carmine dreht einen Kurzfilm

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    Es gibt 46 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Olly.

      carmine dreht einen Kurzfilm

      Puh, lange ist es her, seit ich zum letzten Mal einen Thread eröffnet habe - ob ich noch weiß, wie das geht? :D Ich möchte auch gar nicht lange um den heißen Brei reden und gleich zur Sache kommen: Ich werde Ende Monat meinen allerersten Kurzfilm drehen und habe mir gedacht, dass ich hier meine Erfahrung posten werde - vielleicht ist das für den einen oder anderen hier, der das selbst schon mal gemacht hat oder in Zukunft noch will, irgendwie interessant - oder auch nicht. :uglylol: Aber es geht mir im Grunde darum, Erfahrungswerte mit anderen Usern zu teilen, die auch mal eine Idee umsetzen wollen - oder zumindest mit dem Gedanken gespielt haben.

      Was ist das für ein Film? Ein Horror-Thriller-Drama, das schätzungsweise 15 Minuten lang sein wird und auf den Titel "Come And Find Me" hört. Ich habe lange überlegt, ob ich den Namen des Films ändere oder nicht, da er halt schon verwendet wurde. Aber am Ende habe ich beschlossen, ihn trotzdem zu behalten, weil er mir am besten zusagt. :tongue:

      Worum geht es? Im Mittelpunkt steht ein 14-jähriger Junge, der um seine verstorbene Mutter trauert. Dieser erhält in der Nacht nach der Trauerfeier einen Anruf aus dem Jenseits - seine Mutter warnt ihn ausgerechnet vor seinem Vater, der für ihren Tod verantwortlich sein soll. Um die Wahrheit herauszufinden, muss der Junge die Angst vor der Dunkelheit überwinden und basierend auf den Informationen seiner Mutter den wahren Tatort sowie den entscheidenden Hinweis aufsuchen, bevor ihr schwacher Geist vom mysteriösen Licht verschlungen wird, das sie umgibt...

      Wer spielt mit? Die Hauptrolle verkörpert Fflyn Edwards, bekannt als The Boy in der Netflix-Serie 1899, Young Winston aus der John Wick-Serie und Prinz Harry aus der letzten Staffel von The Crown. Es wird somit eine englischsprachige Produktion.

      Was passiert als nächstes? Die Pre-Produktion befindet sich im Endspurt und ab dem 22. März wird dann das Set aufgebaut. Vom 24. bis 27. März wird dann gedreht.

      Es ist aufregend, ich habe aber auch großen Respekt vor der ganzen Sache. Es ist sozusagen eine positive Nervosität, die ich gerade empfinde. Falls ihr Fragen habt, immer her damit! Und andernfalls möge dieser Thread versinken. :D
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      Ich drück dir die Daumen und denk bitte an ein gutes Catering




      "Ich bin der Dude! Und so sollten Sie mich auch nennen, ist das klar! Entweder so, oder seine Dudeheit, oder Duda, oder ... oder auch El Duderino, falls Ihnen das mit den Kurznamen nicht so liegt."

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Payback“ ()

      Das Thema ist spannend.
      3 Tage klingen für einen 15 Minüter erstmal recht wenig. Allerdings hängt das natürlich auch davon ab, wieviele Sets ihr habt. Wenn es eher ein Kammerspiel wird, ist das natürlich was anderes.

      Hast du bereits Dreherfahrungen, also studierst du Film?

      Falls nicht noch ein paar Last Minute Tipps:

      Schau das du immer, für jede Szene, weißt, woher deine Figuren kommen, was sie in der Szene erreichen wollen und wo sie danach hin gehen. Das hilft Schauspielern sehr um sich in die Figur hineinzuversetzen.

      Sei immer klar. Du musst wissen wann ihr was, wie macht. Das Team spürt das und wird dich dafür schätzen und respektieren. Du musst und sollst also kein Arschloch sein nur um dir Respekt zu verschaffen. Sowas geht immer nach hinten los.

      Du und das Team müsst eine Einheit werden.

      Viel Erfolg und ich hoffe wir können den Film dann mal irgendwann sehen :)
      Vielen Dank euch allen. :)

      GregMcKenna schrieb:

      Na dann mal Hals- und Beinbruch. Drei Drehtage sind ja noch human. Hol dir vorher extraviel Schlaf auf Vorrat, denk an die 180 Grad-Regel und behandel die Crew gut. :P


      Das mit dem Schlaf wird leider nichts, in dieser Hinsicht ist der Zug leider schon abgefahren. Hoffentlich bekomme ich wenigstens noch das Ticket zurückerstattet. :D

      giovannangelo schrieb:

      Wo wird man das Endergebnis sehen können :)


      Das ist im Moment noch nicht ganz klar. Geplant ist aber eine Onlinepremiere nach dem Festival Circuit - sofern der Film überhaupt irgendwo angenommen wird. :catch:

      Payback schrieb:

      Ich drück dir die Daumen und denk bitte an ein gutes Catering


      Wasser und ein paar Snacks (Zwiebeln und Knoblauch) sind bereits bestellt. 8) Spaß, verhungern wird auf dem Set keiner. :)

      SamTrautman schrieb:

      Was kostet der Film denn und arbeitet du in der Filmbranche ?


      Etwa die Hälfte von dem, was Winnie the Pooh: Blood and Honey gekostet hat - bei dem standen der Crew ja knapp 100.000 US-Dollar zur Verfügung. Aber das war für ein Spielfilm. :D Film habe ich nicht studiert. Ich bin ansonsten als Filmjournalist tätig. Ich habe mich in den letzten 12 Monaten mit Eigenrecherche auf den Dreh vorbereitet. Auf Sets war ich als Journalist oder wenn ich bei anderen Kurzfilmen ausgeholfen habe. Die Crew um mich herum ist aber erfahren und professionell. Da weiß jeder, was er tut.

      Olli86 schrieb:

      Das Thema ist spannend.
      3 Tage klingen für einen 15 Minüter erstmal recht wenig. Allerdings hängt das natürlich auch davon ab, wieviele Sets ihr habt. Wenn es eher ein Kammerspiel wird, ist das natürlich was anderes.

      Hast du bereits Dreherfahrungen, also studierst du Film?

      Falls nicht noch ein paar Last Minute Tipps:

      Schau das du immer, für jede Szene, weißt, woher deine Figuren kommen, was sie in der Szene erreichen wollen und wo sie danach hin gehen. Das hilft Schauspielern sehr um sich in die Figur hineinzuversetzen.

      Sei immer klar. Du musst wissen wann ihr was, wie macht. Das Team spürt das und wird dich dafür schätzen und respektieren. Du musst und sollst also kein Arschloch sein nur um dir Respekt zu verschaffen. Sowas geht immer nach hinten los.

      Du und das Team müsst eine Einheit werden.

      Viel Erfolg und ich hoffe wir können den Film dann mal irgendwann sehen :)


      Danke dir! :) Es sind insgesamt vier Drehtage, wobei es schon sportlich wird. Dadurch, dass unser Hauptdarsteller minderjährig ist, steht uns deutlich weniger Zeit zur Verfügung. Was uns wiederum entgegenkommt, ist die Anzahl Sets, da Vieles aus Sicht vom Jungen erzählt wird und es drei Hauptsets gibt.

      Heute hatten wir einen virtuellen Table Read und am Mittwoch geht es mit einem virtuellen Rehearsal weiter, bevor der Cast am Samstag aus Großbritannien anreist.
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      Wenn nix mehr vorangeht
      Ruf laut "Flieht ihr Narren"
      Im positiven Sinne geht natürlich immer "Für Frodo"

      Komm gut durch und ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis!




      "Ich bin der Dude! Und so sollten Sie mich auch nennen, ist das klar! Entweder so, oder seine Dudeheit, oder Duda, oder ... oder auch El Duderino, falls Ihnen das mit den Kurznamen nicht so liegt."
      Klingt, als ob Jason Blum und / oder James Wan sich dann melden, zwecks einer Kinoadaption. :D

      Dann ist hoffentlich auch ein Statisten-Platz für mich drin. So beginnt nämlich eine Karriere. Siehe Eli Roth und der Statisten-Job in "Jurassic Park 2". :uglylol:
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Klingt wirklich interessant, ich drücke auch die Daumen! Bin gespannt auf das Ergebnis, falls ich es zu sehen bekomme.

      Ich habe eine Frage: woher kommt das Geld? :D
      Ich meine ernsthaft... Da ich wirklich keine Ahnung habe von der Filmemacherei, ich gehe mal davon aus, dass du nicht der allergrößte Name in der Branche bist und man dich nicht direkt beauftragt hat? (Oder vielleicht doch?) Aus der eigenen Tasche zahlen ist wohl auch eher unpraktisch... Hast du Sponsoren?
      Every life comes with a death sentence.

      Olly schrieb:

      Klingt, als ob Jason Blum und / oder James Wan sich dann melden, zwecks einer Kinoadaption. :D

      Dann ist hoffentlich auch ein Statisten-Platz für mich drin. So beginnt nämlich eine Karriere. Siehe Eli Roth und der Statisten-Job in "Jurassic Park 2". :uglylol:


      :D Mal sehen, mal sehen. Evtl. wird sich einer von beiden den Film mal ansehen, was natürlich nicht bedeutet, dass daraus etwas entsteht. Aber wenn doch, komme ich gerne auf die Statistensache zurück. :uglylol:

      Scholleck schrieb:

      Krass Sache und Riesenrespekt @carmine :thumbup: Und hoffe, dass alles so klappt wie du es dir vorstellst. Wobei ein Filmdreh sicherlich auch eine Erfahrungssache ist.

      Hat Jamie Lee Curtis einen Cameo-Auftritt? :D


      Ja, aber sie wird aus Zeitgründen rausgeschnitten. Vielleicht sage ich das aber auch nur, um ihren Cameo geheimzuhalten ODER um zu verbergen, dass ich sie mir mit diesem Budget keine 2 Sekunden leisten könnte. :D

      Kiddo schrieb:

      Klingt wirklich interessant, ich drücke auch die Daumen! Bin gespannt auf das Ergebnis, falls ich es zu sehen bekomme.

      Ich habe eine Frage: woher kommt das Geld? :D
      Ich meine ernsthaft... Da ich wirklich keine Ahnung habe von der Filmemacherei, ich gehe mal davon aus, dass du nicht der allergrößte Name in der Branche bist und man dich nicht direkt beauftragt hat? (Oder vielleicht doch?) Aus der eigenen Tasche zahlen ist wohl auch eher unpraktisch... Hast du Sponsoren?


      Der Film ist eine Eigenproduktion, ich finanziere ihn zu 100% selbst - gibt also keine Investoren, die mir kreativ hineinpfuschen, dafür aber auch keine Unterstützung. Ist aber völlig ok, ich habe schon seeeehr lange mit dem Gedanken gespielt und will es jetzt einfach durchziehen. Ich hätte beinahe Co-Produzenten an Bord geholt, doch dann hätte ich einen Teil der Kontrolle abgeben müssen, was ich nicht wollte. Ich möchte, dass der Film genauso wird, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Und bis jetzt gab es nur minimale Kompromisse zwischen der Vorstellung und der Realität, was mich richtig freut. Hoffe, das geht so weiter. :D

      Scholleck schrieb:

      Zu mal mich da dann interessieren würde, wie das Geld wieder reinkommt. Bei einem Langfilm im Kino der Fernsehen klar, aber bei einem Kurzfilm?


      Ich mache den Film tatsächlich aus Liebe. Es gibt schon Möglichkeiten, wie man mit einem Kurzfilm Geld verdienen kann, zumal Streamingdienste mittlerweile ja auch dieses Format anbieten. Aber es ist nicht mein Ziel, den Film zu Geld zu machen. Mir geht es um das Projekt selbst und den Einstieg, da es mein Wunsch ist, auch in Zukunft mehr solcher Produktionen zu realisieren, überwiegend mit Kindern und Jugendlichen.

      Mittlerweile ist der zweite Drehtag bereits durch und die Drehs haben immer länger gedauert als geplant - dafür mussten keine Shots gestrichen werden. Bin mit der Crew überglücklich, da einfach absolut jeder ganz genau weiß, was er wann zu tun hat. Es läuft reibungslos und wenn es Verzögerungen gibt, dann bin ich eigentlich derjenige, der Schuld ist, weil er ein Take wiederholen möchte. :D Aber ich merke jetzt schon, wie viel wert eine Crew ist, die am selben Strang zieht und ihr Bestes gibt - vor allem für mich als First Time Director. Und auch unser Star Fflyn ist herzallerliebst - gibt niemanden, der aus der Reihe tanzt. Gestern musste er eine ziemlich emotionale Szene spielen, wo Schock, Wut, Trauer in einem Zug dargestellt werden mussten - und ich bin total stolz darauf, wie er nach Vorgabe alles hingekriegt hat.

      Respekt haben wir vor dem heutigen und morgigen Dreh, da dann mitten im Wald und das bei Nacht gedreht wird. Zudem kommen visuelle Effekte zum Einsatz. Mir wurde jetzt schon häufiger gesagt, dass ich mir für meinen ersten Kurzfilm nicht unbedingt die einfachsten Dinge ausgesucht habe - Arbeit mit einem Teenager, der nur so und so viele Stunden auf dem Set sein darf, Drehs im Wald, Effekte, noch dazu ein englischsprachiges Projekt und einem Kid, das trotz seiner 15 Jahre bereits eine Menge Erfahrung aufweist - und das spürt man auch. Bin richtig glücklich mit meinem Hauptdarsteller und dem Rest vom Cast. Bis jetzt gab es nur wenig, was mich gestresst hat - und das waren mehr kleinere technische Dinge, die wir erst kurz vor Dreh regeln konnten. Aber auch das ging dann irgendwie glatt. So auf den letzten Drücker. :D

      Und vielen lieben Dank euch allen für die lieben Worte. :)
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      carmine schrieb:

      Olly schrieb:

      Klingt, als ob Jason Blum und / oder James Wan sich dann melden, zwecks einer Kinoadaption. :D

      Dann ist hoffentlich auch ein Statisten-Platz für mich drin. So beginnt nämlich eine Karriere. Siehe Eli Roth und der Statisten-Job in "Jurassic Park 2". :uglylol:


      :D Mal sehen, mal sehen. Evtl. wird sich einer von beiden den Film mal ansehen, was natürlich nicht bedeutet, dass daraus etwas entsteht. Aber wenn doch, komme ich gerne auf die Statistensache zurück. :uglylol:

      Der Schauspiel-Crash-Kurs wird sich bezahlt machen, da bin ich mir sicher. :)

      Fimprojekte aus Liebe umsetzen, das soll es auch noch geben. Ich glaube bei Ittenbach ist das auch noch der Fall. :D
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Und abgedreht... es fühlt sich total unwirklich, einfach surreal an, dass jetzt mein allererster Streifen im Kasten ist. Ja, es ist ein Kurzfilm, aber ich mag das Format einfach. Und was soll ich sagen? Die Erfahrung war viiiel besser und schöner als ich sie mir vorgestellt habe. Ich hatte ein paar Mal ein schlechtes Gewissen, weil nicht immer alles so lief, wie ich es gerne gehabt hätte - also organisatorisch, meine ich. Aber wo fange ich am besten an?

      Wir hatten mit Fflyn Edwards ja einen Hauptdarsteller, der im Moment in einer sehr erfolgreichen Phase steckt und zuletzt als Prinz Harry in The Crown zu sehen war. Meine Angst im Vorfeld war, dass die Chemie entweder nicht stimmt oder eine Form von Allüren auf das Set gebracht wird. Man muss sich das halt so vorstellen: es läuft alles über die Agenten. Bis man wirklich mal richtigen Kontakt zum Cast hat, steht der Vertrag schon. Und wenn man sich dann beim Rehearsal nicht versteht, hat man halt Pech gehabt und muss das Beste aus der Sache machen. Meine Bedenken wurden aber bereits beim ersten virtuellen Rehearsal vernichtet, da Fflyn an Sympathie nicht zu übertreffen ist. Er hat mir auch mitgeteilt, dass er nervös sei, was mir den Zugang zu ihm erleichterte. Ich war auch nervös, aber als Regisseur muss man das für sich behalten, weil man in die Rolle eines Psychologen schlüpft. :D Auch der Rest vom Cast war ein Glückstreffer. Alle waren völlig unkompliziert.

      Ich hatte Angst... Angst, dass ich als Regisseur nicht liefere, dass sich Cast und Crew unwohl fühlen... Ich bin ja quasi ins kalte Wasser gesprungen, weil ich Filmhochschulen noch nicht einmal von aussen gesehen habe. Und wenn man dann Leute auf dem Set hat, die schon lange dabei sind, sind sich die halt auch einen gewissen Standard gewohnt, was Professionalität betrifft. Ich habe im letzten Jahr viel über das Filmemachen gelernt, aber halt basierend auf Eigenrecherche. Ich habe immer noch kaum Ahnung von Kameras und der ganzen Technik, die zum Einsatz kam. Aber ich habe halt lernen müssen, den Kameramann usw. zu verstehen, wann auch immer technische Begriffe in den Raum geworfen wurden. Weil andernfalls wäre das sehr unangenehm gewesen. Man muss zumindest wissen, wovon der jeweils andere redet. Für mich hat es die Zusammenarbeit jedenfalls sehr viel einfacher gemacht. Was schön war: NIEMAND hat mich angezweifelt. Obwohl alle erfahren waren und ich im Grunde das Küken, wurde ich als Regisseur respektiert. Es war keiner da, der "es besser weiß".

      Wie lief es auf dem Set? Fast reibungslos. Die Vorbereitung hat man gespürt. Wir hatten einen Plan und der ging fast vollends auf. Ich kann jedem, der ebenfalls mal einen Short machen möchte, raten, seeehr viel Zeit in die Vorbereitungsphase zu stecken. Ich war richtig überrascht und begeistert, wie flüssig alles vonstatten ging. Klar, man kann immer mehr Zeit haben und es ging auch fast jeden Tag länger als erwartet, aber das lag dann auch eher an mir, weil ich diverse Shots spontan hinzugefügt habe oder bei diversen Szenen mehr Takes notwendig waren. Cast und Crew waren aber immer bei Laune, es gab keinen einzigen Streit. Das liegt aber wirklich daran, dass im Vorfeld sehr viel besprochen wurde. Absolut jeder wusste, was er wann zu tun hatte. Die Crew musste sich nur ansehen und schon war alles klar. Es war ein sehr angenehmer Shoot. Es wurde zügig gearbeitet, aber trotzdem war alles entspannt. Während der Pausen hat Fflyn für alle auf meiner Gitarre gespielt. Das war auch schön. Und wir hatten es selbst spät Abends noch lustig auf dem Set. Das war wertvoll. Ich hatte Angst, dass es hektisch wird, ich den Überblick verliere oder sonst was schief läuft. Aber eben... die Planung im Vorfeld macht es echt aus. Ich war irgendwie relaxed... also das genaue Gegenteil von dem, was ich erwartet habe.

      Ist jeder Shot so geworden, wie ich ihn mir vorgestellt habe? Fast. Ich wurde von der Crew schon im Vorfeld gewarnt - das Ergebnis ist immer ein Kompromiss, komplett wie in der Vorstellung wird es nicht. Es gibt ein paar Shots mehr, die ich gerne gehabt hätte, technisch aber einfach nicht möglich waren. Zum Beispiel wollte ich, dass der Junge durch den Wald rennt. Aber jetzt ist es ein zügiges Laufen. Das Rennen erwies sich als kompliziert. Und es gibt noch ein paar andere Dinge, die ein bisschen anders herausgekommen sind als ich sie mir ursprünglich vorgestellt habe. Auf dem Set realisiert man aber auch mal, dass die Vision nicht immer funktioniert. Und dann muss man halt vor Ort Anpassungen vornehmen. Es gibt auch diverse Körperbewegungen, die ich im Kopf hatte, mir beim Dreh aber entwischt sind. So was passiert auch. :D Aber visuell haben wir es dennoch getroffen. Ich bin richtig stolz auf die Crew. Jeder, der involviert war, hat ganz genau begriffen, wie der Film in meinem Kopf aussieht. Und dann das entsprechende Equipment organisiert. Ich hätte gedacht, dass es viel schwieriger sei, seine Vision mitzuteilen, weswegen ich echt baff war, als ich in der Pre-Produktion Testbilder gesehen habe. Und auf dem Set dann sowieso.

      Was würde ich anders machen? Ich muss das nächste Mal unbedingt weniger Rollen einnehmen. Ich war jetzt Regisseur, Drehbuchautor, Casting Director, Produzent, Production Designer in einem, habe noch dazu während der Woche noch Besorgungen gemacht, Lebensmittel eingekauft und Props auf ihre Funktion überprüft, Flüge gebucht, Reisen geplant und mehr. Und auch die Kostüme aller Schauspieler habe ich organisiert. Das war zu viel. Es gab einen Tag, da hätte ich mir gewünscht, ich hätte für Fflyn mehr Zeit gehabt. Aber das Production Design war sehr zeitaufwendig. Wir hatten schon noch Zeit für Rehearsals usw., aber es hätte mehr sein dürfen. Das war jetzt halt aus Budgetgründen so. Ich habe mir halt gesagt, dass ich die 50.000 nicht überschreiten werde. Und deswegen mussten ein paar Positionen gestrichen werden. Ich muss aber sagen, dass ich spätestens jetzt jede Menge Respekt vor den Leuten habe, die das Production Design machen. Ist echt krass, wie viel es braucht, bis ein Zimmer mal "lebt". :D

      Was hat mir sonst noch Sorgen bereitet? An einem Abend waren wir mitten im Wald, haben einen Generator gebraucht usw. Und... wir waren zu wenige, es gab keine Zeit, um das Pavillon aufzustellen und den Heizer anzuschmeissen, weil die Energie für den Setaufbau benötigt wurde. Und der WC-Wagon musste abbestellt werden, weil kein Wasseranschluss vorhanden war. Ich hatte echt Angst, dass das Cast und Crew nicht gefallen wird, aber ich hatte echt Glück - es waren alle easy. Wir hatten einen Plan B: Während der Breaks hatten wir einen Fahrer, der Cast und Crew zu einem nahegelegenen Hotel fuhr, wo sie nach Absprache die Badezimmer benutzen durften. Somit war wenigstens das WC-Problem gelöst. Wobei auch das jedem egal war. Aber ich wollte nicht, dass die Leute in den Wald müssen. :D Und der Rest war allen Beteiligten eh auch gleichgültig. Immerhin gab es Campingstühle, warmen Kaffee, Tee und viele Sandwiches. :D Aber es war reines Glück.

      Wie war das Wetter? Perfekt! Der Aussendreh war hervorragend - das Wetter war jeden Tag genau so, wie wir es haben wollten. Ich war richtig glücklich.

      Wie war der Abschied? Es war nur eine Woche, die wir insgesamt miteinander verbracht haben, aber es ist echt krass, wie sehr ich die ganzen Leute in dieser Zeit liebgewonnen habe. Ich vermisse Fflyn sehr, ebenso seine Mutter, die auf ihn aufgepasst hat. Ich vermisse den Rest vom Cast und die komplette Crew. Es war eine schöne Zeit. Jeder war zu jeder Zeit gut gelaunt. Es gab keine Krisen. Jeder war lösungsorientiert à la: "Das geht nicht, dafür das." Es war ein Team, das sich verstand, ein Team, das sich wertschätzte. Und es wurde nie zwischen Cast und Crew unterschieden. Jeder wurde gleich behandelt und das war mir sehr, sehr wichtig. Ich glaube, ich würde auch bei einem A-List-Schauspieler in den Vertrag schreiben "Allüren bitte zu Hause lassen." Ich habe von der Crew und auch von Fflyn Geschichten gehört, bei denen ich echt nur mit dem Kopf schütteln konnte. Viele Darsteller sind leider sehr versnobt - auch solche, die in der Öffentlichkeit gerne das Gegenteil behaupten. Aber auch Regisseure sind schwierig. Eine Schauspielerin, mit der ich an diesem Kurzfilm gearbeitet habe, meinte, dass der letzte Dreh eine traumatische Erfahrung gewesen sei, weil der Regisseur sehr cholerisch veranlagt war. Wenn sie mal nicht so performt hat, wie er sich das vorgestellt hat, wurde laut ausgerufen. Auch ich musste mit Fflyn und dem Rest vom Cast viel Zeit verbringen - sei es in der Pre-Produktion, kurz vor dem Dreh und währenddessen, um die Figuren so hinzukriegen, dass sie funktionieren und mit meiner Vision übereinstimmen. Aber meine Lösung, wann auch immer ihre Interpretation weit von meiner Vision entfernt war, war ein ruhiges Gespräch. Und das hat eigentlich immer geholfen. Ich bin nicht der Typ, der herumschreit. :D Aber ja, die Frage war ja eigentlich, wie schwer mir der Abschied fiel... Sehr. Ich habe in der kurzen Zeit echt jeden ins Herz geschlossen. Am liebsten würde ich jetzt sofort ein Sequel drehen und die komplette Crew zurückholen. :) Ich muss ja sagen, dass mich der Film viel Überwindung gekostet hat. Ich verbringe gerne Zeit mit mir selbst. Ich bin (oder war) nicht gemacht für große Menschenmengen. Und ich war seit Teenagertagen kein "Anführer" mehr. Aber ich habe es echt genossen. Sich zu zwingen, über den Schatten zu springen, kann sehr schön sein, weil man im Bestfall realisiert, dass man es doch mag... und das war bei mir so.

      Wie geht es jetzt weiter? Wir hatten den Editor auf dem Set, was sehr hilfreich war. Er konnte so immer direkt Feedback geben, was den Schnitt betrifft, dadurch Shots anpassen oder mehr Schnittbilder erzeugen. Eine erste Rohfassung existiert sogar schon und alle Involvierten haben ein gutes Gefühl, was mich sehr freut. Bis Ende Mai wollen wir die finale Schnittfassung fertiggestellt haben, anschließend folgen die Visuellen Effekte, das Color Grading, die Musik und das Sound Design. Und jede Partei soll sich die Zeit nehmen, die sie benötigt. Ich will die Fertigstellung nicht von einem Film Festival oder ao abhängig machen, das ganze soll ohne Zeitdruck vonstatten gehen. Es ist ja ohnehin eine private Produktion, also wozu die Eile? Es gibt keine Garantie dafür, dass der Film gut wird. Vielleicht funktioniert er nicht, ist schlecht oder was auch immer. Who knows. Im Moment sind wir aber alle positiv gestimmt, eben sehr zuversichtlich und überglücklich, für mich zählt halt, dass jeder sein Bestes gegeben hat und das noch wird. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, den Rest zusammenzufügen. Ich werde schon sehr bald allererste Szenenbilder posten können. :) Die müssen ja eh nur von mir approved werden. :catch:

      So, und bevor ich das Forum noch zum platzen bringe, beende ich diesen Post. :D Nur noch so viel: Ich bin verdammt happy, dass ich sagen kann, dass bei meinem allerersten Kurzfilm fast alles reibungslos verlief, jeder total entspannt und motiviert war. Das bedeutet mir alles - und was ich liebe, sind all die neuen Bekanntschaften, die ich gemacht habe. Ich bin froh, dass all diese Menschen nun ein Teil von meinem Leben sind.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „carmine“ ()

      carmine schrieb:

      Ich bin ja quasi ins kalte Wasser gesprungen, weil ich Filmhochschulen noch nicht einmal von aussen gesehen habe.

      Als jemand, der eine Filmschule von innen gesehen hat, sei dir von mir gesagt: So viel lernt man da auch wieder nicht. :P

      carmine schrieb:

      Eine erste Rohfassung existiert sogar schon

      Ist sie 8 Stunden lang? Release the Carmine-Cut! :D

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."