Udo Kier

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      Udo Kier



      * 14. Oktober 1944 in Köln-Mülheim

      Udo Kier hat in seiner internationalen Karriere in weit über 160 Kinofilmen mitgespielt. Er ist einer der wenigen deutschen Schauspieler, die es via Hollywood zu Weltruhm brachten. Er spielte z. B. an der Seite von Nicole Kidman, Keanu Reeves, River Phoenix, Dolph Lundgren, John Malkovich und Arnold Schwarzenegger.

      Kier war in seiner Jugend als Messdiener, Vorbeter und Chorsänger tätig. Er verkleidete und schminkte sich gerne als Frau und imitierte beispielsweise Caterina Valente.
      Nach der Schule begann er eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann und jobbte später bei Ford am Fließband. Bald erkannte er, dass er auch mit seinem Aussehen mit zarten, mädchenhaften Zügen, auffallend grünen Augen und braunen Locken Geld verdienen konnte und arbeitete zeitweise als Model in der Modebranche.

      Bei einem Ferientrip nach Cannes lernte er Jean Marais und Arndt von Bohlen und Halbach kennen. Von Arndt ließ Kier sich nach eigener Aussage einige Zeit lang aushalten. Mit 19 Jahren kam Kier nach London und schlug sich dort als Kellner durch. Abends besuchte er die Schauspielschule und lernte u. a. den italienischen Regisseur Luchino Visconti sowie den österreichischen Schauspieler Helmut Berger kennen.



      Seine Homosexualität betrachtet Udo Kier als eine Art Promotion und lebt dementsprechend offen schwul. Kier lernte in den 1960er Jahren den zu der Zeit noch unbekannten Regisseur und Schauspieler Rainer Werner Fassbinder kennen. 1964 ging Kier nach Rom, wo er zu einer schillernden Illustriertenberühmtheit avancierte. Wieder in England, spielte Kier mit 23 Jahren erstmals in einem Film und besuchte anschließend in New York eine Schauspielschule. Im Laufe der Zeit und nach ersten größeren Rollen in Film und Fernsehen entwickelte sich Kier durch sein Aussehen, seinen exzentrischen Ausdruck und seinen Mut zu Rollen jenseits des Üblichen zum Typ des „neugierigen Streuners durch viele schräge Welten“. So brachte er es 1973 in Andy Warhols Filmen Frankenstein und Dracula zu einiger Berühmtheit als „Underground“-Star.

      Seinen Hauptwohnsitz behielt Kier aber bis Anfang der 1990er Jahre in Köln, wo er gemeinsam mit dem Maler Michael Buthe und dem Videokünstler Marcel Odenbach in einer Künstlerkolonie lebte. In den 1980er Jahren versuchte er sich als Musiker, machte eine Schallplatte mit dem Titel Der Adler (die später in seinem ersten amerikanischen Film My Private Idaho noch einmal zu hören war) und reiste mit einem Rock-Pop-Programm nach Moskau; international blieb der musikalische Erfolg jedoch aus.



      Mit seiner Geburtsstadt und dem Ruhrgebiet blieb er bis heute verbunden, denn er gehörte auch als Akteur zu den skurrilen künstlerischen Aktivitäten der kulturellen Avantgarde aus Mülheim an der Ruhr. 1988 spielte er unter der Regie von Christoph Schlingensief im Film Mutters Maske mit, gemeinsam mit Helge Schneider und Charly Weiss. Der Film war ein surrealistisch anmutender Remake des Films Opfergang von Veit Harlan. Des Weiteren spielte Kier noch in mehreren Schlingensief-Filmen, 1986 in Egomania – Insel ohne Hoffnung an der Seite von Tilda Swinton, 1989 in 100 Jahre Adolf Hitler, 1990 in Das deutsche Kettensägenmassaker, 1992 in Terror 2000, 1992 in Udo Kier – Tod eines Weltstars (wo Udo Kier sich selbst spielt), 1996 in United Trash und 1997 in Die 120 Tage von Bottrop, mit.

      Kier trat gelegentlich auch im Theater auf und übernahm in vielen europäischen Ländern diverse Rollen in Kino- und TV-Filmen. Nachdem es zeitweise etwas ruhiger um ihn geworden war, schaffte er 1991 den Sprung nach Hollywood. Im Film My Private Idaho des amerikanischen Regisseurs Gus Van Sant lieferte Kier als Freier eine schillernde Performance ab. Durch seinen Auftritt als dekadenter Flaneur in zwei Popvideos und dem Skandalbuch SEX der Sängerin Madonna wurden einige Filmagenturen auf Kier aufmerksam. Er bekam nun zahlreiche Film- und Fernsehrollen in den USA und drehte auch Werbespots. So war er in der Spielberg-Science-Fiction-Serie seaQuest DSV und u. a. in den Kinofilmen Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv, Die Legende von Pinocchio, Die neuen Abenteuer des Pinocchio und Shadow of the Vampire zu sehen.



      In Europa ist er nach wie vor ein gefragter Schauspieler. Er arbeitete hier insbesondere mit dem dänischen Regisseur Lars von Trier zusammen und ist in dessen Filmen Epidemic, Medea, Europa, Hospital der Geister, Breaking the Waves, Dancer in the Dark, Dogville und Manderlay zu sehen. Auch in deutschen Filmen taucht er gelegentlich auf, beispielsweise als Killer in einer Folge der Krimiserie Rosa Roth oder als schwuler Topterrorist und Modedesigner in Hans-Christoph Blumenbergs Rotwang muß weg! von 1993.

      In amerikanischen Filmen spielte er mitunter auch sehr kleine Rollen. So war er in Josh and S.A.M. nur in einer Szene zu sehen. 1995 spielte er im Film Johnny Mnemonic und 1998 in Michael Bays Armageddon mit. Seit April 2005 ist Udo Kier in der Kinder-Mysteryserie Vier gegen Z als finsterer Magier Zanrelot (Anagramm von „Toleranz“) zu sehen, der die Herrschaft über Lübeck an sich reißen will. Auch wirkte er 2004 in dem deutschen Film Jargo mit. Zur Zeit wird die PC-Spiel Umsetzung Far Cry gedreht. In dem von Uwe Boll produzierten Werk spielt Kier den Bösewicht Dr. Krieger (als Gegenpart zu Jack Carver, gespielt von Til Schweiger).

      2008 kaufte Kier ein ehemaliges Schulgebäude im thüringischen Gehren, in das er sich bei den Dreharbeiten zu Lulu und Jim „verliebte“.



      Filmografie :
      • 1966: Road to St.Tropez
      • 1968: Schamlos
      • 1969: La Stagione die Sensi
      • 1969: Mark of The Devil – Hexen bis augfs Blut gequält
      • 1970: Provokation
      • 1971: Conflict of Emotions
      • 1972: The Salzburg Connection
      • 1973: Olifant
      • 1973: Sonderdezernat K1 – Kassensturz um Mitternacht (TV)
      • 1973: Pan
      • 1973: Andy Warhols Frankenstein
      • 1974: Andy Warhols Dracula
      • 1975: Der letzte Schrei
      • 1975: Die Geschichte der O
      • 1976: Spermula
      • 1976: Erinnerungen an die Leidenschaft
      • 1976: Exposé
      • 1976: Goldflocken
      • 1977: Bolwieser
      • 1977: Katonák
      • 1977: Suspiria
      • 1977: Belcanto oder Darf eine Nutte schluchzen?
      • 1978: Allegro barbaro: Magyar rapszódia 2
      • 1978: Krétakör
      • 1978: Das Fünfte Gebot
      • 1979: Victor
      • 1979: Die dritte Generation
      • 1979: Magyar rapszódia
      • 1980: Lili Marleen
      • 1980: Nárcisz és Psyché
      • 1980: Lulu
      • 1980: Berlin Alexanderplatz (TV)
      • 1981: Lola
      • 1981: The Bloodbath of Doctor Jekyll
      • 1983: Die Insel der blutigen Plantage
      • 1983: Die Wilden Fünfziger
      • 1983: Pankow’95
      • 1984: Letzte Fahrt nach Harrisburg
      • 1984: Hur und heilig
      • 1984: Moskau in New York
      • 1985: Verführung: Die grausame Frau
      • 1985: Die Einsteiger
      • 1985: Gespenstergeschichten (TV)
      • 1985: Der Unbesiegbare
      • 1986: Schlacht der Idioten
      • 1986: Der Fahnder – Ein König ohne Reich (TV)
      • 1986: Egomania – Insel ohne Hoffnung
      • 1986: Am nächsten Morgen kehrte der Minister nicht an seinen Arbeitsplatz zurück
      • 1987: Epidemic
      • 1988: Medea
      • 1988: Mutters Maske
      • 1989: 100 Jahre Adolf Hitler – Die letzte Stunde im Führerbunker
      • 1990: Europa
      • 1991: My Private Idaho
      • 1991: Das deutsche Kettensägenmassaker
      • 1992: Terror 2000 – Intensivstation Deutschland
      • 1993: Three Shake-a-Leg Steps to Heaven
      • 1993: Red Shoe Diaries – Runaway (TV)
      • 1993: Even Cowgirls Get the Blues
      • 1993: Plötzlich und unerwartet – eine Déjà-Revue
      • 1993: Ein Concierge zum Verlieben
      • 1993: SeaQuest DSV – Give me Liberte (TV)
      • 1993: Jack Reed: Badge of Honor (TV)
      • 1993: Die Männer vom K3 – Tanz auf dem Seil (TV)
      • 1993: Josh and S.A.M.
      • 1994 : Tod eines Weltstars – Udo Kier (TV)
      • 1994: Der unbekannte Deserteur
      • 1994: Doppelter Einsatz – Feuerzauber (TV)
      • 1994: Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv
      • 1994: Rotwang muss weg!
      • 1994: Rosa Roth – In Liebe und Tod (TV)
      • 1994: Lars von Trier : Geister (TV-Serie)
      • 1995: Paradise Framed
      • 1995: Dog Daze
      • 1995: Ausgestorben
      • 1995: Mann unter Druck (TV)
      • 1995: Vernetzt – Johnny Mnemonic
      • 1995: Nur über meine Leiche
      • 1995: Die Gebrüder Skladanowsky
      • 1996: Barb Wire – Flucht in die Freiheit
      • 1996: Die Legende von Pinocchio
      • 1996: Tracey takes on … - Death (TV)
      • 1996: Tatort – Das Mädchen mit der Puppe (TV)
      • 1996: United Trash
      • 1996: Nash Bridges – Aloha Nash (TV)
      • 1996: Duke of Groove (TV)
      • 1996: Breaking the Waves
      • 1996: Lea
      • 1997: Betty
      • 1997: Red Shoe Diaries 7 – Burning up (TV)
      • 1997: Die Gang – Piraten (TV)
      • 1997: Am Ende der Gewalt
      • 1997: Prinz Eisenherz
      • 1997: Lars von Trier : Geister II (TV)
      • 1998: Simon Says
      • 1998: Die Diebin (TV)
      • 1998: Schuldig
      • 1998: Immaculate Springs
      • 1998: Viper – Double Team (TV)
      • 1998: Nina – Vom Kinderzimmer ins Bordell (TV)
      • 1998: Eis – Wenn die Welt erfriert
      • 1998: There's no Fish Food in Heaven
      • 1998: Blade
      • 1998: Armageddon
      • 1998: Modern Vampires (TV)
      • 1998: V.I.P. - What to Do with Vallery When You're Dead (TV)
      • 1998: The Last Call
      • 1999: Final Speed – Stoppt den Todeszug!
      • 1999: Killer Deal (TV)
      • 1999: Besat
      • 1999: The Sentinal (TV / 2 Episoden)
      • 1999: Spy Games - Agenten der Nacht
      • 1999: The Debtors
      • 1999: Unter den Palmen
      • 1999: Final Run (TV)
      • 1999: Die neuen Abenteuer des Pinocchio
      • 1999: End of Days
      • 2000: Shadow of the Vampire
      • 2000: Dancer in the Dark
      • 2000: Critical Mass – Wettlauf mit der Zeit
      • 2000: Critical Mass
      • 2000: Red Letters
      • 2000: Just One Night
      • 2000: Doomsdayer
      • 2001: Die Gottesanbeterin
      • 2001: The Last Minute
      • 2001: 24 Hours to die
      • 2001: Invincible
      • 2001: Megiddo – The Omega Code 2
      • 2001: Command & Conquer: Alarmstufe Rot 2
      • 2001: Die Männer ihrer Majestät
      • 2001: Auf Herz und Nieren
      • 2001: Revelation
      • 2002: Broken Cookies
      • 2002: Fear Dot Com
      • 2002: Mrs. Meitlemeihr
      • 2002: Pigs will fly
      • 2002: He Sees You When You're Sleeping (TV)
      • 2003: Love Object
      • 2003: Tor zum Himmel
      • 2003: Dogville
      • 2004: One Point O
      • 2004: Sawtooth
      • 2004: Jargo
      • 2004: 30 Days Until I'm Famous (TV)
      • 2004: Modigliani - Ein Leben in Leidenschaft
      • 2004: Evil Eyes
      • 2004: Dracula 3000 (TV)
      • 2004: Wie überleben wir Weihnachten?
      • 2004: The Batman – Q & A (TV)
      • 2005: Wit’s End
      • 2005: 4 gegen Z (TV-Serie / 41 Episoden)
      • 2005: Children of Wax
      • 2005: One More Round
      • 2005: BloodRayne
      • 2005: Manderlay
      • 2005: Wilde Engel (TV-Serie / 4 Episoden)
      • 2005: Headspace
      • 2005: Masters of Horror – Cigarette Burns
      • 2006: 13 Graves
      • 2006: Holly
      • 2006: Polizeiruf 110 – Mit anderen Augen (TV)
      • 2006: Kreuzzug in Jeans
      • 2006: Pray for Morning
      • 2007: Fall Down Dead
      • 2007: Pars: Operation Cherry
      • 2007: Grindhouse
      • 2007: The Third Mother
      • 2007: Tell
      • 2007: Rob Zombie’s Halloween
      • 2008: Far Cry
      • 2008: Lulu and Jimi
      • 2008: Night of the Templar
      • 2008: Sinners & Saints
      • 2008: House of Boys



      Quelle Text : wikipedia
      Quelle Bilder : u.a. udokier.de
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      Udo Kier ist einer der wenigen, noch lebenden Schauspieler, der dauerhaft über den gesamten Zeitraum seiner Karriere sowohl in Blockbustern wie auch in den grottigsten 08/15-Produktionen mitwirkt. So kommt es vor, dass er hintereinander Mega-Seller wie „Ace Ventura“, „Blade“ oder „Grindhouse“ dreht und dann in deutschen TV-Billigproduktionen oder im nächsten Trashwerk von Christoph Schlingensief seine Duftmarke hinterlässt.
      Udo Kier ist nie einer der wirklich großen Darsteller geworden, sein Gesicht dürfte dennoch nahezu jedem Filmfan bekannt sein. Erste Aufmerksamkeit bei mir erregte er mit „Hexen bis aufs Blut gequält“ … in dem ich ihn gar nicht erkannte, weil ich Kier nur als älteren Mann in Erinnerung hatte. Nach und nach merkte ich dann, wie oft ich Kier bereits zuvor in diversen Filmen gesehen hatte … z.B. in Dario Argento’s „Suspiria“. Herausragende Darstellungen sucht man bei ihm eigentlich vergebens, es sei denn man nimmt Trash-Granaten wie Andy Warhol’s „Dracula“ bzw. „Frankenstein“ mit in die Bewertung. Und dennoch vermag Udo Kier es, dass der Zuschauer ihn im Gedächtnis behält. Und oftmals ist es einzig seine un- und außergewöhnliche Darstellung, die den Zuschauer nachhaltig beeindruckt (wie zuletzt in Argento’s „The Third Mother“).
      Seine mittlerweile 64 Jahre merkt man Udo Kier nicht an und so dreht er und dreht er und dreht er … Längst schon zum internationalen Kulturgut mutiert, vergisst man zu leicht, dass Kier eigentlich einer der letzten über Jahrzehnte im Ausland erfolgreichen deutschen Darsteller ist. Wer Udo Kier etwas privater sehen und mehr über ihn erfahren möchte, dem ist die DVD „Durch die Nacht mit …“ zu empfehlen. Dort tummelt sich mit dem Kulttransvestiten Grayson Perry eine Nacht in der Kultszene von London, verrät dabei eine ganze Menge über sich und gibt so einen Einblick in die stets etwas undurchsichtige Person Udo Kier.