Übersicht
Einleitung
In Good Boys wirft Regisseur Gene Stupnitsky einen komödiantischen Blick auf die vulgäre, vorpubertäre Jugend, die zwar allerlei Wörter in den Mund nimmt, im Grunde aber überhaupt keine Ahnung hat, wovon sie da redet. Trotz des zahlreichen Fluchens und sexuellen Gaukeleien, bietet Good Boys einen ganz eigenen Charme, der den Film zu einem kurzweiligen Sehvergnügen macht.
Die drei Freunde Max, Thor und Lucas versuchen ihre Nachbarsmädchen mittels einer Drohne auszuspionieren, um Erfahrungen zu sammeln. Doch die Mädchen ertappen sie dabei und kassieren den Flugroboter ein. Nun setzen die Jungs alles daran, die teure Drohne zurückzuholen, koste es, was es wolle.
Kritik
Good Boys erinnert in vielerlei Hinsicht an vergangene Tage, in denen das Kino noch regelmäßig mit Komödien versorgt wurde und gelegentlich auch mal Filme der etwas derberen Gangart dabei herauskamen, von denen nicht immer alle funktionierten, manche aber heute einen gewissen Kultstatus in Fankreisen genießen. Good Boys hätte das Potenzial sich in die Reihe letzterer einzureihen, da die Komödie mit viel mehr, als nur mit derben Sprüchen und angedeuteten Sexwitzchen zu überzeugen weiß.
Gene Stupnitskys Komödie ist in erster Linie eine kleine Coming of Age Geschichte, die sich der herben Sprache bedient, wie sie unter Jugendlichen, die kurz vor der Pubertät stehen, nicht unüblich ist. Dabei wird der Film jedoch nicht plump oder nutzt diese Art des Humors nur um den Zweck wegen. Die Freundschaft der drei Hauptfiguren wirkt authentisch, die Figuren sind sympathisch und nicht zuletzt können ihre im Grunde komplett infantilen Beweggründe jederzeit nachvollzogen und sich in sie hineinversetzt werden.
Wie gesagt, liegt der Fokus des Films auf der eigentlichen Geschichte rund um Freundschaft und das ganz große Abenteuer, das die drei Jungen erleben. In diesem Abenteuer wächst ihre Freundschaft noch weiter, sie werden sich über sich selbst im Klaren und können erste Grundsteine für eine etwaige Zukunft legen, die sie beschreiten wollen. Und gerade dieses Gerüst, rund um Freundschaft und gemeinsam durch dick und dünn zu gehen ist es, was den Film sehenswert macht.
Good Boys ist zwar bei weitem kein perfekter Film oder die beste Komödie, die das Licht der Kinos erblickt hat, jedoch weiß sie durch Warmherzigkeit zu überzeugen und kann dabei mit der herben Karosserie Akzente setzen, die für viel Spaß sorgen.
Fazit
Für kurzweilige Unterhaltung ist Good Boys perfekt geeignet, am besten in geselliger Runde mit zwei oder drei Bier und man fühlt sich fast schon in seine eigene peinliche Jugend zurückversetzt. Good Boys holt aus der gelungenen Prämisse zwar nicht komplett alles heraus, kann mit klug eingesetztem Humor Spitzen setzen, die auch nach dem Abspann noch für den ein oder anderen zurückbleibenden Schmunzler sorgen.
6/10
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