Zodiac [David Fincher]

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    Es gibt 420 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Bavarian.

      Ich finde gerade an Zodiac sieht man, was für ein Genie David Fincher eigentlich ist. Der Film ist durchweg ein Meisterwerk. Die Kamerabewegungen, das Setting, die Atmosphäre. Das passt alles großartig zusammen und ist klasse in Szene gesetzt und zeigt, das man aus wenig soooo viel machen kann.

      Daher achte ich, wenn ich mir den Film anschaue, auf so viele Kleinigkeiten, die mich aufs neue überraschen, dass der Film für mich gar nicht langweilig werden kann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Tweety“ ()

      Zodiac DC

      Gestern zum zweiten man Fincher’s Zodiac gesehen; diesmal den DC. Wobei das eigentlich nicht so wichtig ist denn die zusätzlichen bzw. veränderten Szenen machen den Film nicht viel besser oder schlechter. Wer also mit der Kinofassung von Zodiac schon nicht viel anfangen konnte wird nach dem DC seine Meinung nicht ändern.

      Mir hatte Kinofassung eigentlich ganz gut gefallen obwohl ich schon etwas enttäuscht war. Beim zweiten Ansehen hat mir der Film dann doch schon etwas besser gefallen als beim ersten Anschauen. Vielleicht weil man beim ersten Mal etwas anderes erwartet hat und nun quasi weiß wodrauf man sich einlässt. Auch wenn er dramaturgisch leichte Schwächen (Spannung nicht konstant sondern nur bei manchen Szenen) auf weißt kann er durch seine aufwendigen und äußerst gut recherchierten Ermittlungen (wer das Making-Of und die Doku auf Disc 2 gesehen hat, weiß wie genau) punkten. Bei mir hats wie gesagt erst beim zweiten Mal gefunkt und ich fand ihn auch unterhaltsamer als vorher. Auch die Darstellung der Zeit ist hier wirklich gut gelungen: Kostüme, Autos, Set Design. Hier hat man seine Hausaufgaben gemacht.

      Wie oben schon erwähnt waren die Veränderungen im DC nicht schwer groß. Aaaaber die klasse Schwarzblende mit den verschiedenen Musikstücken und den angerissenen wichtigen Ereignissen sowie die Szene als Toschi und Armstrong mit ihrem Chef dem Anwalt nochmal alle Fakten gegen den Verdächtigen aufzählen um den Durchsuchungsbefehl zu bekommen, fand ich sehr gut. (jaja...der Satz is zu lang :P)

      Was an Zodiac so anders ist, dass er sich nicht großartig mit den Opfern oder dem Täter selbst beschäftigt. Die Ermittlungen bzw. die ermittelnden Polizisten/Karikaturisten^^ sind es die Fincher beleuchtet. Gerade das stieß vielleicht einigen Leuten sauer auf die einen etwas anderen Serienkillerfilm erwartet haben. Ging mir aber genauso... :D

      Sehr interessanter Serienkillerfilm der sehr akribisch die Ermittlungen sowie das Leben der Ermittler (Tosci, Graysmith) beleuchtet

      8,5/10
      "Directing ain't about drawing a neat little picture and showing it to the cameraman. I didn't want to go to film school. I didn't know what the point was. The fact is, you don't know what directing is until the sun is setting and you've got to get five shots and you're only going to get two."

      David Fincher
      Original von Tyler Fincher
      Zodiac DC
      Was an Zodiac so anders ist, dass er sich nicht großartig mit den Opfern oder dem Täter selbst beschäftigt. Die Ermittlungen bzw. die ermittelnden Polizisten/Karikaturisten^^ sind es die Fincher beleuchtet. Gerade das stieß vielleicht einigen Leuten sauer auf die einen etwas anderen Serienkillerfilm erwartet haben. Ging mir aber genauso... :D


      Genau aus dem Grund mag ich den Film sehr. Denn so ist nunmal die Polizeiarbeit, da fliegen nicht jeden Tag Autos durch die Luft und Polizisten springen durch Fenster und schießen rum.
      Da kann sich ein Fall schonmal über 20 Jahre hinziehen ohne ein Anhaltspunkt. Und gerade weil der Film dermaßen historisch schon fast korrekt inszeniert wurde, kann man hier wirklich deutlich sehen, was eigentlich Polizeiarbeit auch sein kann und wie die beteiligten Personen damit umgehen.
      "Zodiac" [Regisseur / USA ´07] - 8,75 / 10

      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :halbstern: :stern2:

      Meine Zweitsichtung des Fincher-Films nach nun einigen Jahren. Habe ihn diesmal wohl sogar noch ein Stück intensiver erlebt, als damals. Mir gefällt, wie die Verantwortlichen den Film angegangen sind. Hier lässt Fincher gewiss inszenatorisch nicht so die Sau raus, wie bei einem "Fight Club", nein. Er fängt die Bilder gefasst, kühl und authentisch ein, was "Zodiac" eine ganz besondere Note verleiht. Ebenso feilte man nicht allzu ausufernd an der Charaktertiefe, was sich über einen solch riesigen Zeitraum, über welchen sich das Werk erstreckt und dem damit einhergehend üppigen Umfang, nur anbietet. Und doch hatte man im letzten Drittel die nötige Verbundenheit zu Jake Gyllenhaal´s Rolle aufgebaut, um ebenfalls auf dramatischer Ebene ein wenig mitfiebern zu können. "Zodiac" legt den Schwerpunkt aber ganz eindeutig auf die Geschichte selbst und mit dieser Entscheidung lag man goldrichtig. Authentisch wirkende Ermittlungsarbeit, die den Zuschauer in ein ewiges Auf- und Ab versetzt, das war die Marschroute. Das Licht am Ende des Tunnels erahnhbar, doch dann wieder der Dämpfer. Man war selbst betroffen. Mit den zahlreichen Indizien wird der Zuschauer selbst zum Ermittler, versucht sich Dinge zu erschließen und zu kombinieren, ähnlich hilflos wie die Protagonisten selbst. Grandios und vorallem vielschichtig geschildert. Dann gab´s auch die subtilen, aber höchst spannenden Momente, welche das Erlebnis immer wieder anheizten. Der Film beweist perfektes Timing und weiß ganz genau, wann wieder neue Impulse gesetzt werden müssen, um die Intensität hochzuhalten. Gut gespielt, trotz ruhiger Gangart und stolzer Laufzeit immer spannend und stilsicher inszeniert. Nach "Fight Club" und "Sieben" mein Liebling vom werten Regisseur. Geiles Teil.






      Nach langer, langer Zeit mal wieder gesehen. Ich bin gar nicht sicher, ob ich den nur im Kino gesehen habe oder danach auch nochmal.

      Ja, der Film ist sperriger als so manch anderes von Fincher. Das liegt aber mitunter auch an der Vorlage und an der langen Zeitspanne, die der Film abdeckt. Irgendwann fällt ein Name, der eine Stunde vorher schon mal fiel, und man muss erstmal überlegen. Aber ich verstehe, dass das Drehbuch hier selektieren musste. Es gibt sicherlich einige Ungereimtheiten, so frage ich mich zum Beispiel, ob die
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      Uhr an der linken Hand von Allen beim Verhöhr ein Filmfehler ist oder ob sie wirklich links getragen wurde und die Ermittler geschlafen haben. Er sagte, er sei Beidhänder, würde aber mit links schreiben - dann würde er seine Uhr aber eigentlich am rechten Handgelenk tragen. Toschi gibt er die Uhr auch mit seiner rechten Hand.


      Die Atmosphäre des Films ist aber unschlagbar, und für Fans der Fincher-Kamera gibt es auch einiges zu sehen.

      Ich war nach meinem Kinobesuch ein wenig enttäuscht, aber ich muss sagen, dass der Film nun wesentlich besser funktionierte. Ich wusste, was auf mich zukommt. Sicherlich wirkt er immer noch teilweise etwas unrund, aber es ist und bleibt ein guter Film. Und die Inszenierung ist großartig.
      Break through the surface and breathe.
      Eine von Zodiacs verschlüsselten Nachrichten (Chiffre), bekannt als "340 cipher", wurde nach 51 Jahren laut FBI endlich entschlüsselt.

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      ​“I hope you are having lots of fun in trying to catch me that wasn’t me on the TV show which brings up a point about me I am not afraid of the gas chamber because it will send me to paradice all the sooner because I now have enough slaves to work for me where everyone else has nothing when they reach paradice so they are afraid of death I am not afraid because I know that my new life is life will be an easy one in paradice death.”


      nytimes.com/2020/12/11/us/zodiac-killer-code-broken.html

      Habe eh schon länger vor, mir den Film wieder anzusehen, auch un ihn mal mit "Memories of Murder" zu vergleichen. Ist bestimmt 10 Jahre her. Nehme diese Neuigkeit also als Anlass und gehe das dieses Wochenende an.

      Super Film, hab ihn aber schon lange nicht mehr gesehen. Deswegen weiß ich gar nicht, ob der aktuell Verdächtige da überhaupt auftaucht. Den Namen hab ich jedenfalls nicht gelesen.

      Aber meine mich zu erinnern das Fincher nach seiner Meinung gefragt wurde, wer für ihn nach der ganzen Recherche in Frage kommt und da war es wohl Arthur Leigh Allen. Bin mir aber nicht mehr 100% sicher.

      Der Film mutiert immer mehr zu einem meiner Lieblinge. Ich hätte schwören können, dass ich in den letzten Monaten mal eine ausführlichere Kritik an dieser Stelle geschrieben habe. Pingelig, detailliert recherchiert und genau so vorgetragen, ohne dabei je langweilig zu sein. Ganz im Gegenteil, das ist Mords-spannend und unterhaltsam zugleich. Und dann schafft es der Krimi auch noch richtig gruselig zu sein. Also in der zweiten Hälfte zog es mir das ein oder andere mal die Gänsehaut auf. Da erkennst du wie gut dieser David Fincher wirklich ist. Grandios. Und dann spielt auch noch John Carroll Lynch einen gewissen Arthur Leigh. Das hat gereicht.

      "Zodiac" (ob im DC oder nicht) könnte ich mir im Monatstakt anschauen. Dem würde ich glatt eine 10 / 10 geben.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      @KBBSNT und auch auf deine Meldung im Breaking News-Thread bezogen:

      Die Identität des Zodiacs wurde über die Jahre schon so oft ausgemacht, ich hab aufgegeben, mitzuzählen. Die Beweise, die das Team hier vorlegt und die ihn mit den Zodiac-Morden in Verbindung bringen, basieren ja vor allem auf Indizien. Wohl kaum die Basis für eine Anklage mit Aussicht auf Verurteilung. Mal abwarten, wie das FBI die Sache bewertet, das den Fall nach wie vor als Offen betrachtet. Ich bezweifle, dass es zu einem zweiten Golden State Killer-Szenario kommt, auch wenn ich den überlebenden Opfern und den Angehörigen durchaus den Seelenfrieden gönnen würde, den sie so dringend brauchen.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Als ich "Zodiac" zum ersten Mal gesehen habe, ich glaube sogar im Kino, hat mir der Film nicht besonders zugesagt. Das ist heute anders. Je öfter ich ihn sehe, um so faszienierenter bin ich von Fincher's Werk, weil es mit jeder Sichtung etwas neues zu entdecken gibt. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, warum er mit damals nicht gefallen hat. Heute zähle ich ihn jedenfalls zu meinen Lieblings-Filmen von Fincher, gleich neben "Sieben" und "The Game". Darüber hinaus würde ich garnicht wissen wollen, wie die Identität des Killers, das würde dem Film auf irgend eine Weise den Mythos nehmen.
      s-l500

      Emily schrieb:


      Ich glaube, es war die Erwartungshaltung, einen 2. Sieben zu bekommen. Ohne dies funktioniert der Film ganz gut.

      Es wäre allerdings auch mal interessant, wenn ein wirklich guter Regisseur einen Thriller dreht, der sich mehr auf den Zodiac konzentriert. Im gleichen Jahr in dem Finchers Meisterwerk erschienen ist (also 2005), da ist übrigens auch ein solcher Thriller veröffentlicht worden - "Der Zodiac Killer". Nun, der ist wirklich sehr enttäuschend, ein kleiner unbedeutender Low Budget-Film. Aber er hat eine richtig gute Szene, sofern ich mich noch erinnere. Da stalkte der Killer im mehr oder weniger bekannten Outfit ein Paar und die Szene ist gar nicht mal schlecht inszeniert, sogar richtig spannend.

      Übrigens spielt der Schauspieler Philip Baker Hall in beiden Filmen mit. Eine ulkige Info am Rande.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Für nich ist" "Zodiac-Spur des Killers", neben "Sieben", David Fincher's bester Film. Ich mag ihn , wenn man sie vergleichen will, sogar noch etwas lieber. Er ist mit mein Lieblings-Serienkiller-Film. Liegt auch daran das ich die Geschichte des Zodiac-Killers fasiniererend und interessant finde.
      Ich gebe "Zodiac-Spur des Killers" 10 von 10 Punkten.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Dr. Loomis“ ()

      Hab mir die Tage spaßeshalber mal die Unterhaltungen von anno damals durchgelesen, um zu sehen, was ich zu dem Film einst geschrieben hatte. Dabei sind auch die Unterhaltungen zwischen mir, @kane und @-=Zodiac=- (und einer Vielzahl anderer) aufgepoppt, die ein paar wirklich interessante Einsichten ergeben haben. Was waren das für verrückte Zeiten, als auf Movie-Infos noch über Filme diskutiert wurde. Irre. :tongue:

      Meine Kritik von damals zeigt mir, dass auch ich zunächst nicht voll umfänglich begeistert gewesen bin nach der Ersichtung im Kino. Ich erinnere mich noch daran, dass mein Gefühl war, dass es dem Film an Gradlinigkeit fehlte und er zu viele ausschweifende Fakten in seiner Narrative vereinen wollte, die am Ende nicht zusammenkamen. Ich denke, das kann man ihm noch immer vorwerfen, im Sinne von, dass er erzählerisch mehr wie eine dramatisierte Dokumentation fungiert, denn als typisches, in drei Akte aufgegliedertes Drama, dem es von Natur aus an einer Auflösung fehlt, wie man das halt so gewohnt ist. Ich fand ihn toll, aber mit Abstrichen.

      Und loslgelassen hat er mich dennoch nie und ich bin immer und immer wieder zurückgekommen, um mir noch einmal anzuschauen, was ich mittlerweile für Finchers Meisterwerk und einen der besten Filme aller Zeiten halte. Was ich beim ersten Mal noch als Schwäche angesehen hatte, halte ich mittlerweile für die größte Stärke des Films: Diese unerschütterliche Sturköpfigkeit, sich rein an die Fakten zu halten, wie sie über Ermittlungsberichte und Zeitzeugenaussagen festgehalten wurden, bis hin zum Casting verschiedener Zodiacs, die je nach Mord und Zeugenbeschreibung unterschiedliche Statur und Aussehen hatten. Und ich betrachte diesen Anti-Climax zwischen Graysmith und Allen noch immer für die mit Abstand beste finale Konfrontation zwischen einem Helden und seinem Bösewicht, die ich jemals in irgendeinem Film gesehen habe. Mir läuft es, wenn ich nur daran denke, wieder kalt den Rücken runter.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase