Gladiator 2
Gestern dann auch im Kino gesehen
Nach vielen eher negativen Kritiken war ich auf das schlimmste vorbereitet. Aber hey so schlimm war es eigentlich gar nicht.
Klar, meilenweit davon entfernt, dem ersten Teil auch nur ansatzweise ebenbürtig zu werden, aber nen Totalausfall wie manche vor allem deutsche Kritiker meinten, war der Film nun auch nicht.
Story
Halt leider 0815. Scott und David Scarpa bedienen sich hier nur dem nötigsten. Gebrochener Held auf Rachefeldzug, eingebettet in (ziemlich frei ausgelegten) historischen Ansatz. Und um das dünne. Drehbuch zu kaschieren gibt es halt gefühlt alle 5 bis 10 Minuten ne Schlacht.
Schauspieler
Spielen hier eigentlich das, was das Drehbuch ihnen gibt. Paul Mescal ist ein toller Schauspieler, dass hat er unlängst in dutzenden Filmen bewiesen. Aus seiner eher flachen Rolle hier macht er das beste (inkl. Beeindruckenden Muskelaufbau). Allerdings lässt das schwache Drehbuch halt kaum zu, dass die Figur dem Zuschauer irgendwie sympathisch wird. Dafür hetzt Scott viel zu schnell von einer spektakulären Szene zur nächsten. Die ruhigen Momente wie im ersten Teil, kann man hier an einer Hand abzählen, weil Scott wohl der Meinung war Generation Tiktoks Aufmerksamkeitsspanne kann nicht mehr als 5 Minuten Ruhe bewältigen bevor gelangweilt zum Handy gegriffen wird.
Die anderen Schauspieler spielen ebenfalls nach Drehbuch. Bis auf Denzel Washington bekommt hier aber keine die Möglichkeit, irgendwie hervorzustechen.
Überhaupt hat man das Gefühl, Scott hat den Film nur auf Washington zugeschnitten.
Connie Nielsen und Pedro Pascal sind halt da. Die bei einigen viel kritisierten Kaiser-Zwillinge (die in der Realität nie welche waren) empfand ich wiederum als gar nicht so nervig und überdreht wie viele meinen.
Fred Hechinger und Joseph Quinn spielen die meiner Meinung nach sogar ziemlich gut.
CGI
UFF, Licht und Schatten. Die Anfangsschlacht fand ich ziemlich gut inszeniert. Danach wurde es aber zunehmend mieser.
Das negative Highlight waren eindeutig die Affen, die wirklich furchtbar grottig aussahen. Das Nashorn ging, die Seeschlacht wiederum war so mittelmäßig Ok.
Das Problem bei historischen Filmen ist, dass einem schlechte CGI komplett aus den Filmgeschehen reißt und dies war hier leider mehrmals der Fall.
Während man vor 20 Jahren vieles sicherlich noch verziehen hätte, müssen sich gerade historische Sachen im Zeitalter von Game of Thrones aber durchaus Kritik gefallen lassen. Vor allem wenn man das Budget des Films anschaut.
Ich weiß auch nicht was Scott da jetzt zu getrieben hat, es nicht bei den reinen Gladiatorenkämpfen zu belassen sondern unbedingt in jeder Szene noch einen drauf setzen zu müssen?
3. Akt
Hier hatte ich dann meine größten Probleme mit dem Film. Mal abgesehen davon, dass nahezu der halbwegs vorher noch da gewesene historische Hintergrund komplett über den Haufen geschmissen wird, gestaltet Scott den finalen Teil des Films zur
Spoiler anzeigen
Fazit:
Hat es hier jetzt ne Fortsetzung gebraucht? Nicht wirklich. Braucht es sogar noch einen dritten Teil, auf gar keinen Fall.
Aber so schlecht wie man es von einigen hört, ist "Gladiator 2" nicht geraten. Der Film kann unterhalten, Popcornkino passt glaube ich am besten. Die große Leinwand kann viele Schwächen des Drehbuches noch kaschieren und bietet eine gute Atmosphäre für den historisch-Fictionalen Trip.
Gestern dann auch im Kino gesehen
Nach vielen eher negativen Kritiken war ich auf das schlimmste vorbereitet. Aber hey so schlimm war es eigentlich gar nicht.
Klar, meilenweit davon entfernt, dem ersten Teil auch nur ansatzweise ebenbürtig zu werden, aber nen Totalausfall wie manche vor allem deutsche Kritiker meinten, war der Film nun auch nicht.
Story
Halt leider 0815. Scott und David Scarpa bedienen sich hier nur dem nötigsten. Gebrochener Held auf Rachefeldzug, eingebettet in (ziemlich frei ausgelegten) historischen Ansatz. Und um das dünne. Drehbuch zu kaschieren gibt es halt gefühlt alle 5 bis 10 Minuten ne Schlacht.
Schauspieler
Spielen hier eigentlich das, was das Drehbuch ihnen gibt. Paul Mescal ist ein toller Schauspieler, dass hat er unlängst in dutzenden Filmen bewiesen. Aus seiner eher flachen Rolle hier macht er das beste (inkl. Beeindruckenden Muskelaufbau). Allerdings lässt das schwache Drehbuch halt kaum zu, dass die Figur dem Zuschauer irgendwie sympathisch wird. Dafür hetzt Scott viel zu schnell von einer spektakulären Szene zur nächsten. Die ruhigen Momente wie im ersten Teil, kann man hier an einer Hand abzählen, weil Scott wohl der Meinung war Generation Tiktoks Aufmerksamkeitsspanne kann nicht mehr als 5 Minuten Ruhe bewältigen bevor gelangweilt zum Handy gegriffen wird.
Die anderen Schauspieler spielen ebenfalls nach Drehbuch. Bis auf Denzel Washington bekommt hier aber keine die Möglichkeit, irgendwie hervorzustechen.
Überhaupt hat man das Gefühl, Scott hat den Film nur auf Washington zugeschnitten.
Connie Nielsen und Pedro Pascal sind halt da. Die bei einigen viel kritisierten Kaiser-Zwillinge (die in der Realität nie welche waren) empfand ich wiederum als gar nicht so nervig und überdreht wie viele meinen.
Fred Hechinger und Joseph Quinn spielen die meiner Meinung nach sogar ziemlich gut.
CGI
UFF, Licht und Schatten. Die Anfangsschlacht fand ich ziemlich gut inszeniert. Danach wurde es aber zunehmend mieser.
Das negative Highlight waren eindeutig die Affen, die wirklich furchtbar grottig aussahen. Das Nashorn ging, die Seeschlacht wiederum war so mittelmäßig Ok.
Das Problem bei historischen Filmen ist, dass einem schlechte CGI komplett aus den Filmgeschehen reißt und dies war hier leider mehrmals der Fall.
Während man vor 20 Jahren vieles sicherlich noch verziehen hätte, müssen sich gerade historische Sachen im Zeitalter von Game of Thrones aber durchaus Kritik gefallen lassen. Vor allem wenn man das Budget des Films anschaut.
Ich weiß auch nicht was Scott da jetzt zu getrieben hat, es nicht bei den reinen Gladiatorenkämpfen zu belassen sondern unbedingt in jeder Szene noch einen drauf setzen zu müssen?
3. Akt
Hier hatte ich dann meine größten Probleme mit dem Film. Mal abgesehen davon, dass nahezu der halbwegs vorher noch da gewesene historische Hintergrund komplett über den Haufen geschmissen wird, gestaltet Scott den finalen Teil des Films zur
reinen Denzel Washington Show.
Die sonst mysteriöse, im Hintergrund stehende und beobachtende kluge Figur, wird plötzlich zum Hauptschurken gemacht und Scott macht dies per Drehbuch so krampfhaft schlecht, dass mich das echt geärgert hat.
Denzels Figur spielt die Zwillinge gegeneinander aus, dann den Rat, will dann Lucilla öffentlich hinrichten, tötet sie dann im ganzen Chaos noch sinnfrei selbst (obwohl sein Plan es doch eigentlich war als strahlender Held dazustehen) und will dann noch in den Krieg ziehen. Dies alles wird in so einem Highspeed-Tempo abgespult, dass selbst Denzel Washingtons Schauspiel dies nicht mehr retten kann.
Und dafür das man seine Figur dann in Windeseile zum Superschurken aufbaut, ist dann das große Finale ziemlich lau, indem sich er und Paul Mescal kurz mal in nem Fluss prügeln.
Die sonst mysteriöse, im Hintergrund stehende und beobachtende kluge Figur, wird plötzlich zum Hauptschurken gemacht und Scott macht dies per Drehbuch so krampfhaft schlecht, dass mich das echt geärgert hat.
Denzels Figur spielt die Zwillinge gegeneinander aus, dann den Rat, will dann Lucilla öffentlich hinrichten, tötet sie dann im ganzen Chaos noch sinnfrei selbst (obwohl sein Plan es doch eigentlich war als strahlender Held dazustehen) und will dann noch in den Krieg ziehen. Dies alles wird in so einem Highspeed-Tempo abgespult, dass selbst Denzel Washingtons Schauspiel dies nicht mehr retten kann.
Und dafür das man seine Figur dann in Windeseile zum Superschurken aufbaut, ist dann das große Finale ziemlich lau, indem sich er und Paul Mescal kurz mal in nem Fluss prügeln.
Fazit:
Hat es hier jetzt ne Fortsetzung gebraucht? Nicht wirklich. Braucht es sogar noch einen dritten Teil, auf gar keinen Fall.
Aber so schlecht wie man es von einigen hört, ist "Gladiator 2" nicht geraten. Der Film kann unterhalten, Popcornkino passt glaube ich am besten. Die große Leinwand kann viele Schwächen des Drehbuches noch kaschieren und bietet eine gute Atmosphäre für den historisch-Fictionalen Trip.