Übersicht
Einleitung
Seit mittlerweile 16 Jahren rast das Fast & Furious Franchise über die Kinoleinwände, und das zurzeit erfolgreicher denn je. Am morgigen 12. April 2017 startet der nunmehr achte Teil der Reihe in den deutschen Kinos, diesmal unter der Führung von Straight Outta Compton Regisseur F. Gary Gray.
Kritik
Nach dem sowohl furiosen als auch emotionalen siebten Teil der Reihe, der Paul Walker gebührend verabschiedete, besinnt sich Fast & Furious 8 nun wieder komplett auf Action und Spaß zurück. Dom (Vin Diesel) und Letty (Michelle Rodriguez) befinden sich im idyllischen Kuba in den Flitterwochen, und hier kommt es zur ersten großen Überraschung des Films: Es wird tatsächlich mal wieder ein Rennen gefahren. Fast wie in den alten Tagen. Danach wird’s aber wieder gewohnt actionlastig, denn Cipher (Charlize Theron) macht Dom ein Angebot, das er nicht ablehnen kann. Und so wechselt er vermeintlich die Seiten und spielt für die Bösen. Der Grund dafür ist so simpel wie hanebüchen, aber im Fast & Furious Franchise schluckt man sowas mit Leichtigkeit, da man Sinn & Verstand grundsätzlich bei diesen Filmen vergeblich sucht. Und so kommt es, dass Dom sich vorgeblich von der Familie abwendet, für Cipher ein paar kriminelle Dinger dreht und alles in einem spektakulären Finale endet, das im Trailer schon angedeutet wurde.
Was den Film, genau wie alle seine Vorgänger, schon positiv aus der breiten Masse der Actionfilme hervorhebt, ist der überaus sympathische Cast. Man ist seit Jahren nun schon an diese Konstellation von Charakteren gewohnt und hat sie liebgewonnen, dass es fast wie ein Treffen mit alten Freunden zu einem neuen Abenteuer wirkt. Mit Paul Walker fehlt zwar der größte Sympathieträger, was man dem Film an der ein oder anderen Stelle auch anmerkt. Aber der restliche Cast weiß die Lücke gekonnt zu schließen, vor allem Dwayne Johnsons Luke Hobbs, dessen Rolle jetzt größer als jemals zuvor ausfällt, bekommt ein paar neue sympathische Eigenschaften verpasst und wird neben Dominic Toretto quasi zur Nummer 1 des Teams. Neben ihm werden aber auch Hochkaräter wie Kurt Russell, der in Fast & Furious 7 schon einen kleinen Auftritt hatte, und Helen Mirren gelungen in den Actiontopf geworfen und können überzeugen. Desweiteren gibt es die ein oder andere kleine Überraschung zu sehen.
Die Geschichte ist gewohnt plump, die Dialoge auf coole One-Liner und das Wort „Familie“ reduziert. Der Grund für Doms Seitenwechsel ist zum an die Stirn schlagen, und generell ist die Geschichte wieder so konstruiert aufgebaut, dass es fast weh tut. Dem gegenüber steht die gewohnt brachiale Action, die in manchen Szenen dann aber vielleicht doch etwas zu sehr abhebt, so dass die ein oder andere Szene unfreiwillig komisch wirkt. Auch ist der Film für meinen Geschmack etwas zu lang geraten. Gerade zu Beginn und in der Mitte haben sich einige wenige Längen eingeschlichen, die man leicht hätte vermeiden können.
Nichtsdestotrotz kann man eigentlich fast gar nicht anders, als diesen Film zu mögen. Er versprüht den gewohnten Fast & Furious Charme, die kaum vorhandene Geschichte macht Spaß, und sei sie noch so an den Haaren herbeigezogen, die Figuren sind liebenswert wie eh und je, dazu die toll inszenierte Action mit einigen coolen Ideen und Kamerafahrten. An Schauwerten und spektakulär überzogenen Actionsequenzen ist der Film mal wieder kaum zu überbieten.
Fazit
Abschließend kann festgehalten werden, dass der neuste Eintrag ins Fast & Furious Franchise gelungen ist, sich aber hinter den Teilen 5 & 7 einreihen muss. Hirn aus, Action an wird hier wieder vom feinsten geboten, visuell macht das Ganze auch einiges her, so dass Actionfans sich das ein oder andere Bierchen schnappen und sich mit ganz viel Spaß mit Fast & Furious 8 im Kino ansehen sollten.
6/10
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