Tomb Raider (Alicia Vikander)

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    Es gibt 572 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Dr. Loomis.

      Schlimmer wie die Jolie-Filme kann die Neuauflage nicht werden. Aber wissen tut man es nie. ^^

      Seitdem ich die Trailer gesehen habe bin ich nicht mehr wirklich in "Tomb Raider"-Stimmung. Das sieht auf den ersten Blick nicht nach einer Unterhaltungsbombe aus. Vielleicht wird es ein netter Film, vielleicht wieder eine herbe Game-Enttäuschung. Ich denke ich werde es dann erst im Heimkino herausfinden. Mich locken die meisten Blockbuster einfach nicht mehr. "Black Panther", "Avengers" ff. Keine Ahnung, da schaue ich lieber ein gutes Drama, einen Thriller mit toller Besetzung usw. im Kino an.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
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      Tomb Raider

      Gerade äußerst spontan drin gewesen. Mit mir noch drei andere Leute aber gut, war auch schließlich die 17:30 Uhr Vorstellung. War jetzt nie so der Fan von den Spielen. Den Reboot vor ein paar Jahren hab ich ganz gern gespielt, aber ansonsten hatte ich wenig Berührungspunkte damit und auch nie das ganz große Verlangen das nachzuholen. Die Trailer suggerierten mir dann doch einen unterhaltsamen Acion-/Abenteuerfilm und da ich Lust auf seichte Koste hatte, bin ich dann doch mal ins Kino gefahren.

      Der Film macht es mir gar nicht so leicht, etwas darüber zu schreiben. Er macht jetzt nicht so viel Falsch, aber auch nicht wirklich viel Richtig, oder besser gesagt, gut. Was ich bekommen habe war eine äußerst mittelmäßige Standardkost, die zwar sehr klassisch daherkommt, aber ohne dabei irgendeinen nostalgischen Charme zu versprühen. Es gab Einlagen, die mich an Videospiele erinnerten und die waren auch ganz nett, aber eben nichts besonderes.
      Man bemüht sich um einen lockeren Ton, was angebracht ist, aber dafür lässt der Film eben lange Zeit so etwas wie Spannung vermissen. Kurz vor Schluss kam dann ein klein wenig Nervenkitzel auf, wobei einem der Ausgang ja schon von Anfang an klar sein dürfte.
      In Punkto Humor bin ich mir absolut nicht sicher, ob davon etwas im Film sein sollte. Bemerkt hatte ich ihn ehrlich gesagt nicht, obwohl es die typischen Momente gab, in denen er wohl auftauchen sollte.
      Dazu war der Anfang zu lang und uninteressant gestaltet. Man bekam etwas mit von Lara´s Umstände, davon, warum sie so fit ist und wieso sie im Stande ist sich zu wehren, und natürlich erfährt man auch Dinge über die Ereignisse, die sie schlussendlich dazu bewegen, ihre Reise anzutreten. Aber ich denke, hätte man die Anfangsphase etwas gestrafft und/oder mit interessanten Nebenfiguren etwas aufgepeppt, hätte mir das Zusehen wesentlich mehr Spaß gemacht.

      Die Geschichte ist so simpel wie unspektakulär. Standardware die man schon zigfach woanders gesehen hat mit einem Bösewicht, der farbloser glaub ich nicht sein kann, obwohl er von Walton Goggins gespielt wird, den ich persönlich ja sehr gerne sehe.
      Die großen Überraschungen blieben aus, alles irgendwie vorhersehbar und ausgelutscht. Hinzu kamen ein paar für mich recht unlogische Dinge wie der Eingang zur Ruine/Grabstätte, die Gleichgültigkeit in manchen Szenen des Bösewichts und gerade am Ende hatte ich den Eindruck, das genau die Dinge die gebraucht wurden, plötzlich zur Verfügung standen. Zum Beispiel:
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      Die Leiter. Die Lampen die sie um den Sarg aufgebaut hatten. Den Sprengstoff. Gut, die hatten ihre Rucksäcke dabei, aber irgendwie hätte man z.B. kurz eine Szene einbauen können, in denen Lara´s Vater die Taschen durchsucht und dabei den Sprengstoff findet. War jetzt vielleicht nicht unbedingt ein Filmfehler, aber irgendwie kam mir das äußerst schlampig vor.


      Alicia Vikander (was ein geiler Name) macht das als Lara Croft ganz ordentlich. Würde sogar sagen, recht gut. Sie tut denk ich ihr möglichstes um der Rolle Leben einzuhauchen, aber sie hat eben auch das Problem, das ihre Figur nicht gut geschrieben wurde. Hätte auch ein Charakter aus einem x-beliebigem anderen Film sein können, der eben dazu noch kämpfen kann. Aber dennoch muss ich sagen, das ich ihr trotz ihres püppchenhaften, zerbrechlich wirkenden Gesicht´s und der eher dünnen Statur (auch wenn sie ordentlich trainiert war), die Rolle gut abnehmen konnte.
      Wie erwähnt war Walton Goggins Rolle äußerst blass und uninteressant. Er schien einen Söldner zu spielen, der keinerlei Gefühlsregungen zu haben schien und demzufolge ging von ihm trotz diverser Taten für mich keinerlei Bedrohung aus.
      Dominic West kann man noch erwähnen, der recht souverän agiert und eine gute Ausstrahlung hat. Er hat zwar auch keinen denkwürdigen Auftritt, aber trotzdem würde ich ihn in Zukunft gerne häufiger im Kino sehen. Guter Mann.
      Daniel Wu hatte dann auch ein wenig Screentime bekommen und nutzt diese ebenfalls ganz ordentlich, auch wenn er dann immer weiter in den Hintergrund geschoben wird, sodass er ziemlich schnell an Bedeutung verlor.

      Über die Action kann ich nur so viel sagen, das kein übertriebenes Spektakel daherkommt, aber man sich auch gleichzeitig wenig Mühe damit gegeben hat. Nichts originelles, keine markante Szene, an die man sich länger dran erinnern würde.

      Und das ist auch das Hauptproblem des Films. Er strotzt an allen Ecken und Enden nur so davon, schnell in Vergessenheit zu geraten. Es gab nichts, womit er groß Punkten konnte. Kein Alleinstellungsmerkmal, sondern nur wieder und wieder aufgewärmte Szenen die man aus so vielen anderen Filmen kennt und daran merkt man auch ganz deutlich, wie wenig Risiko und Liebe in dem Projekt steckt. Zumindest habe ich nichts davon entdecken können. Vermutlich hatte man gehofft, alleine durch die Marke genug absahnen zu können, denn die Qualität alleine rechtfertigt die Hoffnung auf ein hohes Einspielergebnis meiner Meinung nach nicht.

      Tomb Raider besitzt zwar einen gewissen Unterhaltungswert, aber auch irgendwie nicht so richtig. Er bietet eine uninteressante Geschichte, eine gute Alicia Vikander in einer schablonenhaften Lara Croft, ein paar nette Shots. Die Insel sah von weitem nicht schlecht aus, aber bei näherer Betrachtung war diese leider auch sehr belanglos und langweilig. Was leider gepasst hat.
      Wie erwähnt, nichts was der Film zeigt ist wirklich schlecht, aber eben auch nicht gut und ohne Vikander hätte der wohl glatte 5 von 10 Punkten von mir bekommen, aber so kriegt er halt doch noch

      5,5 von 10 Punkten

      Reboot die Zweite. Nachdem schon 2013 die Videospielreihe neu gebootet wurde, zieht nun auch die Filmverwertung des Tomb-Raider-Franchises nach. Dabei orientiert man sich sowohl in der Auslegung der Lara Croft, als auch tonal am Videospiel-Reboot. Demnach bekommt der Zuschauer keine unbezwingbare Super-Lara geboten, sondern eine junge und verletzliche Lara die ihren Weg erst noch finden muss, was sie aber nicht unbedingt bezwingbarer macht. Das liegt aber nunmal in der Natur der titelgebenden Heldin. Die Einführung der "neuen" Lara im ersten Drittel ist gelungen und wird von Alicia Vikander auch gut dargestellt. Mit Beginn der eigentlich Abenteuer-Mission driftet der Film dann aber in sichere Fahrwasser ab und präsentiert nichts, was man nicht schon woanders besser gesehen hat. Mit soliden Nebencharakteren, brauchbarer Action und netten Schauwerten macht man auch nichts wirklich schlecht und falsch, wirklich hängen bleiben wird beim Zuschauer aber nicht viel. Man kann den Film aber weder zerreißen, noch wirklich loben, für kurzweilige Unterhaltung sorgt er dennoch, besonders bei den Fans.

      ​6/10