How to Have Sex

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  • Einleitung


    Mit How to Have Sex gibt Regisseurin und Drehbuchautorin Molly Manning Walker ihr Langfilmdebüt und inszeniert eine einfühlsame und leider viel zu realistische Geschichte über die Sexualisierung junger Frauen.

    Sonne, Party und Sex: Mehr interessiert die Teenager Tara, Em und Skye während ihres ersten Mädelstrips nicht. Mit wilden Clubnächten, jeder Menge Drinks und heißen Partyspielen soll ihr gemeinsamer Sommerurlaub auf Kreta der beste ihres Lebens werden. Vor allem die 16-jährige Tara hat sich vorgenommen, die Zeit in vollen Zügen zu genießen. Sie ist als einzige der drei Freundinnen noch Jungfrau – und das möchte sie unbedingt noch in diesem Sommer ändern…


    Kritik


    Was als locker leichter Sommerurlaub beginnt und für Tara in der absoluten Hölle endet, nur weil sie eine gutaussehende junge Frau ist, die dank des Zugehörigkeitsgefühls und auch dem nicht allerbesten Einfluss ihrer Freundin endlich Sex haben will, das zeichnet How to Have Sex wunderbar einfühlsam, aber gleichzeitig schonungslos nach. Der Titel hält der heutigen, stark sexualisierten Gesellschaft und insbesondere Jugend den Spiegel vor und zeigt, zu welchen Ereignissen das führen kann. Noch nicht wirklich bereit für Sex, sieht sich Tara – auch durch insbesondere eine Freundin – dazu gedrängt, diesen endlich zu haben. Ein Thema, das heute in der Jugend als selbstverständlich hingenommen wird und oftmals als Statussymbol angesehen wird. How to Have Sex startet leichtfüßig in die Urlaubssaison der jungen Gruppe, wie sie die ersten Stunden und Tage auf Kreta erleben und verbringen. Man hat Spaß, fühlt sich wohl und will, dass dieser Urlaub nie endet. Es werden gleichaltrige Jungs kennengelernt, allesamt mehr oder weniger reif für ihr Alter. Fehlen darf der Alkohol natürlich auch nicht und gerade dieser lässt einen dann vielleicht mehr tun, als man eigentlich möchte. Beziehungsweise verhindern würde.

    Sobald der Film an dem Punkt ankommt, an dem es für Tara und ihr erstes sexuelles Erlebnis ernst wird, wird es unangenehm. Wie lange ist Sex einvernehmlich und ab wann startet die Vergewaltigung? How to Have Sex hält hier schonungslos die Kamera auf die Taten, aber auch auf die Protagonistin danach, wie sie damit umgeht, sich niemandem anvertraut und so tut, als wäre dies völlig normal. Der äußere Druck der Gruppe und der Gesellschaft lastet stark auf ihren Schultern und lässt sie dabei völlig verunsichert und traumatisiert zurück. Und gerade diese Gefühlslage kann Hauptdarstellerin Mia McKenna-Bruce grandios transportieren. Man sieht und fühlt die Angst in ihren Augen, ihre Körperhaltung wird zunehmend verschlossener, trotz der Guten Miene zum bösen Spiel.

    How to Have Sex versucht über diesen katastrophalen Umstand aufzuklären, der leider für viele junge Frauen eine viel zu realistische Erfahrung ist. Dass es eben nicht normal ist, dass man sich immer an jemanden wenden sollte, egal wie groß der Druck ist. Aber gleichzeitig wird auch gezeigt, wie unglaublich schwer es für Opfer einer solchen Tat ist, danach eben wegen dieses stetigen Druckes auf ihre stetig größer werdende Sexualisierung sich Hilfe zu suchen.

    Gefilmt in farbenfroher Tristesse gelingt es dem Film einen unglaublichen Sog aufzubauen, der über Freude, Entsetzen bis hin zu Kummer und Traurigkeit alle Gefühlslagen abdeckt, die bei dem Thema aufkommen. Die größte Stärke des Films ist es, dass hier auf größtenteils unbekannte Darstellerinnen gesetzt wurde, die vor der Kamera völlig natürlich wirken und mit ihrer Präsenz das Geschehen entscheidend prägen.


    Fazit


    How to Have Sex ist keine leichte Kost, aber sehr wichtige. Ob der Film am Ende die Richtigen erreicht, sei dahingestellt. Es ist aber gut, dass solche Werke nach wie vor produziert werden, auch wenn es gleichzeitig traurig ist, dass diese überhaupt noch notwendig sind.

    8/10

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    Infos
    Originaltitel:
    How to Have Sex
    Land:
    Großbritannien
    Jahr:
    2023
    Studio/Verleih:
    Capelight Pictures
    Regie:
    Molly Manning Walker
    Produzent(en):
    Konstaninos Kontovrakis, Emily Leo, Ivana MacKinnon
    Drehbuch:
    Molly Manning Walker
    Kamera:
    Nicolas Canniccioni
    Musik:
    James Jacob
    Genre:
    Drama
    Darsteller:
    Mia McKenna-Bruce, Lara Peake, Enva Lewis, Shaun Thomas, Samuel Bottomley
    Inhalt:
    Sonne, Party und Sex: Mehr interessiert die Teenager Tara, Em und Skye während ihres ersten Mädelstrips nicht. Mit wilden Clubnächten, jeder Menge Drinks und heißen Partyspielen soll ihr gemeinsamer Sommerurlaub auf Kreta der beste ihres Lebens werden. Vor allem die 16-jährige Tara hat sich vorgenommen, die Zeit in vollen Zügen zu genießen. Sie ist als einzige der drei Freundinnen noch Jungfrau – und das möchte sie unbedingt noch in diesem Sommer ändern…
    Start (DE):
    7. Dezember 2023
    Laufzeit:
    91 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren

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