Ghostbusters (2016, Reboot, Paul Feig)

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    Es gibt 1.515 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Schwambo.

      In dem Artikel steht ja eine Menge drin. Interessant ist sicherlich dies:
      I mean, we’ll find out when Jason’s movie [Reitman, who is making a Ghostbusters sequel] comes out. If that goes through the roof, I’ll go: ‘Sure, I guess I made a mistake doing a reboot.’ But I will never apologise for it because I’m very proud of the movie.

      Also sollte Teil 3 von Reitman durch die Decke gehen, dann glaubt er also er habe mit dem Reboot einen Fehler gemacht. Aber entschuldigen wird er sich nicht, denn er ist sehr stolz auf das Reboot.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      -Ghostbusters (2016)

      Die gute Nachricht zuerst: Der Film ist besser als sein Ruf, hat mich stellenweise zum schmunzeln gebracht und manchmal sogar zum lachen.

      Die schlechte Nachricht? Es ist immer noch kein sonderlich guter Film. Der Cast ist in Ordnung, besonders Kristen Wiig, die mitunter das Beste ist, was SNL in den letzten 20 Jahren hervorgebracht hat. Kate McKinnon ging mir stellenweise mehr auf die Nerven, als dass sie dem Film gut getan hat (obwohl ich sie generell sehr gerne mag) und Melissa McCarthy spielt ihr übliches nervöses Geeky-Ding. Die Rolle ist mehr oder weniger direkt auf das zugeschnitten, was sie auch sonst tut und das ist okay, aber zwischenzeitlich leidder nicht mehr sonderlich originell. Der restliche Cast schwankt von anwesend (Leslie Jones) bis hin zu ziemlich witzig und gegen Charakter-spielend wie im Falle von Chris Hemsworth - ich denke, seine Szenen waren mitunter die besten im ganzen Filmen. Er hat die schiere Inkompetenz seines Charakters noch nicht mal im Ansatz versucht, charmant darzustellen, sondern hat mehr den Idioten gegeben, der stolz darauf ist, dumm zu sein. Da waren teilweise sehr witzige schauspielerische Entscheidungen dabei.

      Der Plot ist nicht der Rede wert und die Charakters-Arcs eigentlich nicht vorhanden. Warum Erin zunächst als die Skeptikern dargestellt wurde, die mit dem Paranormalen nichts zu tun haben will, nur um zehn Minuten später eine 180°-Wende zu vollziehen und voll in das Geschäft der Geisterjägerei investiert zu sein, ist die vielleicht fragwürdigste Entscheidung, die das Drehbuch gemacht hat. Darüber hinaus beschäftigt sich der Film eigentlich nicht tiefergehend mit seinen Figuren, sondern konzentriert sich auf ein Feuerwerk an kitschigen Effekten und Gags, die mal weniger (Dämon auf Pattys Schultern im Rockkonzert) und mal mehr funktionieren (mein Highlight dürfte wohl der Ed Mulgrave Jr.-Gag gewesen sein, den ich wirklich charmant fand). Das Ergebnis ist eine kurzweilige, wenn auch nicht sehr erinnerungswürdige Beschäftigung für einen faulen Sonntagnachmittag.

      Nachdem etliche Versuche von Dan Aykroyd und dem Studio fehlgeschlagen sind, die alte Bande für einen dritten Teil nochmals zu vereinen, und nachdem Harold Raimis 2014 leider verstorben ist, hat man sich auf eine Art Remake geeignigt, das mit den alten Filmen nur vom Namen und von der Idee her was gemeinsam hat und welches viele der ikonischen Bilder nur deswegen übernimmt, weil es Ghostbusters ist und um einen fadenscheinigen Wiedererkennungseffekt herzustellen. Das Problem ist für mich vielmehr, dass man nicht mal im Ansatz versucht hat, etwas eigenständiges zu entwickeln, das auf seinen eigenen beiden Beinen stehen könnte, ohne dass das Publikum ständig an zwei (damals) 30-Jahre alte Filme erinnert werden muss, so dass die endlosen Referenzen irgendwie funktionieren. War es nett, Bill Murray, Sigourney Weaver und Ernie Hudson Hallo sagen zu hören? Natürlich ist das cool gewesen. Wertet das den Film inhaltlich auf für dienjenigen, die die alten Dinger nicht kennen? Ich habe meine Zweifel. Und das ist der Punkt, der den Film in meinen Augen scheitern lässt: Jedes Remake oder Reboot - oder wie auch immer ihr es nennen wollt - kann nicht nur eine einzige Hommage sein, es muss auch als eigenständiges Werk funktionieren. Ghostbusters (2016) ist keine Fortsetzung, weil die alten Filme plottechnisch klar ignoriert werden. Er ist funktioniert mehr wie ein 150 Millionen Dollar teurer Fanservice. Und das ist in meinen Augen einfach nicht genug.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Data schrieb:

      Die gute Nachricht zuerst: Der Film ist besser als sein Ruf, hat mich stellenweise zum schmunzeln gebracht und manchmal sogar zum lachen.


      Das stimmt - der ist wirklich besser als sein Ruf - auch wenn ich nicht lachen musste - aber einige nette Schmunzler waren dabei....
      Er kommt für mich nicht an die beiden Originalfilme ran - aber ist durchaus in Ordnung...
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....

      joerch schrieb:

      Data schrieb:

      Die gute Nachricht zuerst: Der Film ist besser als sein Ruf, hat mich stellenweise zum schmunzeln gebracht und manchmal sogar zum lachen.


      Das stimmt - der ist wirklich besser als sein Ruf - auch wenn ich nicht lachen musste - aber einige nette Schmunzler waren dabei....


      Das Jobinterview mit Chris Hemsworth war für mich eines der Highlights, das mich wirklich laut zum lachen brachte. Ich meine, das war nicht beabsichtigt - in gewisser Weise war ich eingestellt darauf, den Film zu hassen und meinen Lachmuskeln keine Reaktion zu erlauben -, aber ja, das war schon dämlich genug, um für mich zu funktionieren.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      For Harold Ramis steht am Ende des Abspanns. Dass sie sich nicht in Grund und Boden schämen. Während der neue Legacy-Film eine einzige Verbeugung vor den fiel zu früh verstorbenen Schauspieler und Regisseur ist, kann man hier nur als eine einzige Unverschämtheit bezeichnen. Hingerotzt und fertig. Film dito. Man wird ja als Filmfan stets vor harte Prüfungen gestellt. Neuauflagen sind doch auch nichts mehr was einem so richtig schockt. Ab und zu findet sich sogar eine positive Überraschung darunter. Spontan fällt mir das "Child's Play"-Remake ein, welches mich besser unterhielt als die letzten Sequels der Hauptreihe.

      Im Thread zum 3. Film schrieb ich die 3 wichtigsten Zutaten für das Funktionieren eines Geisterjäger-Filmes wären ulkige Geister, überzeugende Geisterjäger und ein umfassender charmanter Humor. Nichts von alledem ist hier zu finden. Es wird sogar auf eine richtig nervige Spitze getrieben. Manche Geister sehen aus als wären sie einem "Pokémon"-Film entsprungen. Der Film versprüht zudem so viel Charme und Humor wie die misslungenste Komödie, welche man sich auf die Schnelle vorstellen und sogleich wieder vergessen muss. Am schlimmsten agieren jedoch die 4 Hauptdarstellerinnen. Mir geht es nicht darum auf die vier Frauen los zugehen oder auf deren Geschlecht (was leider einige nicht lassen können), aber die Figuren welche sie hier repräsentieren sind einfach nur blamabel. Da kann kein Charme für mich als großen "Ghostbusters"-Fan aufkommen. Es ist eine Aneinanderreihung von peinlicher Situationskomik. Für mich ist das definitiv kein Humor. Wie wenn du vier Girlies unbemerkt im praktischen Physik-Unterricht filmst.

      Kein einziger angeblicher Gag, kein einziger Spruch und kein einziger Effekt-Shot brachte mich zum schmunzeln. Chris Hemsworth war allerdings zweimal kurz dran. Auch die Auftritte der "alten Garde" und das Mitmischen vom großen Charles Dance oder von Andy Garcia kann ich nicht als gelungen bezeichnen (muss man auch erstmal schaffen). Eine zweistündige Qual durch einen alles andere als lustigen Film, den man nun löschen kann, denn:

      Who you gonna call? Definitely not these chicks, we have Jason Reitman!

      Für dieses Schlamassel kann ich nur eine Bewertung vergeben:

      1 / 10 dem Boxoffice sei Dank nie weitergeführten Post-Credit-Szenen
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Hab den Film leztens auch gesehen, finde ihn sehr schwach, :nono: gerade auch wenn man ihn jetzt mit "Ghostbusters: Legacy" vergleicht. Hier bei "Ghostbusters" 2016 gefiellen mir die Hauptdarstellerinenn nicht, die Story nicht, ebenso sagten mir die Effekte nicht zu und lachen mußte ich auch sehr, sehr selten. (Fand aber Chris Hemsworth und auch die Gastauftritte der alten Darsteller nicht schlecht.) Aber das war's dann auch... Finde diesen Film braucht man nicht gucken.

      Gebe 2 von 10 Punkten

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Dr. Loomis“ ()

      Wenn man sich die Situation auf Rotten Tomatoes anschaut (bei ca. 400 bzw. 300 Kritiken):

      Reboot: Durchschnittswertung 6,50
      Legacy: Durchschnittswertung 6,20

      Wie man sieht waren da recht viele gute Kritiken dabei bei dem Durchschnitt. Scheinbar können nicht wenige mit dem Humor im Reboot was anfangen. :shrug: Jedenfalls zur Kenntnis genommen.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"

      Schwambo schrieb:

      Ich fand den Film ganz ok. Der Film hat einen guten Anfang, die Darstellerriege ist auch nicht so verkehrt und insgesamt ist der Film ganz unterhaltsam. Ghostbusters 3 punktet natürlich im Gegensatz zu diesem hier mit viel Nostalgie.


      Fand den auch vollkommen in Ordnung. Ich betrachte den 2016er losgelöst von den Originalen, dann funktioniert die ganze Sache auch. :uglylol: Aber ich kann es schon verstehen, wenn man nichts mit dem Film anfangen kann.

      Ist eben doch zu großen Teilen einfach Geschmackssache. Und wenn mir ein Film gefallen hat bzw. mich unterhält, dann ist mir das auch nicht peinlich. Selbst wenn alle anderen sagen:“Wie kann man nur?“ und mich als Filmbanause abstempeln oder mir gar die Intelligenz absprechen. Filme sind doch am Ende immer ein sehr subjektives Erlebnis.


      Beiträge weniger interpretieren wie es einem gefällt, sondern lesen UND verstehen.