Claire Danes
Claire Danes ist unter Hollywoods Jungstars eines der vielversprechendsten Talente. In ihren bisherigen Filmen - gar nicht so wenige angesichts ihrer Jugend - bewies sie bereits eine große Bandbreite, und auch einen Golden Globe kann sie bereits ihr eigen nennen. Der Startschuss für eine künstlerische Karriere fiel bei Claire Danes im Alter von sechs Jahren, als sie mit Kursen in klassischem Tanz begann. Drei Jahre später nahm sie schon Schauspielunterricht am renommierten Lee Strasberg Theatre Institute. Das ist insofern ungewöhnlich, als ihre Eltern keinesfalls aus der Show-Branche waren. Ihr Vater war Computerberater, ihre Mutter Künstlerin.
Ihr Filmdebüt gab Claire Danes im Alter von elf Jahren in einem von Milos Forman produzierten Studentenfilm, "Dreams of Love" (1990), in dem sie ein misshandeltes Kind spielte. Im selben Jahr sah man sie auch erstmals im Fernsehen, und zwar in einer Folge von "Law and Order". 1992 wollte Steven Spielberg sie für eine kleine Rolle in "Schindlers Liste", aber Claire Danes winkte zu Gunsten der kurzlebigen TV-Serie "My So-Called Life" ab - beinahe eine fatale Fehlentscheidung. Doch dann erhielt sie für ihren Serienauftritt immerhin den Golden Globe.
Und ihren ersten großen Kinoauftritt bekam sie schließlich doch: in der Literaturverfilmung "Betty und ihre Schwestern" (1994) mit Winona Ryder und Susan Sarandon. Gilliam Armstrong inszenierte diese x-te Filmversion eines beliebten pädagogischen Erbauungsbuches. Das Ergebnis war ziemlich lahm, aber Claire Danes fiel auf. Wieder neben Winona Ryder erschien sie 1995 in "Ein amerikanischer Quilt" von Jocelyn Moorhouse. Nach weiteren Nebenrollen, zum Beispiel in Jodie Fosters "Familienfest und andere Schwierigkeiten" (1995) hatte Claire Danes ihren endgültigen Durchbruch mit einer Rolle, die klassischer nicht hätte sein können: An der Seite von Mädchenschwarm Leonardo DiCaprio stand sie in Baz Luhrmanns rasanter, mächtig auf Zeitgeist getrimmter "Romeo und Julia"-Adaption vor der Kamera.
Seither hat Claire Danes sowohl Talent für komische als auch für dramatische Rollen bewiesen. Komisch war sie in Oliver Stones Wüstenkrimi "U-Turn - Kein Weg zurück" (1997). Hier zählte sie zu einem Starensemble um Sean Penn, Jennifer Lopez, Nick Nolte, Jon Voight sowie Joaquin Phoenix, dessen naiv-doofe Teenie-Freundin sie darstellte. Ihr vor Eifersucht stets überkochender Lover nennt sich TNT, ist aber ein Hohlkopf, der sich dauernd mit Sean Penn anlegt, obwohl der doch gar nichts von Claire Danes will. Das bringt dem Film ein paar verdiente Lacher.
Dramatisch war ihre Rolle dagegen in Francis Ford Coppolas gelungener John-Grisham-Verfilmung "Der Regenmacher" (1997) mit Matt Damon und Danny deVito. Diesmal spielte Claire Danes - im beinahe größtmöglichen Kontrast zu "U-Turn" - die überhaupt nicht komische Rolle einer jungen Ehefrau, die von ihrem Ehemann permanent misshandelt wird. Mit ihren jüngsten Auftritten hatte sie ein wenig Pech, weil die Filme nicht viel taugten. So sah man sie in Bille Augusts miserabler "Misérables"-Verfilmung (1998), der schlecht geschriebenen, aber dennoch witzigen Komödie "Gestern war ich noch Jungfrau" (1998) von Theresa Connelly und dem auch nicht viel besser geschriebenen Actionfilm "Mod Squad: Cops auf Zeit" (1999) nach einer 60er/70er-Jahre-TV-Serie.
Weitere Filme mit Claire Danes: "Brokedown Palace" (1998), "The Hours", "It's All About Love", "Igby", "Flora Plum" (alle 2002) sowie "Terminator 3 - Rebellion der Maschinen" (2003).
Ich mag sie! Besonders in Brokedown Palace und Terminator 3 hat sie mir sehr gut gefallen!