freido schrieb:
Ich versuche ja so ein wenig, mit seinen "normalsten" Filmen anzufangen und mich dann auf der Strangeness-Skala hochzuarbeiten
Dann wird es ja jetzt schon schwerer. Was steht denn dann als Nächstes an? "Dune" oder "Blue Velvet"?
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Es gibt 60 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Bavarian.
freido schrieb:
Ich versuche ja so ein wenig, mit seinen "normalsten" Filmen anzufangen und mich dann auf der Strangeness-Skala hochzuarbeiten
freido schrieb:
Wild at Heart, Mulholland Drive, Lost Highway, Inland Empire habe ich momentan als Reihenfolge festgelegt
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Scholleck schrieb:
Leider konnte ich wie Roger Ebert auch wenig mit der Eröffnungs- und Schlussszene anfangen. Diese haben für mich nicht ganz zum Rest des Films gepasst, zeigen aber vermutlich schon den späteren Lynch.
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Bavarian schrieb:
Scholleck schrieb:
Leider konnte ich wie Roger Ebert auch wenig mit der Eröffnungs- und Schlussszene anfangen. Diese haben für mich nicht ganz zum Rest des Films gepasst, zeigen aber vermutlich schon den späteren Lynch.
Und auch den noch Früheren.
Bavarian schrieb:
Noch was anderes. Ich habe zuletzt in mehreren Kritiken zum Film gelesen, dass
Spoiler anzeigen einige den Tod von John/Joseph Merrick als deprimierten Suizid wahrnehmen. Dass er in dem Moment realisiert, dass er nie "normal" sein wird und daher aufgibt. Sich normal ins Bett hineinlegt und daher stirbt. Ich habe das anders wahrgenommen. Ich sehe da - trotz all der Tragik - irgendwo auch einen glücklichen Merrick. Zumindest in diesem einem Moment. So zwiespältig sein Theaterbesuch mit all dem Applaus sich auch für uns aussehen mag (doch wieder nur ein vorgeführtes Monster?), doch ich nahm in dem Moment auch wahr, wie viel ihm das bedeutet hat. Und wie sehr er sich gefreut hat, dass Treves ihn für immer dort wohnen lässt. Dazu die Fertigstellung seiner Modell-Kathedrale. Für mich ein Moment der Glückseligkeit. Zum absoluten Wohlbefinden fehlt ihm nur noch eine normale Schlafposition. Und die lässt er sich nicht nehmen, obgleich der Konsequenz. Natürlich ist das sehr dramatisch, aber ich nehme ihn in dieser Situation keinesfalls als ausschließlich deprimiert wahr...
Oder wie seht ihr das?
Bavarian schrieb:
Noch was anderes. Ich habe zuletzt in mehreren Kritiken zum Film gelesen, dass
Spoiler anzeigen einige den Tod von John/Joseph Merrick als deprimierten Suizid wahrnehmen. Dass er in dem Moment realisiert, dass er nie "normal" sein wird und daher aufgibt. Sich normal ins Bett hineinlegt und daher stirbt. Ich habe das anders wahrgenommen. Ich sehe da - trotz all der Tragik - irgendwo auch einen glücklichen Merrick. Zumindest in diesem einem Moment. So zwiespältig sein Theaterbesuch mit all dem Applaus auch für uns aussehen mag (doch wieder nur ein vorgeführtes Monster?), doch ich nahm in dem Moment auch wahr, wie viel ihm das bedeutet hat. Und wie sehr er sich gefreut hat, dass Treves ihn für immer dort wohnen lässt. Dazu die Fertigstellung seiner Modell-Kathedrale. Für mich ein Moment der Glückseligkeit. Zum absoluten Wohlbefinden fehlt ihm nur noch eine normale Schlafposition. Und die lässt er sich nicht nehmen, obgleich der Konsequenz. Natürlich ist das sehr dramatisch, aber ich nehme ihn in dieser Situation keinesfalls als ausschließlich deprimiert wahr...
Oder wie seht ihr das?
Black schrieb:
ist sehr lange her, dass ich den Film gesehen habe, damals primär deswegen, weil Mel Brooks den produziert hat.
Data schrieb:
aber wenn ich an Lynch denke, dann kommt mir der hier oft als erstes in den Sinn.
Data schrieb:
Was für ein glücklicher Umstand, dass Mel Brooks damals Eraserhead gesehen hat - und das Genie Lynch als natürliche Wahl für den Regieposten auserkoren hat.
Bavarian schrieb:
Data schrieb:
aber wenn ich an Lynch denke, dann kommt mir der hier oft als erstes in den Sinn.
Oh, das ist spannend. Der Film ist ja nun nicht unbedingt ein inhaltliches und stilistisches Aushängeschild von ihm. Wobei es mir irgendwie ähnlich geht. Mit Lynch assoziiere ich in der ersten unterbewussten Sekunde oftmals The Straight Story. Auch wenn Mulholland Drive, Lost Highway, Twin Peaks oder sein Debüt Eraserhead naheliegender wären, aber am Ende sind es vielleicht doch die einfühlsamen und realistischeren Emotionen, die ins Herz treffen und zuerst aufkommen.
Bavarian schrieb:
Habe mich in den letzten Tagen nochmals intensiver mit dem Film auseinandergesetzt, u. a. in Form des Bonusmaterials auf dem Mediabook. Es ist schon bedauerlich wie bezeichnend, dass das Drehbuch damals von so vielen Studios und Produzenten abgelehnt wurde, mit der Begründung, niemand wolle sich ein Drama über "solch ein Ungeheuer" ansehen. Womit das gesellschaftskritische Statement, dass das Werk bearbeitet, paradoxerweise absolut unterstrichen wird. Umso wunderbarer, dass Mel Brooks, der eben nicht nur der Komiker war und ist, sondern viel Intellekt und Feingespür besitzt, das ganze endgültig ins Rollen brachte und einem kleinen Surrealisten zu einem solchen Elite-Drama mit prestigereichem Ensemble verhalf, das letztendlich Oscar-Geschichte schrieb. Und das gleich in vielerlei Hinsicht (acht Nominierungen + Gründung/Reform von Kategorien).
Glücklicherweise ist der Film dadurch genau da gelandet, wo er wohl hin sollte.
Bavarian schrieb:
"You´re a madman, I love you!"