Roter Himmel
Jahr: 2023
Regie: Christian Petzold
Genre: Drama
Land: D
Cast: Thomas Schubert, Paula Beer, Langston Uibel, Enno Trebs, Matthias Brandt
Jahr: 2023
Regie: Christian Petzold
Genre: Drama
Land: D
Cast: Thomas Schubert, Paula Beer, Langston Uibel, Enno Trebs, Matthias Brandt
Synopsis:
Ein Sommer an der Ostsee. Es ist heiß und trocken, seit Wochen hat es nicht mehr geregnet. In einem abgelegenen Ferienhaus zwischen Wald und Meer treffen vier junge Menschen aufeinander: Leon und Felix, Freunde seit Kindertagen, Nadja, die als Saisonkraft im Küstendorf jobbt, und Devid, der Rettungsschwimmer. Es sind schwebende, wie aus der Welt gefallene Tage. Und so wie ein Funke genügt, um die ausgetrockneten Wälder um sie herum in Brand zu setzen, geschieht es den jungen Menschen mit ihren Gefühlen und Hoffnungen, mit der Liebe. Es gibt das Glück und die Sehnsucht, aber auch Eifersucht, Empfindlichkeiten, Spannungen. Dann schlagen die Flammen über. (Quelle: roter-himmel.piffl-medien.de)
Trailer:
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Meine Meinung: Ein Sommer an der Ostsee. Es ist heiß und trocken, seit Wochen hat es nicht mehr geregnet. In einem abgelegenen Ferienhaus zwischen Wald und Meer treffen vier junge Menschen aufeinander: Leon und Felix, Freunde seit Kindertagen, Nadja, die als Saisonkraft im Küstendorf jobbt, und Devid, der Rettungsschwimmer. Es sind schwebende, wie aus der Welt gefallene Tage. Und so wie ein Funke genügt, um die ausgetrockneten Wälder um sie herum in Brand zu setzen, geschieht es den jungen Menschen mit ihren Gefühlen und Hoffnungen, mit der Liebe. Es gibt das Glück und die Sehnsucht, aber auch Eifersucht, Empfindlichkeiten, Spannungen. Dann schlagen die Flammen über. (Quelle: roter-himmel.piffl-medien.de)
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Manche Filme haben eine besondere Stimmung, bei der man sich aber fragen muss: Woher kommt die eigentlich? Und das sind oftmals die besten. Roter Himmel ist so einer, der ganz unauffällig losplätschert und durch subtile Schachzüge nach und nach eine immense Atmosphäre freisetzt, die sofort hochkommt, sobald man im Nachhinein wieder an den Film denkt.
Die Ostsee im Hochsommer. Und ein Ferienhaus, das sich überraschenderweise geteilt werden muss. Die Hauptfigur "Leon", die jedoch alles andere als ein Löwe ist, wirkt wie ein Kind im Körper eines Erwachsenen. Wo die anderen die Vorzüge des Ortes nutzen und Spaß am Leben haben, steht sich Leon permanent selbst im Weg. Er ist inaktiv, trotz des Wunsches nach Aktivität. Muffig anstatt offen, schüchtern anstatt befreit, bieder anstatt romantisch und ängstlich anstatt mutig. Ein missgünstiger Beobachter und irgendwie ein Kind im Sommerferienlager, das einfach fehl am Platz ist. Nicht, weil er es sich so ausgesucht hat oder so sein will, sondern weil er es einfach nicht anders kann. Petzold erzählt eine Geschichte über Unfreiheit, Intimität und Maskulinität, inmitten einer paradoxen Stimmung.
Die Ostsee in all ihrer Sommerpracht. Doch es toben Waldbrände. Hubschrauber rasen durch den roten Himmel. Rauch zieht durch die Dünen. Sirenen heulen und die Feuerwehr macht Durchsagen. Es schwingt eine subtile Kriegs- und Existenzangst mit, innerhalb dieser irgendwie melancholischen Nicht-Romanze. Wie gesagt, es macht sich eine sehr besondere Stimmung breit, die nicht immer erklärbar ist und das rechne ich dem Werk ganz hoch an. Thomas Schubert vermittelt diese grundtiefe Unsicherheit seiner Figur absolut überragend, während man Paula Beer als "Nadja" in all ihrer Ausstrahlung quasi verfallen muss. Die Stimmung ist feinfühlig, das Skript kann überraschen und die Meta-Stimmung reicht der Gefühlswelt des Protagonisten treffend die Hand.
Ich werde nun nicht sagen: "Für einen deutschen Film sehr gut." Nein, denn der deutsche Film kann was, hat ganz viel Potenzial und Roter Himmel ist schlichtweg sehr gut. Ohne wenn, aber oder für.