The Sopranos [HBO]

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    Es gibt 521 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Burning.

      So da bin ich kurz noch mal, da es ja schon ein paar Monate her ist und ich nicht viel Zeit habe (aber auch wenig Lust).

      Die Sopranos sind sehr wohl eine Satire.
      David Chase hat selbst gesagt, dass die Show als "satire of American corporate life" konzipiert war.
      Dass die Serie u.a. auch Stoff an manchen Ami Unis ist, muss man ja nicht erwähnen. Um Bezüge zur realen Welt herzustellen, der offensichlichste und grob umrissene wäre wohl der Niedergang, der Verfall des "amerikanischen Systems" bzw Kapitalismus allg. Wo ist der Unterschied zwischen bspw. Goldman Sachs & Co und den Sopranos? Wo stehen wir derzeit? Stehen wir nicht am Rande eines System Kollapses? Ein Zitat von Dr. "Couze" Cusamano lautete ja auch so ungefähr "the only difference between the Mob and corporate America is that the Mob kills people." Naja, ob er mit "the difference" richtig liegt, lassen wir mal außen vor. Was hat man aus der Finanzkrise gelernt? Genauso nichts. Es geht weiter mit den Deals, der Korruption und andere Verbrechen, koste es was es wolle.

      Ich bitte euch, wer die Gemeinsamkeiten der realen Welt und deren Machern nicht mit der kleinen Welt der Sops in Zusammenhang bringen kann, der hat wirklich gepennt.

      Auch der cut to black ist doch nichts anders (IMO) als ein düsterer Blick weg von Tony S. auf die reale Welt geschaut. Ein sarkastisches "Don't stop (believing)" dass die Einsicht kommen und sich was ändern könnte. Ach was. Stattdessen geht es wohl eher "on and on and on and on" in unserer Welt (als auch dort mit Tony). Als wolle uns Chase mit dem abrupten cut ins Gesicht schreien "Stop, stop it. Do you really wanna see more of this and them? Are you kidding me" Auch das sekundenlange Schwarz ist eine Art Resignation. Stattdessen wird diskutiert ob Tony tot ist oder nicht. Kindisch. Mit "It's all there" meint er wohl viel eher, dass er all dass zeigte, was falsch läuft. Und wenn dann noch Leute wie Tony als "cool" oder "Kumpel, mit man gern mal ein Bier tinken gehen würde" bezeichnet werden, dann läuft erst recht was falsch. Sind wir wieder bei der Resignation.

      Desweiteren wird der Verfall diverser Werte aufgezeigt, der mit dem rücksichtslosen Turbokapitalismus einhergeht.

      Na und Prozac, fast jeder Amerikaner geht zum Psychotherapeuthen. Volkskrankheit Nr. 1: Depression. Dutzende Amerikaner im Selbstmitleidssumpf etc. Der erste Satz von Tony in der Serie lautete ja auch sogleich "The best is over". Ja was für eine Einstellung zum Leben.

      Und zu den Psychotherapheuten hat ja Chase eh seine Meinung. Deshalb wird ja auch Melfi als unfähig von ihm dargestellt.

      Dann haben wir noch den Verfall der nuclear family ...

      als auch Verdummung der Jugend wegen noch unfähigerer Eltern, der am Ende doch noch durch Beziehungen alles ohne Anstrengung in den Arsch geblasen wird.

      Aber natürlich ist die Serie auch ein Erfolg gerade deswegen, weil sich nahezu jeder mit den auch vorhandenen alltäglichen Problemen eines Tony Sopano identifizieren kann. Auch ein Verbecher hat mit ähnlichen Alltagsprobleme zu kämpfen wie ein average Joe.

      Ach es gäbe noch soviel zu schreiben, mir fehlt aber die Lust schon wieder. Vielleicht irgendwann.

      Na und zu dem Typen, der was von eindimensional quakt. Tony aber auch z.B.Carmela und andere sind ja wohl mit die vielschichtigsten TV Charakter überhaupt. Ist ja lachhaft von eindimensional zu schwätzen. Höre ich zudem das erste Mal. Nicht umsonst wurde ja auch von anderen Sendern das Konzept des Antiheroes aufgegriffen, weil man den Erfolg und die neue TV Qualität kopieren wollte. Überwiegend mehr schlecht als recht. Es kam zur Inflation von Antiheroes Im Fernsehen.

      Zu The Wire, die Serie ist wohl eine der ganz wenigen auf gleichen Niveau. Die Sopranos zeichnet den Verfall anhand eines Blicks innerhalb eines Personenkreises während the Wire einen eher dokumentarischen Blick auf eine ganze Stadt wirft und den Verfall des Systems offenlegt. Einen Vorteil den die Sopranos als Serie haben ist, dass die Show einen höheren Wiederanschauwert hat.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „pauli“ ()

      Dein Roman liest sich ganz gut, meines Erachtens aber am Thema vorbeigeschrieben. Das Prädikat "realistisch", das du in fast jeder Rezension über die Sopranos liest, ist mit dem Begriff Satire unvereinbar. Satire wird durch starke Übertreibung und Ironie an Personen und Ereignissen erzeugt, zwei Dinge die ich nur in geringem Maße bei den Sopranos erkennen kann. Natrl. kann man alles, was bei den Sopranos passiert, auf die amerikanische Gesellschaft münzen, das kann man auch beim Paten machen, aber deshalb ist die Serie per Definition noch lange keine Satire. Dein überzeugendstes Argument ist noch das Zitat von Chase.

      Dann bis in zwölf Monaten, wenn du wieder Lust hast.
      Original von Winnfield
      Satire wird durch starke Übertreibung und Ironie an Personen und Ereignissen erzeugt, zwei Dinge die ich nur in geringem Maße bei den Sopranos erkennen kann.

      Der Witz ist doch, dass die "Sopranos" quasi nebenbei auch eine Satire sind. Oder zumindest reichlich Elemente davon enthalten.

      Die ersten Zeilen aus einem treffenden FAZ-Artikel zu "Breaking Bad" könnten genauso gut auf die "Sopranos" gemünzt sein - u.a., was die schwierige Einordnung in ein Genre betrifft.

      Diese Serie ist eine Zumutung. Das fängt schon damit an, dass sie ihre Zuschauer konsequent im Unklaren lässt, um welches Genre es sich überhaupt handelt. Hat man sich gerade in dem wohligen Gefühl eingekuschelt, eine schwarze Komödie zu schauen, reißt sie einem mit schockierend ernsten Wendungen und einer grausamen Gnadenlosigkeit gegenüber ihren Figuren den Boden unter den Füßen weg. Andererseits lässt sie gerade in die düstersten Momente des Dramas gern Knalleffekte von unfassbarer Komik platzen.

      Ungemütlich macht sie es dem Zuschauer aber auch in der Frage, wie er sich zu den Charakteren und ihren Entscheidungen verhalten soll. (...)

      faz.net/artikel/C30280/fernseh…alter-white-30033250.html

      Original von Winnfield
      Natrl. kann man alles, was bei den Sopranos passiert, auf die amerikanische Gesellschaft münzen, das kann man auch beim Paten machen

      Das kann der "Pate" schon deshalb nicht leisten, weil er Geschichte und Figuren im Vergleich zu den "Sopranos" sehr pathetisch zeigt, die Mafia als einen Club der großen Gesten präsentiert (konterkariert z. B. durch einen Tony Soprano, der im Bademantel herumschlürft) und sich dabei äußerst ernst nimmt. Die Trilogie konzentriert sich überwiegend auf die Mafia, während die "Sopranos" durch viele banale Begebenheiten deutlich mehr Bezug zu Gesellschaft und Alltagsleben haben. Die Serie zeigt dem "Paten" quasi dessen glorifizierende Grenzen auf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Atavist“ ()

      Original von The Fiend
      ist das eigentl. normal, dass bei der 3. staffel die erste dvd ein blanker silberling ist ohne frontaufdruck, weil man hier eine beidseitig bespielte dvd verwendet hat? war doch sehr erstaunt....v.a. weil das bei allen anderen staffeln dieser serie nicht der fall ist.


      Jap ist richtig so. Ist bei mir auch. :goodwork: Keine Panik alles ok. :D
      Original von The Fiend
      hehe, hab mir die box vor einer woche gekauft und war sie gestern umtauschen. dann hab ich sie heute ausgepackt und siehe da, es war wieder so ^^ na gut....muss ich dann mit leben. achso, eine frage noch.....
      ist die wirklich beidseitig bspielt? oder nur einseitig


      Versuch's mal, indem Du die DVD mal mit der einen Seite nach oben und dann mit der anderen Seite nach oben in einen DVD-Player einlegst. Kommt bei beiden EInlegepostionen ein Programm (im besten Falle diverse Folgen der Serie "Die Sopranos"), wirst Du wissen, ob die nun wirklich beidseitig bespielt ist oder nicht.

      Sorry, aber das ist der Post des Monats :goodwork:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Hulk“ ()

      Bin gerade dabei die 5. Staffel zu schauen. Das Ende der Serie naht. Wobei die 6. Staffel statt den üblichen 13 ganze 21 Episoden hat. Das heißt für mich noch 26 Mal Tony Soprano und dann werde ich mir als neue Serie endweder Six Feet under oder The Wire anschauen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „sladge“ ()

      Original von sladge
      Bin gerade dabei die 5. Staffel zu schauen. Das Ende der Serie naht. Wobei die 6. Staffel statt den üblichen 13 ganze 21 Episoden hat. Das heißt für mich noch 26 Mal Tony Soprano und dann werde ich mir als neue Serie endweder Six Feed under oder The Wire anschauen.


      Genieße es, besonders die letzten Folgen der beiden Staffeln :) Was würde ich dafür geben, das beides einfach nochmal erleben zu dürfen!!

      Mach danach mit "The Wire" weiter. Wenn du da mal drin bist, wirst du die Serie verschlingen. "Six Feet Under" ist da etwas langatmiger, wobei nicht unbedingt langweiliger. Kommt halt drauf an, worauf man steht - so wie immer halt ;)
      Staffel 6 ist eine Wucht. Aber nicht nur die letzten beiden Folgen, sondern die letzten 3 Folgen, wo das ganze erst anfängt *stichwort Modelleisenbahn*

      Und dann gab es noch eine andere Stelle wo ich total gebannt war, aber ich weiß nicht mehr welche Folge das war. Das war in nem Cafe und naja, was mit Zähnen ^^

      Und danach würd ich zwar auch empfehlen mit The Wire weiterzumachen, aber es ist ärgerlich das man nicht alle Staffeln sehen kann, wenn man nicht auf Importe zurückgreift. Da wär Six Feet Under schon im Vorteil.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „-=Zodiac=-“ ()

      Original von patri-x

      Mach danach mit "The Wire" weiter. Wenn du da mal drin bist, wirst du die Serie verschlingen. "Six Feet Under" ist da etwas langatmiger, wobei nicht unbedingt langweiliger. Kommt halt drauf an, worauf man steht - so wie immer halt ;)


      Schwierig, bei mir war es umgekehrt. Ich habe mit Six Feet Under gut starten können, zwischenzeitlich war es manchmal anstrengend dran zu bleiben, aber im gesamten eine großartige Serie (besonders gegen Ende hin).

      Mit The Wire hatte ich meine Probleme, wenn die Pilotfolge nur nicht so verdammt anstrengend und trocken wäre, hätte ich sie mit Sicherheit schon fertig gesehen. Ich bin auch mehrmals vorgewarnt worden, soll mich die ersten paar Folgen mehr oder weniger zwingen dran zu bleiben ... leider bisher nicht geschafft. Das hat nichts mit der Qualität der Serie zu tun, die Lobeshymnen sprechen für sich und ich bin auch zuversichtlich dass ich The Wire früher oder später sehen werde (zumindest steht sie noch auf meiner Must-See Liste).

      Sopranos ist großartig, leider aber nach der vierten Staffel abgebrochen und bis heute nicht zu Ende sehen können, zu viel Zeit vergangen um sie jetzt noch zu beenden. Dafür werde ich definitiv wieder von Staffel 1 an beginnen ... die Komplett-Box wird ja mittlerweile für gutes Geld angeboten.
      Bei mir ist es so. Ich schaue mittlerweile gerne Serien. Das war vor ein paar Jahren noch viel weniger. Aber ich bin jemand der nicht alle Staffeln am Stück anschaut sondern 3 Serien im Wechsel. Das ist abwechslungsreicher und man hat ein bisschen mehr Zeit das gesehene zu verdauen.

      Im Moment sind meine 3 Serien: How i met your mother, Sopranos und Dexter. Das finde ich eine fast perfekte Mischung. Comedy mit HIMYM, Anspruchsvolles Drama mit Sopranos und spannender Crime mit Dexter. Und das System ist für mich ganz passend. Also suche ich wieder eine Serie die in Punkto Anspruch, Charaktertiefe und Drama in der Top Liga spielt. Und da bin ich eben auf Six Feet Under und The Wire gekommen (auch Dank Eurer Bewertungen dieser Serien). Sehen möchte ich beide. Mal schauen mit welcher ich beginne. Vielleicht könnt ihr mir ja ein bisschen bei der Entscheidung helfen. Was sind denn die Unterschiede zwischen diesen Serien von der Handlung mal abgesehen bei der ich mir schon grob vorstellen kann in welche Richtung diese geht. Welche Serie ist spannender, welche evt. abgedrehter welche besser? Habe ja schon gelesen das mir ein paarmal The Wire empfohlen wurde. Warum ist diese Serie besser?

      Hoffe das ist bei den Sopranos nicht zu sehr Off-Topic....
      Original von sladge


      Hoffe das ist bei den Sopranos nicht zu sehr Off-Topic....


      Wahrscheinlich schon ein wenig :) Aber schau am besten in den entsprechenden Serien-Threads nach, dort findest du reichlich Begründungen warum die Serien toll sind (das sind sie mit Sicherheit beide ... nur eben völlig unterschiedlich) ... meine Empfehlung für Six Feet Under hast du (kannst mich auch gerne anschreiben).

      Six Feet Under
      The Wire
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