Terence Hill - Eine Legende wird 85

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    Niemand prügelte sich so unterhaltsam in die Filmgeschichtsbücher, wie er es mit seinem langjährigen Freund und Schauspielpartner Bud Spencer tat: Terence Hill.

    Er gilt besonders auch hier in Deutschland als absolute Kultpersönlichkeit und das auch noch 40-50 Jahre nach seinen letzten wirklich großen Erfolgen: Terence Hill. Am heutigen Tag, dem 29. März, feiert die Legende nun seinen bereits 85. Geburtstag. Gemeinsam mit Bud Spencer, seinem damaligen Schauspielkollegen, zu dem er auch privat eine tiefe Freundschaft hegte, bildete er ein Darstellerduo, das häufig versucht wurde, zu kopieren, dessen Chemie aber nie wieder erreicht werden sollte. Die störrisch bullige Art kombiniert mit einem ewig griesgrämigen Gesichtsausdruck gepaart mit der dazu passenden Körpersprache eines Spencers stand stets in einem wunderbaren Kontrast zu der immer gutgelaunten, energiegeladenen und verspielt charmanten Art eines Hills, sodass alleine durch diese Konstellation eine ungemein spaßige Dynamik entstand. Dazu kam das herausragende Gespür für den jeweils anderen, was zu einem einmaligen Seherlebnis führte. Doch fing ihre Karriere alles andere als leichtfüßig an. Denn von den insgesamt 17 gemeinsamen Projekten waren die ersten vier Produktionen eher dem ernsten teils blutigen filmischen Zeitgeist angepasst, bevor sie 1970 mit Die rechte und die linke Hand des Teufels ihre erste gemeinsame (Western-)Komödie veröffentlichten. Diese wurde zu einem großen Erfolg und das populäre komödiantische Prügelduo war geboren. Nicht nur blieben sie daraufhin ihrem Schema bis zu ihrem letzten gemeinsamen Werk Die Troublemaker, bei dem Hill sogar die Regie übernahm, weitestgehend treu, es wurden in Deutschland, wo die beiden riesige Erfolge feierten (Vier Fäuste für ein Halleluja, die Fortsetzung zu ihrer ersten gemeinsamen Westernkomödie, konnte hier 1972 über 12 Millionen Zuschauer in die Kinos locken, was bis heute Platz 8 der besucherstärksten Filme in Deutschland bedeutet – zum Vergleich: selbst die jeweiligen Herr der Ringe- noch die einzelnen Avatar-Filme konnten mehr Besucher generieren) sogar Comedy-Synchronisationen zu einigen ihrer alten Werke veröffentlicht. Apropos Synchronisation: die legendäre Vertonung durch Rainer Brandt und Karlheinz Brunnemann, die Oneliner hervorbrachten, die selbst heute noch ihres Gleichen suchen, prägten den Erfolg der Filme in Deutschland maßgeblich und manifestierten zusätzlich den Kultstatus der Filme sowie der beiden Schauspieler in einer Form, die auch nach über 40 Jahren noch anhält.

    Doch auch abseits seiner Projekte mit Bud Spencer konnte Terence Hill Erfolge feiern. Ob mit Der Supercop, Keiner haut wie Don Camillo oder besonders mit den beiden Nobody-Filmen erreichte Hill auch Einzelerfolge. Mit Mein Name ist Nobody gelang es sogar, einen Abgesang auf den Western zu kreieren, der von Kritikern wie Fans bis heute hoch gelobt wird. Gerade die unverkennbaren inszenatorischen Einflüsse von Western-Legende Sergio Leone verhalfen dem Werk zu einer zeitlosen Qualität, die auch der Nachfolger Nobody ist der Größte, auch wenn der Film eigentlich gar keine Fortsetzung ist, lediglich in Deutschland so vermarktet wurde, nicht erreichen konnte und so wohl zu Hills bedeutendsten Werken gehört.
    Auch wenn er seit den 70ern seiner leichtfüßigen Tonalität in größten Zügen unbeirrt gefolgt ist, so war er dennoch gerade vor den 70ern viel in ernsten Rollen zu sehen. Von Hannibal über Der Leopard bis zu Winnetou 2 war Hill auch vor seiner Zeit mit Spencer in zahlreichen nennenswerten Produktionen zu sehen.

    Der am 29. März 1939 als Mario Girotti in Venedig geborene Hill verzaubert selbst heute noch mit seiner stets gut gelaunten Ausstrahlung seine Zuschauer. So verkörperte er zwischen 2000 und 2022 in 13 Staffeln und über 250 Folgen den ermittelnden Priester Don Matteo in der gleichnamigen Serie, war zwischendurch in 40 Folgen Die Bergpolizei zu sehen und inszenierte mit sich selbst in der Hauptrolle die Doc West-Filme sowie Mein Name ist Somebody. Auch wenn all diese Titel nicht mehr an vergangene Erfolge anknüpfen konnten, so hat sich der Sohn eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter sein positives Auftreten nie nehmen lassen. Dabei hatte es der Darsteller in seinem Leben nicht immer leicht. Unter anderem erlebte er als Kind 1945 in der Heimat seiner Mutter, wo er mit seiner Familie 4 Jahre verbrachte, die schweren Luftangriffe auf Dresden und 1990 verlor er seinen 16-jährigen Adoptivsohn Ross Hill bei einem Autounfall. Und dennoch ist und bleibt sein wohl größtes Markenzeichen, neben seinen leuchtend blauen Augen, seine stets gut gelaunte Attitüde.
    Da ist es wenig verwunderlich, dass er mit seinen 85 immer noch die Energie hat weiterhin kreativ aktiv zu sein. Denn derzeit arbeitet er an nichts Geringerem als dem dritten Teil der Trinity-Filme, die bisher Die rechte und die linke Hand des Teufels sowie den Kassenschlager Vier Fäuste für ein Halleluja umfassen - dieses Mal jedoch ohne die darstellerische Unterstützung seines langjährigen Freundes und Schauspielpartners Bud Spencer, der im Juni 2016 im Alter von 86 Jahren leider verstarb.

    Wer den Geburtstag von Terence Hill gerne mit einem (oder mehreren Filmen) ehren möchte, dem legen wir hier noch unsere 10 Empfehlungen mit Hill ans Herz:

    - Zwei wie Pech und Schwefel
    - Mein Name ist Nobody
    - Vier Fäuste gegen Rio
    - Zwei außer Rand und Band
    - Lucky Luke
    - Zwei bärenstarke Typen
    - Die rechte und die linke Hand des Teufels
    - Vier Fäuste für ein Halleluja
    - Der Supercop
    - Der Leopard

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    Nachrichtenbild: Nobody ist der Größte © Leonine
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