkt sind. Erzherzogin Sophie fand ich einen Tick zu jung gecastet. Franz' Bruder Maximilian nimmt eine große Rolle ein und kommt leicht crazy, fast ein wenig wie Kinski rüber. So gut wie alles, was er macht, hat keinerlei historischen Bezug, aber unterhaltsam ist es immerhin.

Von der Story her spielt sich alles innerhalb der ersten Wochen, die Sisi am Hof in Wien ist, ab. Man fängt also mit Kennenlernen und Hochzeit an, bevor sich schließlich Auseinandersetzungen mit der Schwiegermutter verdichten und sich auch erste Risse in der Beziehung des Kaiserpaars zeigen. Soweit kennt man das Gerüst ja aus den Filmen mit Romy Schneider. Die Netflix-Serie wird mit einigen zusätzlichen Hofintrigen, einem geplanten Attentat und Politik angereichert. Wie gesagt, historisch korrekt ist davon kaum etwas. Sisi war zwar politisch interessiert, aber wirklich Einfluss nehmen konnte sie nur in einer Ungarn-Geschichte, was in der Serie bislang gar nicht erwähnt wird. Stattdessen ist die historische Sisi - zumindest aus meiner Sicht - die erste Zeit am Hof aus allem politischen ferngehalten und aufs Kinderkriegen beschränkt worden. Verschiedene Schicksalsschläge und eben der Konflikt mit der Schwiegermutter haben sie quasi depressiv gemacht. Hinzu kam eine etwas ominöse Krankheit, wegen der sie Wien eine Zeit lang verließ. In der Zeit hat sie Selbstvertrauen und Kraft aufgebaut und ist als eine Frau zurückgekehrt, die sich dem Höfischen weitesgehend entzieht und "ihr Ding" macht. Das Historische hab ich also in der Serie mal mehr, mal weniger erkannt. Aber ich denke, wenn man die wahre Geschichte ausblendet, kann man es schon genießen. Ähnlich wie die Filme mit Romy Schneider wird auch hier Sisi als Projektionsfläche genutzt - nur halt anders als in der Nachkriegszeit.

Ach ja, die Locations, von denen ich ein paar fränkische erkannt habe, sind teilweise sehr schön. Gleiches gilt für die Kostüme, nur manchmal ist das ein oder andere Kleidchen gefühlt einen Tick drüber und kratzt an einer Parodie. Musik ist mir jetzt nichts im Gedächtnis geblieben. Ein bisschen Wienerisch oder Bairisch wäre bei manchen Personen schön gewesen, so wirkt es hier und da doch etwas steril.

7/10