Als ich diesen Film zum ersten Mal gesehen hab, hab ich mich damit ein bisschen schwer getan, weil der Roman schon lange vorher zu meinen Lieblingsbüchern gehörte. Inzwischen gefällt mir die Verfilmung aber ganz gut. Malcolm McDowell verkörpert Alex sehr überzeugend, seine Ich-Bezogenheit und Gefühllosigkeit gegenüber anderen, seine Arroganz und seine Brutalität. Auch sonst macht der Film einen guten Eindruck. Die durchkomponierten Bilder wirken zusammen mit der eigentlich eher unpassenden fröhlichen oder feierlichen Musik verstörend und das Ganze verbreitet eine kühle und triste Atmosphäre. Was mich allerdings ein bisschen stört, ist das Überzeichnete, was dem Film etwas Groteskes gibt und eine Distanz zum Geschehen schafft. Im Buch dagegen wirkt die Darstellung realistischer und ich fühlte mich mehr in die Geschichte reingezogen, auch weil sie von Alex selbst erzählt wird, was sich ja nun leider im Film schlecht darstellen lässt. Letzteres sorgt auch dafür, dass ich Alex hier eher neutral betrachte, während ich mit dem Buch-Alex stellenweise schon ein bisschen Mitleid habe. Für sich betrachtet finde ich den Film deshalb durchaus gelungen, im Vergleich zum Buch schneidet er aber schlechter ab.
8/10
8/10