Übersicht
Einleitung
Mit Born to Kill offenbart uns Regisseur Bruce Goodison seine nächste Arbeit. Der eher im TV-Bereich heimische Filmemacher widmete sich für seinem neusten Werk einer Thriller-Thematik, die an erfolgreiche Vorbilder wie Bates Motel erinnert.
In der vierteiligen britischen Serie steht ein junger Erwachsener im Vordergrund, der ganz normal zu sein scheint, allerdings eine Vorliebe fürs Töten entwickelt.
Als Schauspieler konnten für die Miniserie unter anderem Jack Rowan, Romola Garai, Daniel Mays, Lara Peake und Richard Coyle gewonnen werden.
© 2018 Polyband
Kritik
Mit einer düsteren Atmosphäre kreiert die Serie recht zügig ein Gefühl, die die Abgründe der Hauptfigur wiederspiegeln. Durch die kurze Anzahl an Episoden wird auch nicht allzu lange damit gewartet den Protagonisten vor seinen ersten Mord zu stellen. Und doch schleichen sich bereits nach der ersten Folge Längen ein, die vor allem der etwas laienhaften Inszenierung geschuldet sind.
Optisch tauchen zwar immer wieder interessante Ansätze auf, die aber nicht darüber hinaus gehen. So wirkt die Serie etwas uninspiriert und durch die teilweise ungünstig gewählten Kameraeinstellungen auch unprofessionell.
Auch wenn die Serie dramaturgisch nicht viel neues bietet, so kann sie dennoch mit einer interessanten Ausgangssituation überzeugen. Hauptdarsteller Jack Rowan gibt sich auch alle Mühe seine Figur zu füllen, scheitert aber von Minute zu Minute mehr an der eindimensionalen Charakterzeichnung. So verliert der Protagonist recht schnell an Facetten und wird zunehmend uninteressanter. Seine Beziehung zu einer Mitschülerin, die der Figur eigentlich eine größere emotionale Bandbreite schenken könnte, wird durch die anstrengende Charakterisierung seiner Freundin nervig.
Ebenso kann die Beziehung zu seiner Mutter kaum Akzente setzen und verläuft sich in den üblichen Streitereien.
Noch am interessantesten wird der gewalttätige Vater des Protagonisten eingeführt, da dieser zu Beginn ruhig, schon fast sympathisch wirkt. Gerade in diesen Phasen kann Richard Coyle positiv auffallen. Leider wird dieses Potential der Figur für einen phantasielosen Bruch geopfert, der seine Figur in gängige Klischees drückt.
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Den Darstellern gelingt es nicht gegen ihre üblichen, formelhaften Charaktere anzukommen, wodurch kaum eine Leistung im Gedächtnis bleibt. Dramaturgisch verliert man sich in gängigen Schemen, die durch eine schwache Inszenierung nicht aufgewertet werden können. Einzig der Soundtrack und die Musikauswahl fallen immer mal wieder positiv auf.
Und doch gelingt es der Serie sich im Finale noch etwas aufzubäumen und ein gelungenes und gerade von Hauptdarsteller Rowan schön gespieltes Ende zu erschaffen. Auch wenn somit der letzte Eindruck durchaus positiv ist, kann dieser dennoch kaum die langatmigen und formelhaften vorangegangenen Augenblicke aufwerten.
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Fazit
Born to Kill bleibt trotz der interessanten Grundlage psychologisch wie emotional oberflächlich und klischeebeladen. Die uninspirierte Inszenierung lässt kaum Spannung aufkommen, wodurch die wenigen vier Folgen trotzdem ziemlich lang zu sein scheinen.
4/10
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