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Kritik - Outlander
´"Outlander" war dieses Jahr auf dem Fantasy Filmfest zu sehen und sorgte für gut besuchte Kinosäle. Kein Wunder, denn diese ungewöhnliche Mischung aus Fantasy, Sci-Fi und Horror, die sich zudem wage an der Legende von Beowulf orientiert, war lange in der Mache und sollte eigentlich schon 2007 veröffentlicht werden, wurde aber immer wieder verschoben und mittlerweile ist ein reguläres Kinorelease äußerst unwahrscheinlich. "Outlander" wäre für ein solches Kinorelease auch nicht geeignet, denn er ist in erster Linie ein Genrefilm für Fans, alle anderen könnten mit diesem, teilweise noch unausgereiften B-Movie nicht viel anfangen.
Gleich zu Beginn wird der Zuschauer von einer Klischee-Welle überrollt, die auch im Laufe des Films keinen Abbruch tut. Nicht, dass man von so einer No-Brainer-Handlung viel erwarten würde, aber Klischees in diesem Ausmaß müssen nicht sein. Das Drehbuch schafft es zwar erfolgreich, die unterschiedlichen Aspekte von Sci-Fi, Fantasy und Horror unter einen Hut zu bringen, scheitert aber an den Details einer zeitgemäßen Präsentation und bedient sich an zu vielen antiquierten Klischees und Pathos, hier fehlt einfach der letzte Feinschliff. Ärgerlich ist auch das letzte Drittel und dessen Finale, hier verliert der Film deutlich an Qualität, was vor allem am Unvermögen des Regisseurs liegt, das klaustrophobische Potenzial des Schluss-Szenarios zu nutzen und die Spannung zu erhöhen... stattdessen wird zu sehr an der CGI-Schraube gedreht, während die Effekte gleichzeitig an Qualität verlieren und die Protagonisten stolpern von eine Szene in die nächste, insgesamt ist der Schlussakt einfach unausgereift.
Wesentlich besser war das mittlere Drittel des Films, die ersten großen Scharmützel mit der Bestie sorgen hier durchaus für Spannung und tolle Bilder! Die Actionszenen sind hier auch weitaus stimmiger und weniger überladen, wie gegen Ende. Auch die Effekte können in den ersten 80 Minuten absolut überzeugen und liefern teilweise sogar Bilder auf Big-Budget Niveau. Aufgrund des mäßigen Budgets muss man dem Film aber eine riesen Kompliment machen, denn mit dieser Ausstattung, den aufwändigen Kulissen und den teilweise wirklich guten Effekten sieht er wesentlich teurer aus, als er war.
Inszenierung und Score sind relativ neutral, sie schaffen es nicht echte Akzente zu setzen, liefern aber solide Arbeit ab... für eine höhere Liga ist das aber trotzdem zu wenig, vor allem wenn man gegen Ende die Zügel schleifen lässt. Die Schauspieler sind gut getroffen und erfüllen ihren Job, zudem sind für ein B-Movie, das kein großes Kino-Release schaffen wird, doch erstaunlich viele bekannte Gesichter vertreten... der wirkliche Star des Films ist aber das Monster! Vom Design hat man eine Mischung aus einem "Alien" und dem Monster von "Das Relikt" geschaffen und die Kreation mit beeindruckenden Leuchteffekten aufgepeppt, die nahezu hypnotisch wirken, wenn die Bestie mit seiner rot-violet leuchtenden Aura aus dem finsteren Wald auftaucht.
Fazit
B-Movie-Fans werden ihren Spass haben! Diese explosive Mischung zwischen "Der 13.Krieger" und "Alien" hat seinen Reiz und seine Stärken, allerdings kostet das schwächelnde letzte Drittel einen guten Punkt, weshalb "Outlander" doch nicht ganz zum erhofften B-Movie Juwel wurde.
6 /10
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