Übersicht
Einleitung
Ähnlich wie seinen Landsmann Mads Mikkelsen, verschlägt es Nikolaj Coster-Waldau nach seinem internationalen Durchbruch immer wieder in heimische Produktionen seines Geburtslandes Dänemark. Suicide Tourist in ein weiterer dieser Filme, der mit einer eigentlich spannenden Prämisse daherkommt und sich theoretisch auf Coster-Waldaus schauspielerische Qualitäten verlassen könnte - es jedoch einfach nicht schafft, ein Interesse für das Geschehen aufzubauen.
Versicherungsmakler Max (Nikolaj Coster-Waldau) erhält einen überraschenden Anruf seiner früheren Kundin Alice (Tuva Novotny), die den Tod ihres Mannes Arthur aufdecken möchte, um endlich seine Lebensversicherung in Anspruch nehmen zu können. Bei seiner Recherche stößt Max auf das mysteriöse „Aurora“ Hotel, mit dem Arthur anscheinend Kontakt hatte. Ein Hotel, das sich auf geplante und betreute Suizide spezialisiert hat. Max, der mitten in einer Existenzkrise steckt, beginnt seine eigene Wahrnehmung der Wirklichkeit in Frage zu stellen. Ist der Tod der einzige Weg raus aus dem Hotel?
Kritik
Zumindest Nikolaj Coster-Waldau ist ein Lichtblick in diesem doch recht substanzlosen Thriller. Die stoische Art, mit der er diese Figur porträtiert passt perfekt zur erschöpfenden Grundstimmung. Dass Max des Lebens müde ist, ist zu jeder Zeit spürbar und zu weiten Teilen sogar nachzuempfinden. Doch leider weiß Suicide Tourist daraus nicht das zu machen, was möglich gewesen wäre.
Statt einer spannenden Geschichte rund um das Selbstmord-Hotel zu folgen, verstrickt sich der Film zu sehr in der Selbstfindung der Hauptfigur. Das wäre im Grunde auch sehr interessant, doch leider verirrt Suicide Tourist sich dabei fast durchgehend in langweiligen Dialogen, die nur wenig Interesse wecken können und lässt Nikolaj Coster-Waldaus Max auf viele ebenso uninteressante Figuren treffen, die so gut wie keinen Beitrag zum Geschehen geben.
Hinzu kommt, dass der Film eine außerordentlich belanglose Inszenierung erfährt. Zuweilen kommt das Gefühl auf, als wäre mit Suicide Tourist der Versuch unternommen worden, den nichtssagendsten Film des Jahres zu erschaffen. Es bleibt bis zum Abspann schlicht nichts hängen, Dialoge verlieren sich sofort in den Weiten des Kurzzeitgedächtnisses, der Film ist gewöhnlich in der Optik und hinterlässt auch dort keinen bleibenden Eindruck. Mit Ausnahme von Coster-Waldau gilt dies auch für sämtliche Beteiligten.
Fazit
Wäre Suicide Tourist richtig schlecht oder richtig gut, würde er in Erinnerung bleiben. Doch leider wird mit diesem Film in jeder Kategorie der pure Durchschnitt geliefert, so dass er eine Sekunde nach dem Abspann schon wieder vergessen ist. Und das ist so ziemlich das schlimmste, was einem Film widerfahren kann. Purer Durchschnitt ohne irgendwelche erinnerungswürdigen Eigenschaften in egal welche Richtung. Es ist fast so, als würde Suicide Tourist überhaupt nicht existieren.
5/10
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