'A24'
Scott Beck
Bryan Woods

Uff.

Deutscher Trailer und deutscher Kinostarttermin

Fängt sehr vielversprechend an. Die ersten 20-30 Minuten fesseln, zeigen gut durchdachte und tiefgründige Dialoge. Dann beginnt der Horror, sowohl innerhalb des Films als auch für den Zuschauer. Das Drehbuch wird immer absurder, macht irgendwann null Sinn, so dass man sich fragen muss, was man mit dem Film eigentlich bezwecken wollte. Für plumpe Unterhaltung hat mein ein viel zu gesellschaftskritisches Thema aufgegriffen und hat dann am Ende wie so oft, förmlich den Schwanz eingezogen und keine Stellung bezogen. Im Grunde zeigt man genau das Gegenteil von dem, womit der Beginn noch lockt - Hirn und Verstand. Hätte man hier einfach mal den Horror weggelassen und einen tiefgründigen Psychothriller kreiert...

Viel Hype um Nichts und leider auch irgendwo total das ursprüngliche Thema verfehlt.

Kann mich dem nur anschließen. Der Film fängt saustark an. Allen voran wegen Hugh Grants wirklich gigantischem Schauspiel. Dieses beklemmende Gefühl in den ersten 60 Minuten weicht leider durch Ernüchterung, weil die Handlung nicht wirklich Sinn ergeben will bzw. die tiefgründige Prämisse des anfangs mit Füßen getreten wird. Da war noch so viel mehr Potential drin

Burning schrieb:

In unserer Kritik zum neuen Horrorthriller Heretic gibt sich Hugh Grant als bösartiger Hausbesitzer

Burning - 20. Dezember 2024, 12:25 - Kinofilm, Kritiken

Na das deckt sich ja so ziemlich mit meiner Erfahrung. Immer gut, dass man merkt, dass man nicht aus der Reihe springt

war positiv überrascht... Hugh Grant ist natürlich das Aushängeschild, der spielt den Mr Reed schon echt gut.

Heretic

Gestern Abend im Kino gesehen.

Ich hatte schon gewisse Erwartungen. Gute Kritiken, Golden Globe Nominierung für Hugh Grant (wenn auch in völlig dümmlicher GG Tradition im Comedy Bereich) und Horror.

Leider wurde ich ziemlich enttäuscht. Der Anfang ist noch vielversprechend, auch wenn mich schon da, dass ganze Quassel über Religion ziemlich schnell genervt hat. Aber nach 20 Minuten verliert der Film dann zumindest für mich deutlich an allem. Diese ständige Gequatsche ging mir einfach nur noch irgendwann auf die Nerven. Dazu noch die nicht enden wollende Füllerszene mit Topher Grace als Elder an der Tür.

Vielleicht hab ich mir einfach was komplett anderes von den Film versprochen, aber ich hab mich spätestens ab da furchtbar gelangweilt und es ging ja einfach noch zäh und mit noch mehr Gequassel weiter.

Hugh Grant spielt wirklich toll, er ist der Lichtblick hier und kann auch eine wirkliche Bedrohung ausstrahlen. Aber das Drehbuch und die Inszenierung haben mir ab Akt 2 überhaupt nicht mehr zugesagt, mich gelangweilt und auch das Schicksal der zwei Hauptfiguren war mir letztendlich ziemlich egal. Der Film hat es nicht geschafft, sie mir irgendwie sympathisch zu machen, so dass ich mitfiebern kann mit ihnen.

So bleibt ein relativ interessanter und guter erster Akt, danach nur noch Hugh Grants Präsenz und ein, zwei nette Szenen.

War leider enttäuscht und kann irgendwie, selbst von meinem persönlichen Geschmack mal abgesehen, ganze 91 Prozent bei RT von der Fachpresse wirklich beim besten Willen nicht verstehen.

Dwr Film heisst zu deutsch ketzer, was hast du erwartet bei dem Thema ? @KBBSNT

SamTrautman schrieb:

Dwr Film heisst zu deutsch ketzer , was hast du erwartet ist das Thema ? @KBBSNT

Einen deutlich besseren und spannenderen Psycho-Thriller, der sich nicht in Akt 2 in einen zähen Monologen Show-Magic Trick verwandelt und im dritten Akt alles über den Haufen wirft und zum 0815 Mainstream TV-Thriller wird.

Mir war bewusst, auch anhand des Trailers das Thema Religion eine Rolle spielen wird. Wie es dann aber dann letztendlich umgesetzt wurde, war mir zu banal, plump und Klischeehaft. Allein schon der Anfang wo die frommen Schwestern über Penislängen diskutieren und kichern.
Kritische Blicke auf missionarische Menschen, die mit ihren Aufgaben evtl auch glauben hadern, gibt es in Filmen und Serien zu genüge. Hier fand ich es sehr plump umgesetzt.
Auch weil ich die Dialoge teilweise vor allem ab Akt 2 nur noch furchtbar fand.

Also ja, ich habe mir eine deutlich spannenderen Psycho-Thriller erhofft. Ab Akt 2 hapert es dann auch noch zusätzlich gründlich mit der Logik.

fand gerade zum Ende hin, wurde der Film nochmal richtig gut. Auch das Ende finde ich sau interessant... auch die Aussagen die der Herr Reed über Religion trifft finde ich spannend. Irgendwie habe ich mir das genau so immer vorgestellt spiegelt so ein bisschen mein Weltbild wieder.
Aber was man echt hervorheben muss ist Hugh Grant... Schauspielerisch eine richtig gute Leistung.

@KBBSNT Dann ist er an deinen Erwartungen eben gescheitert, die waren vielleicht zu hoch gesetzt? Neutral betrachtet und ohne vorwissen, ohne den Trailer gesehen zu haben, habe ich ein durchaus interessanten Film bekommen. Ich habe auch gar nicht so den Thrill gbraucht, ich hab mich erfreut an der Darbietung von Grant und was er zu sagen hatte. Natürlich braucht es zu einem Ketzer einen Gegenpol, die zwei Glaubensschwestern, man sieht ja im Film wie unterschiedlich sie beide auf Grant reagieren und auch ihren Standpunkt vertreten, mal mehr mal weniger. Vielleicht hast du auch mehr von einer A24 Produktion erwartet? Heretic ist immer noch besser als 90 von Filmen was Netflix so zusammenschustert. Kein Meilenstein des Genres aber weit weg von schlecht.

Hatte vorab sehr neutrale Erwartungen an das Werk. Sicherlich ist nicht jede Drehbuchseite rund und der Film kränkelt an den üblichen Genre-Logik-Symptomen, doch im Gesamtbild liefert Heretic ganz solide ab. Atmosphäre, Spannung, Schauspiel, Inszenierung und Grundthema lassen den Genre-Durchschnitt meiner Meinung nach weit hinter sich. Von den komplexen Gedanken des Antagonisten hätte man inhaltlich definitiv mehr schöpfen können und doch hebt bereits dieses Maß Heretic eindeutig aus dem üblichen Genre-Trott heraus. Die Glaubenskrise und die verschiedenen religiösen/philosophischen Diskurse wurden ganz ordentlich in die Horror-Mechanismen mit eingewoben. Natürlich ist die letztendliche Tiefe überschaubar und wäre für einen ambitionierten Psycho-Thriller zu wenig, aber das hab ich von dem Film nie erwartet und so hat er sich für mich auch zu Beginn nicht angefühlt. Kein Must-See - haarsträubende Logikprobleme inklusive - aber dennoch eine sehenswerte Angelegenheit. Ob dem Film meine gehypte Oktober-Horror-Stimmung zumindest ein wenig in die Karten gespielt hat? Möglich. Doch auch ohne diese wäre ich insgesamt sicherlich zufrieden gewesen.