Foe (Garth Davis)

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      Foe (Garth Davis)

      Erster Trailer zu Garth Davis' Sci-Fi-Drama "Foe", in dem Paul Mescal und Saoirse Ronan eine bröckelnde Einheitsfront bilden.



      Das Oscar-nominierte Duo spielt die Hauptrolle in der Adaption des gleichnamigen Romans von Iain Reid durch Autor und Regisseur Garth Davis ("Lion"). Reid, der gemeinsam mit Davis das Drehbuch schrieb, verfasste auch "I'm Thinking of Ending Things", das zuvor von Charlie Kaufman für die große Leinwand adaptiert wurde.

      Mescal und Ronan stellen ein Ehepaar dar, das 40 Jahre in der Zukunft lebt, wo eine Umweltkrise ihr Ackerland fast unbewohnbar gemacht hat. Mescals Figur wird angewiesen, sein Haus zu verlassen, um bei einem Weltraumprogramm zu helfen, während seine Frau, gespielt von Ronan, überwacht wird.
      s-l500
      Foe klingt interessant, hat zwei hervorragende Leads und sieht darüber hinaus auch noch ziemlich gut aus. Nur leider war es das auch schon, was an Positivem berichtet werden kann. In erster Linie ist Foe ziemlich langweilig, weiß seine interessante (wenn auch zugegeben schon etliche Male gesehene) Prämisse nicht so wirklich umzusetzen und schleppt sich so von einem Plotpoint zum nächsten. Den größten Teil des Geschichtsverlaufs ist direkt von Beginn an erkenntlich, da nutzen selbst Saoirse Ronan und Paul Mescal nichts mehr, die wirklich hervorragend spielen und alles aus dem schwachen Drehbuch rausholen, was nur irgendwie möglich ist.

      Während des Schauens driften die Gedanken immer wieder zu anderen, besseren Filmen mit ähnlicher Thematik ab, so, dass die 110 Minuten sich effektiv wie drei Stunden anfühlen. Irgendwann ist der Film dann durch und so wirklich klar, warum es dieses Werk jetzt unbedingt geben muss erfährt man nicht – und dann auch noch mit dieser verschwendeten Traumbesetzung.

      Sehr schade, aber das war ein Schuss in den Ofen.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Gar nicht mal so übel. Die Diagnose einer verblassenden oder vielleicht bereits verblassten Liebe, gehüllt in einen dystopischen Sci-Fi-Mantel, der in den ersten beiden Akten gar nicht mal so viel Impact auf den Handlungskern hat. Die Kulissen eines sterbenden mittleren Westens bergen eine melancholische Stimmung, während der gesamte Look des Werks ziemlich Eindruck bei mir hinterlassen hat. Jedoch beschlich mich immer wieder das Gefühl, dass die inszenatorische Klasse bedeutsam stärker ist als der eigentliche Inhalt. Die talentierten Ronan und Mescal holen so ziemlich alles aus ihren Rollen raus, doch zum ganz großen Wurf wollte es nicht reichen.

      Doch dann kam der Twist. Der ist per se gar nicht mal so gut, doch er stellt folglich die Weichen für starke Szenen und komplexere Emotionen. Foe kann im letzten Drittel noch eine Qualität entfesseln, die ich dem Film zuvor nicht in diesem Ausmaß zugetraut hätte. Zum Top-Film reicht es mMn zwar dennoch nicht, positiv überraschen konnte mich die qualitative Steigerung aber dann eben doch. Ein Film über Optimierung und wo ihre ethische Grenze liegt. Ein Film über Entmenschlichung, und wie menschlich wir dennoch weiterhin sind. Es schwingen natürlich auch beziehungsspezifische Fragen mit: Schweißen Kompromisse zusammen oder verblasst dabei das Ich? Aus all den "bösen KI"-Themen ziehen die Protagonistin und bestenfalls auch wir als Zuschauer konstruktive Erkenntnisse. Über die Dinge, die am Ende wirklich zählen. Kein Must-See, aber dennoch sehenswert.