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  • The Fall Guy: Ryan Gosling kämpft für mehr Anerkennung der Stunt-Branche

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    Die Stuntbranche ist eines der wichtigsten Gewerbe in Hollywood. Doch trotzdem leidet die Branche unter schlechter Bezahlung und wenig Anerkennung. Doch mehrere Prominente setzen sich dafür ein, dass sich endlich was daran ändert.

    Seit es Filme gibt, sind Stuntleute diejenigen, die bei waghalsigen Szenen alles riskieren und die prominenten Schauspieler auf der Leinwand gut aussehen lassen. Doch weiterhin behandelt Hollywood die Branche eher stiefmütterlich. Schauspieler Ryan Gosling setzt sich bereits seit längerem für mehr Anerkennung von Stuntleuten ein. In seinem neuen Film "The Fall Guy" spielt er einen Stuntman. Die Promotion für den Film, nutzt er nun seit Wochen dafür, mehr Anerkennung für die Branche in Hollywood zu fordern.

    Bei der gestrigen Premiere in Los Angeles sorgten daher die im Film mitwirkenden Stuntleute für einiges an Aufsehen bei der Presse. So gab es nicht nur Explosionen und durch Wände fliegende Menschen, sondern auch eine wilde Schlägerei, bei der mal eben das halbe Logo des Films zerstört wurde. Videos dazu findet ihr weiter unten im Artikel.

    In mehreren Interviews gab Gosling an, dass die Stuntbranche immer noch unter schlechter Bezahlung und zu wenig Anerkennung leide. Obwohl ohne Sie viele Filme nicht möglich wären, würden die Studios Sie stiefmütterlich und schlecht behandeln. Zusätzlich gäbe es immer wieder Probleme mit Versicherungen, die im Ernstfall meist nach Gründen suchen würden, sich vor Zahlungen zu drücken.

    Ebenfalls kritisierte der Schauspieler die Oscar Academy, die sich bisher immer noch strikt weigere, für Stuntleute eine eigene Kategorie einzuführen. Dies wird bereits seit Jahren heftig kritisiert und prominente Schauspielkollegen wie etwa The Rock, Tom Cruise oder Scarlett Johansson schlossen sich in der Vergangenheit der Kritik an.

    Andere Award Veranstaltungen sind da schon weitere. Die Emmy Awards etwa, honorieren mit der Kategorie "Outstanding Stunt Performance" die harte Arbeit der Branche, etwa bei Serien wie "Game of Thrones". Auch bei den Screen Actors Guild werden die Stuntleute ausgezeichnet.

    Für Unmut in der Branche sorgte etwa der Oscargewinn von Brad Pitt für "Once upon a time in Hollywood". Darin spielte Pitt einen Stuntman. Die Branche spottete damals "Du bekommst einen Oscar, wenn du so tust, als wärst du ein Stuntman, aber es ist unmöglich einen Oscar zu bekommen, wenn du wirklich einer bist."

    "The Fall Guy" Regisseur David Leitch war selbst Jahrzehnte lang Stuntman. Er doubelte unter anderem Brad Pitt in “Fight Club” oder Matt Damon in “The Bourne Ultimatum". Auch er kritisiert die nicht Anerkennung seiner ehemaligen Kollegen.

    "Stuntleute werden als selbstverständlich von den Studios wahrgenommen, aber trotz Millionen Dollar Einspielergebnis von diversen Filmen, mit einem Hungerlohn abgespeist. Sie riskieren ihr Leben, einige haben es sogar bei der Arbeit, die sie liebten, verloren oder sind für den Rest ihres Lebens arbeitsunfähig. Trotzdem werden Stuntleute nur mit einem Hungerlohn abgefertigt und schlecht behandelt. Einige Studios wollen noch nicht einmal Übernachtungskosten für die Stuntcrew übernehmen. "

    Auch Harry Potter Star Daniel Radcliffe setzt sich aktiv für die Anerkennung der Stuntleute ein. David Holmes, ein britischer Stuntman, war seitdem erst Harry Potter Film Stuntman für das Franchise, in den letzten vier Filmen auch Daniel Radcliffes persönlicher Stuntman. Doch bei den Dreharbeiten zum letzten Teil der Reihe verletzte sich David Holmes schwer bei einem Unfall am Set und ist seitdem gelähmt und an den Rollstuhl gebunden. Als wäre dies nicht schlimm genug, begann für Holmes ein wahrer Spießrutenlauf durch sämtliche Behörden und Streitigkeiten mit Versicherungen.Daniel Radcliffe ist bis heute eng mit David Holmes befreundet und widmete ihm eine eigene Dokumentation. "David Holmes: Der Junge, der überlebt hat" ist aktuell zum Beispiel auf Sky bzw. WoW zu sehen. (Trailer siehe unten)

    David Leitch wiederum hat für seinen neuen Film "The Fall Guy" seine Stuntmänner zu Höchstleistungen gebracht. Für eine Szene flog ein Auto quer durch die Luft. Stuntfahrer Logan Holladay war im Jeep und absolvierte rekordverdächtige achteinhalb Umdrehungen. Dieses Manöver übertraf den bisherigen Rekord der sieben Umdrehungen des James Bond Film "Casino Royale".

    Für David Leitch steht fest, "Es ist verdammt noch einmal Zeit für einen Stunt-Oscar".

    Auch wenn die Oscar-Academy sich weiterhin eher bedeckt hält, tut sich jedoch in Hollywood langsam aber sicher etwas in die positive Richtung.

    Stuntkoordinator Chris O’Hara bekam etwa offiziell die Bezeichnung "Stunt Designer" für "The Fall Guy". Es mag für Außenstehende keine große Rolle spielen, aber für die Branche bedeutet dies einen großen Schritt nach vorne, denn die neue Berufsbezeichnung bedeutet nicht nur mehr Geld, sondern ist eine Kampfansage an die Academy.

    Diese hatte kürzlich die neue Oscar-Kategorie für "Best Casting" ab 2026 angekündigt. Auch eine Kategorie, für die Jahrzehnte lang gekämpft wurde.
    Die Stuntbranche ist daher zuversichtlich, dass auch sie in naher Zukunft Beachtung bei den Oscars finden wird.

    Seht hier, was die Stuntcrew bei der gestrigen Premiere von "The Fall Guy" in LA, der Presse Geboten hat.





    Schaut euch den bewegenden Trailer zur Dokumentation ""David Holmes: Der Junge, der überlebt hat" an






    Quellen: comingsoon



    Quellen: Deadline


    Nachrichtenbild: The Fall Guy 2024 © Universal Pictures


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