Übersicht
Einleitung
27 Jahre ist es her, dass Pennywise das letzte mal mordete. Nicht nur in der Vorlage zu ES, sondern auch in der Realität. Ein Zufall? Oder ist Pennywise wirklich unter uns? Vor 27 erschien die erste Verfilmung von Stephen Kings Meisterwerk. Dieses Jahr kehrt Pennywise am 28. September 2017 auf die Kinoleinwände zurück – und das schrecklicher denn je.
Andrés Muschietti inszenierte die Neuverfilmung und Tim Curry – der vorherige Pennywise-Darsteller – machte Platz für Bill Skarsgård, der nun in das bunte Kostüm des Killer-Clowns schlüpft.
Kritik
Gleich vorweg: ES ist ziemlich gelungen. Das Komplettpaket ist ziemlich überzeugend, das fängt bei der dichten Atmosphäre an und hört nicht zuletzt bei den überzeugenden Jungdarstellern auf. ES präsentiert ein überzeugendes Setting in den 80er Jahren. Als Zuschauer fühlt man sich direkt in diese Zeit zurückversetzt, vor allem die kleinen Details helfen dabei ungemein. Sei es die Retro-Badezimmerausstattung von Beverly Marsh (Sophia Lillis) oder aber kleine Sachen im Hintergrund, wie Filme samt passendem Plakat die im Kino von Derry laufen.
Hinzu kommen die überragend gut gecasteten Darsteller der Kinder, die durch die Bank weg zu überzeugen wissen. Jeder bringt seine eigenen Facetten mit in die Geschichte ein, die Kinder werden überzeugend porträtiert und man fiebert mit jedem einzelnen mit. Insgesamt wird sich zwar auf drei der Charaktere am meisten konzentriert, aber unterm Strich kommt doch jedes Mitglied des Club der Verlierer auf seine angemessene Screentime.
Während des Films nimmt der Club einen mit auf eine spannende Reise durch diesen Abschnitt ihrer Kindheit, als Buchleser erkennt man viele Szenen aus Stephen Kings Vorlage wieder und freut sich über Kleinigkeiten, die nicht erklärt, sondern einfach nur gezeigt werden. Zusammen mit dem Club wächst man an dieser Katastrophe, die Derry alle 27 Jahre heimsucht und wird immer mutiger, traut sich zusammen mit Eddie, Richie und Bill in das dunkle, runtergekommene Haus und möchte mit ihnen zusammen Pennywise ein für alle Mal den Garaus machen. Generell kann festgehalten werden, dass das Buch zwar nicht originalgetreu verfilmt wurde und an einigen Stellen mal mehr, mal weniger stark davon abgewichen wurde – aber der Geist des Buches und das Feeling wurden sehr gut auf die große Leinwand transportiert.
Und da wären wir auch schon bei einem weiteren Highlight des Films … Pennywise. Von Bill Skarsgård so schaurig düster dargestellt, dass einem das Blut in den Adern gefriert, wenn er erst einmal in Aktion tritt. Man hat Angst vor ihm, man möchte am liebsten wegrennen und doch starrt man wie gebannt auf die Leinwand und kann seinen Blick von diesem Clown gar nicht mehr abwenden.
Allerdings bringt der Clown auch eine Schwäche des Films zum Vorschein. ES verlässt sich viel zu sehr auf Jump-Scares, subtilen Horror sucht man meistens vergeben. Das ergibt zwar eine ungemein angespannte Atmosphäre, vor allem mit dem passenden Score unterlegt, aber nach einigen erschreckenden Szenen hat man sich daran gewöhnt und der Horror verfliegt etwas, so dass der Film zwar bis zum Schluss spannend bleibt und auch immer eine gewisse bedrückende, ängstliche Atmosphäre mit sich bringt – aber der berühmte Schauer auf dem Rücken, der bleibt dann oft gerne mal aus.
Nichtsdestotrotz ist ES einer der besten Horrorfilme dieses Jahres. Und was mindestens genauso wichtig ist – eine der besten Stephen King Umsetzungen überhaupt. Super Cast, super Atmosphäre, super Score. Insgesamt ein rundum gelungenes Paket, mit einigen Abstrichen in Sachen Horror, da die Gewöhnung an die Jump-Scares ziemlich schnell eintritt.
Fazit
Fans des Buches sollten definitiv ins Kino gehen, ebenso alle Fans des gelungenen Schockers mit dichter Atmosphäre und tollem 80er Jahre Feeling. Klare Empfehlung, nicht nur für Stephen King Fans.
7/10
34.616 mal gelesen
Alexisonfire8 -
Schöne Kritik